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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Geheimnis eingeweiht, wie es unbedingt nötig gewesen war. Mit seinem Stab war er mehrmals durch die Ringstation gelaufen, hatte die Ziele markiert und die Einsätze geplant. Dann hatte er die nächste Gruppe mitgenommen, die aus erfahrenen Kapitänen und ihren wichtigsten Unteroffizieren bestanden hatte. Diese zweite Gruppe hatte jedoch unverhofft den Zorn des Flottenkommandanten Jarlath auf sich gezogen. Wären Elkizers Pläne in diesem Augenblick nicht gründlich durchkreuzt worden, dann hätte jeder Kapitän nach und nach seine Kollegen eingeweiht, bis die Verschwörung einige Hundert Köpfe umfasst hätte. Die meisten Gemeinen, aus denen die Enterkommandos zusammengesetzt sein würden, hätten das volle Ausmaß ihrer Aufgabe erst nach deren Vollendung begriffen, wenn sie Elkizers triumphierende Verkündigung vernommen hätten.
    So komplex der Plan auch war, es gab keine Ausweichmöglichkeiten für den Fall eines Fehlschlags. Nun würde Elkizers Streitmacht am Tag der Rebellion nicht mehr am Ort des Geschehens sein. Die Rückkehr nach Zanshaa wäre Selbstmord, deshalb flog er mit seinem Geschwader an Vandrith vorbei, reduzierte die Beschleunigung auf ein komfortables Grav und zog gemächlich und zielstrebig einfach weiter zum Wurmloch drei. Auf diesem Kurs würden sie nach drei weiteren Sprüngen
durch Wurmlöcher schließlich in Magaria auf die Flottenkommandantin Fanaghee treffen.
    In der Kommandantur herrschte großes Erstaunen, als dies etwa drei Stunden später offensichtlich wurde. Der diensthabende Offizier beschloss, zunächst nicht Jarlath einzuschalten, sondern Elkizer zu fragen, warum er sich nicht an den Manöverplan hielt.
    Als mehr als sechs Stunden später klar war, dass Elkizer nicht die Absicht hatte, zu antworten oder Befehle zu befolgen, hatte die Rebellion auch die Konvokation erreicht, und Elkizer war fürs Erste vergessen.

    Der Oberste Lord Akzad hob den Kopf und blickte die Konvokaten an, die ihn im großen Amphitheater umringten. »Zwar wollte die Konvokation heute Nachmittag über die Schaffung einer einheitlichen Tarifstruktur für die Luzhanimporte von Antopone und El-Vash beraten, doch ich würde gern meine besonderen Befugnisse in Anspruch nehmen und ein anderes Thema ansprechen.«
    Lord Maurice Chen blickte von seinem Pult auf, wo er gerade die Gästeliste für einen Empfang im Chen-Palast durchgesehen hatte. Die Beschränkung der Gästezahl auf zweiundzwanzig war lästig und ein großes Ärgernis, denn dies bedeutete unweigerlich, dass man manche Leute ausschließen musste, die sich daraufhin zwangsläufig beleidigt fühlten. Keine neuen Tarife?, überlegte er abwesend. Sein Klan beschäftigte sich unter anderem mit dem Import von Luzhan von El-Vash,
und er hätte sich gefreut, wenn die Preise auf Antopone hoch geblieben wären. Aber wenn die Abstimmung darüber verschoben werden sollte, war es ihm auch recht.
    Akzad erhob sich von seiner Liege. Die Säume seines steifen Brokatmantels streiften über den Boden, sobald er sich bewegte - so langsam und gemessen, wie es einem Naxiden überhaupt möglich war -, und an den vorderen Rand des Podiums trat, wo er den kupfernen und silbernen Stab mit beiden Händen hielt. Die Spitze zielte wie ein Speer irgendwo hinten in den Raum.
    »Ich wünsche über eine Angelegenheit zu sprechen, die für das Überleben der Praxis von Bedeutung ist«, sagte er. »Es scheint vielen hier, dass die Praxis selbst in Gefahr ist.«
    Das fand Lord Chen äußerst überraschend. Die Praxis sollte in Gefahr sein?
    »Als die Pracht der Praxis offenbart wurde«, fuhr Akzad fort, »war klar, dass nicht alle Spezies sofort fähig sein würden, ihre tiefe Wahrheit zu erfassen. Zunächst wurde die Praxis nur von den Shaa selbst angewendet, die in ihrer Weisheit jedoch bald erkannten, wie wichtig es war, ihre Vision der Vollkommenheit auch den anderen intelligenten Wesen zuteilwerden zu lassen, zunächst meiner eigenen Spezies und dann allen anderen. Vor allem beruht die Praxis ja auf dem ewigen Prinzip der Unterordnung - darauf, dass jede Kette von Autorität und Verantwortung absolut klar ist -, und dies haben die Shaa lange vor uns begriffen. Die
Shaa standen über uns allen, aber auch die Shaa standen noch unter der Praxis.«
    Während Chen noch über diese allgemein gehaltenen Bemerkungen nickte, entstand unter den naxidischen Konvokaten eine gewisse Unruhe. Ein Dutzend oder mehr hatten ihre Plätze verlassen und eilten mit ihren ruckartigen Bewegungen nach vorne.

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