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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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dass die chaotischen Bewegungen längst aufgehört hatten. Die Diagnose verriet ihr, dass es an ihrem Schiff keine Schäden gab. Der Rumpf war intakt, die Antimaterie sicher eingesperrt.

    Erleichtert öffnete sie den Helm und wischte sich das Gesicht ab. Ihre Kehle und ihr Mund brannten. Zur Stärkung trank sie einen großen Schluck Wasser, der hoffentlich auch ihren Magen beruhigen würde.
    Noch einmal trocknete sie sich das Gesicht ab, bevor sie ihr InterKom-Gerät aktivierte.
    »Kadett Sula an die Operationszentrale. Rendezvous abgeschlossen, beide Fahrzeuge stabilisiert. Ich werde gleich an der Luke der Midnight Runner andocken und versuchen, das Schiff zu betreten.«
    Nach der Sendung ließ sie sich etwas Zeit, bevor sie den nächsten Schritt in Angriff nahm. Sie wartete, bis das Schwindelgefühl abebbte und ihr Magen nicht mehr darauf beharrte, durch ihre Kehle nach oben zu steigen. Dann löste sie die Fanghaken, drehte ihr eigenes Boot und manövrierte es neben die Midnight Runner , bis die Luken luftdicht direkt übereinanderlagen.
    Nun schloss sie den Helm und drückte abermals auf den »Senden«-Knopf. »Hier noch einmal Kadett Sula. Ich habe an der Luke der Midnight Runner angedockt und gehe jetzt an Bord.«
    Sie schaltete die Helmkamera ein, um der Operationszentrale zu übermitteln, was sie selbst sah, schnallte sich von der Beschleunigungsliege ab und schwebte in der Schwerelosigkeit durch das Cockpit. Vorsichtig, um nicht mit den Beinen irgendwelche Kontrollhebel zu verstellen, drehte sie sich und entfernte den Strahlenschutz vor ihrer eigenen Luke. Dann schwebte sie durch den Tunnel, der ihr Cockpit mit der kleinen Luftschleuse
der Pinasse verband. Dort angekommen, versiegelte sie den Gang hinter sich, schaltete die Helmlampe ein und öffnete die Außenluke.
    Gehorsam glitt der Deckel zur Seite und gab den Blick auf Blitsharts’ glänzend lackierten Einstieg frei. Sie schwebte hinüber, betrachtete die Anzeigen und gab den Befehl, die Verschlüsse zu öffnen.
    Schweigend löste sich die Klappe aus der Verankerung. Sula zog sich mit dem Kopf voran hinein, stemmte die Füße gegen den Rand und zerrte an dem Hebel, der den Weg nach drinnen freigeben sollte. Das Schott war blockiert, die Kontrollen gaben ein nervtötendes Piepsen von sich. Noch einmal betrachtete sie die Anzeigen und zuckte überrascht zusammen.
    »Operationszentrale, dies hier kann eine Weile dauern«, meldete sie. »Da drinnen herrscht Vakuum.«

3
    Eine kalte Last drückte auf Sulas Herz. Sie wusste, was sie drinnen vorfinden würde.
    Zunächst schaltete sie den Alarm der Luftschleuse aus. »Ich muss die Schleuse schließen und die Luft ablassen«, erklärte sie ihrem fernen Publikum. »Wenn die Luke geschlossen ist, können Sie allerdings meinen Bericht nicht mehr empfangen, deshalb werde ich alles aufzeichnen und später senden.«
    Sie schloss die Luke der Rennjacht hinter sich und lauschte dem Zischen, als die Luft ins Vakuum entwich. Es wurde schwächer und schwächer, bis in der Schleuse nichts mehr war, was den Schall transportieren konnte. Sula stemmte die Füße gegen die Wände der Schleuse und zog am Hebel. Nun schwang die innere Luke geräuschlos auf, blieb jedoch auf halbem Wege hängen.
    Im Gegensatz zur Pinasse öffnete sich die Schleuse der Midnight Runner direkt ins Cockpit. Sie presste den Helm gegen den Süllrahmen und spähte hinein, konnte aber nur die Lehne von Blitsharts’ Beschleunigungsliege erkennen. Sein Helm war mit Gurten gesichert, seine linke Hand schwebte über der Schubkontrolle, als wollte er gleich ein weiteres chaotisches Manöver einleiten.

    Sula wand sich, um mit den Helmlampen das Cockpit auszuleuchten, dann zuckte sie erschrocken zusammen.
    Die Kanzel war wundervoll angelegt und proportioniert, maßgeschneidert für den Rennpiloten. Alles war in Reichweite seiner Arme und Augen. Das Material war beige und mit roten, grünen und gelben Streifen abgesetzt. Allerdings hatte irgendetwas das Cockpit zerstört. Es sah aus, als hätte sich jemand mit einem Schmiedehammer ausgetobt. Überall auf den Instrumententafeln und an den Wänden waren Dellen, und sogar einige Anzeigen, die doch gebaut waren, um gewaltigen Beschleunigungen zu widerstehen, waren zerstört.
    Noch viel schlimmer, dort waren auch Haare und wahrscheinlich Blut verschmiert. Sula fragte sich erschrocken, ob irgendjemand Blitsharts ermordet hatte. Irgendjemand hatte ihn zerstückelt - aber womit eigentlich? Wie konnte man ein solches

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