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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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bösartigen Zielstrebigkeit sogar auf sie zu zielen schien …
    Nun krieg dich mal wieder ein, ermahnte sie sich selbst. Sie kämpfte die Angst nieder und atmete bewusst und langsam durch, um ihr wummerndes Herz zu beruhigen. Dann griff sie nach den Kontrollen für die Steuerdüsen in den Armlehnen und versuchte, sich auf den kreisenden Bug der Midnight Runner einzustellen. Schließlich startete sie die Düsen.
    Eine Ebene nach der anderen . Sie musste sich nacheinander
an das Rollen, Stampfen und Gieren der Rennjacht anpassen und begann mit dem Rollen. Als sie die Steuerung mit der linken Faust bewegte, begann ihr eigenes Schiff zu taumeln, bis ihr fast übel wurde. Sie beherrschte sich. Im Verhältnis zu ihrer eigenen veränderte sich auch die Bewegung der Midnight Runner und wirkte nicht mehr ganz so exzentrisch. Nun konzentrierte sie sich nicht mehr auf das andere Raumschiff, sondern auf die Anzeigen, von denen sie die Schlingerbewegung ablesen konnte. Sie verstärkte das Schlingern ihres eigenen Schiffs, bis es zu dem passte, was die Simulation für Blitsharts’ Jacht berechnet hatte.
    Gut. Das war der leichte Teil. Ihr Gleichgewichtssinn konnte sich mühelos an die Drehung um eine Achse anpassen, doch wenn sie das Stampfen und Gieren übernahm, würde ihr Cockpit, das sich wie bei Blitsharts weit vorne im Rumpf befand, völlig unberechenbare Bewegungsabläufe an den Tag legen, als hinge es am Ende eines willkürlich angestoßenen Pendels.
    Mit der rechten Hand steuerte sie, bis ihr Boot zu stampfen begann. Zuerst war es kaum merklich, doch als die Bewegung stärker wurde und der Bug der Pinasse immer größere Kreise beschrieb, nahm die Übelkeit wieder zu, und sie bekam es mit der Angst. Lange konnte sie das nicht aushalten, vielleicht nicht einmal lange genug, um sich auf das Stampfen und Gieren des anderen Schiffs einzustellen.
    Also doch lieber alles auf einmal, überlegte sie. Mit beiden Händen sorgte sie dafür, dass ihre Pinasse ebenfalls
gierte, hielt den Blick fest auf die Midnight Runner gerichtet und ignorierte die wirbelnden Sterne im Hintergrund. Relativ zu ihrer Pinasse wurden die Bewegungen der Rennjacht gemächlicher, bis die Midnight Runner still vor ihr zu schweben schien und der Bug sie nicht mehr bedrohte, sondern vor den Sternen im Hintergrund kreiste.
    Die Übelkeit überkam Sula jetzt in Wellen wie eine Flut, der sie sich nicht entziehen konnte. Der Anzug drückte leicht auf ihre Arme und Beine, um das Blut aus den Gliedmaßen zu treiben. Ihr Gesichtsfeld verengte sich. Höchste Zeit, dass sie die Sache hinter sich brachte.
    Mit dem Heck voraus manövrierte sie ihre Pinasse näher an die Jacht heran. Dabei hatte sie das Gefühl, ihr ganzer Bauch wollte durch die Kehle aus ihrem Körper klettern. Sula schluckte schwer und blinzelte, um die Tränen aus den Augenwinkeln zu vertreiben. Nur noch ein paar Sekunden, dann konnte sie mit ihren Greifern das andere Boot packen und beide Schiffe zum Stillstand bringen.
    Dann aber blühten weiße Flammen auf, und sie erschrak bis ins Mark. Die Steuerdüsen von Blitsharts’ Schiff hatten gezündet, und der Bug schwenkte herum. Hektisch stieß Sula ihre Steuerhebel nach vorn, um sich in Sicherheit zu bringen. Es knallte, als die mehrere Tonnen schwere Rennjacht gegen ihre Pinasse prallte. Darauf folgte ein schreckliches Knirschen und Kratzen, während die Rümpfe aneinander vorbeiglitten. Eine
Alarmsirene ließ sie abermals zusammenzucken. Ein paar schreckliche Sekunden lang fühlte sie sich, als hätte das andere Schiff direkt ihren Körper getroffen, dann war sie frei und entfernte sich von der Midnight Runner .
    Ihr Gesichtsfeld hatte sich stark verengt. Sie steuerte die Pendelbewegung ihres Bootes allein nach dem Gefühl aus und kämpfte gleichzeitig gegen die Übelkeit an. Erst als die Schwäche von ihr wich und sie wieder die virtuelle Welt mit ihren Anzeigen vor sich sah, konnte sie sicher sein, dass sie das Schiff stabilisiert hatte.
    Sie schmeckte bittere Galle auf der Zunge. Endlich konnte sie den Kollisionsalarm abschalten und die virtuellen Anzeigen löschen, um wieder das Cockpit zu sehen. Hilflos lag sie auf der Beschleunigungsliege, atmete schwer und unterdrückte den Brechreiz. Die Tatsache, dass ihr Anzug viel besser mit Urin als mit Erbrochenem umgehen konnte, war eine starke Motivation.
    Irgendwann ließ die Übelkeit nach, auch ihr Herzschlag beruhigte sich wieder. Sula öffnete den Helm und wischte sich den Schweiß aus dem

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