Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums
Fregatte erreichten, würden sie erheblich schneller fliegen als die Raketen am ersten Tag und wären daher viel schwieriger zu treffen.
Martinez blieben noch zwei Tage, um seine Verteidigung zu planen. Er, Kelly, Alikhan und andere technisch versierte Besatzungsmitglieder berieten sich, ließen Simulationen laufen und berieten sich erneut. Martinez feuerte seine Abwehrraketen ab, als die gegnerischen Geschosse noch fünf Stunden entfernt waren. Das vereinfachte die Lage erheblich, als der Augenblick kam, die Laser zu benutzen.
Inzwischen war er viel zu erschöpft, um sich noch Gedanken zu machen, wie es am Ende ausgehen würde. Die unerbittliche Schwerkraft hatte die anfängliche Begeisterung über die gelungene Flucht zerquetscht, und es schien beinahe, als wäre der Tod eine Erlösung von der Müdigkeit und dem ständigen Kampf um jeden Atemzug.
Auf dem Display erschienen nach und nach unzählige Explosionen und tödliche Strahlungswolken. Er selbst, Kelly und außerdem jeder, der sich dazu fähig fühlte, bediente einen Abwehrlaser. Der Rest war auf Automatik eingestellt. Die Corona war von einem Gitternetz greller Lichtbalken umgeben, und jede Linie endete in
einer Explosion. Wenn es zu viel wurde, feuerte Martinez noch einige Raketen ab.
Der Kampf zog sich mehrere Stunden hin, während die naxidischen Raketen in Flammen und Ausbrüchen von Gammastrahlen untergingen. Durch die sich ausdehnenden, undurchsichtigen Wolken kamen weitere Raketen geflogen, die ebenfalls lokalisiert und zerstört werden mussten. Unablässig tasteten die starken Radargeräte der Corona das Weltall ab und peilten die Pakete mit Antimaterie an, die ihrerseits der Abtastung auszuweichen versuchten. Die Raketen kamen ihnen immer näher, die Abwehrraketen sausten auf den Schienen nach draußen. Laser zuckten durch die Dunkelheit. Martinez feuerte, wischte sich den Schweiß aus den Augen und suchte auf den Anzeigen angestrengt nach den Spuren weiterer anfliegender Raketen. Er war sicher, irgendetwas übersehen zu haben, doch dann hörte er einen müden Jubelruf von Kelly, die ihn mit einer etwas verblichenen Version ihres früher so strahlenden Lächelns ansah, und ihm wurde bewusst, dass sie gewonnen hatten. Sämtliche Raketen waren zerstört, und er und die Corona waren frei.
Er gab Befehl, den Schub auf ein halbes Grav zu drosseln und ein Essen zu servieren. Außerdem ließ er das Spirituosenlager öffnen und gab jedem, auch den drei Unruhestiftern, eine Dosis ihres liebsten Gifts. Sie jubelten ihm zu. Müde zwar, aber sie jubelten. Einen Moment lang überlagerte der Stolz, den er in der Brust spürte, seine Erschöpfung.
Es kam nicht infrage, mit Kelly eine Freizeitkammer aufzusuchen. Dazu waren sie beide viel zu müde.
Fünfzehn Tage und vier Stunden, nachdem sie die Station von Magaria verlassen hatten, drang die Corona in das Wurmloch vier ein und traf einen Augenblick später im Paswal-System ein. Die Fregatte hatte einschließlich ihres befehlshabenden Leutnants zwanzig Besatzungsmitglieder und noch einunddreißig Raketen übrig. Sie flog mit knapp zwei Zehnteln Lichtgeschwindigkeit und konnte damit rechnen, in etwa einem Monat am Ring von Zanshaa anzudocken, je nachdem, wie belastend Martinez die Beschleunigung und den Bremsvorgang gestalten wollte.
Im Augenblick hatte er es nicht eilig. Er schickte seinen Bericht über den Kommunikationslaser zur Relaisstation des Wurmlochs auf der anderen Seite des Systems, duschte ausgiebig, reduzierte die Schwerkraft bis auf ein Zehntel Grav und schlief zum ersten Mal, seit er vor fünfzehn Tagen beim Sportfest die Corona gestohlen hatte, beinahe schwerelos in seinem eigenen Bett.
12
Kapitän Lord Richard Li wurde Zeuge des Augenblicks, in dem Zanshaa und die Heimatflotte gerettet wurden. Flottenkommandant Jarlath hatte sich bemüht, den Verzögerungen bei der Konstruktion neuer Schiffe in der Werft des Rings auf den Grund zu gehen, und höhere Beamte, zivile Unternehmen und die Offiziere, die mit Neubau und Wartung der Schiffe zu tun hatten, zu einer Sitzung zusammengerufen. Die vagen Antworten, die er von seinen Administratoren und den Vertragspartnern bekam, trieben ihn zur Weißglut.
»Verstehen Sie nun etwas von Ihrem Geschäft oder nicht?«, fragte Jarlath schließlich. Er hatte das Gesichtsfell gesträubt, und seine Gesichtszüge waren hinter den Haaren verborgen. Er wirkte jetzt wie eine Haarbürste mit zwei großen, im Schatten liegenden Augen. Das leichte Lispeln, da ihn
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