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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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war, ein Antivirenmittel auf dem Schwarzmarkt, und bei einer anderen Gelegenheit ein Schnellheilmittel, als sie sich das Bein gebrochen hatte. So konnte sie die Ausgaben für den Arzt und die Apotheke sparen.
    Wenn Caro das Programm wechselte, dann verwandelte sie sich in ein reizbares, wildes Geschöpf, ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, und sie litt unter übermächtigen Impulsen. Sie eilte von einer Szene in die nächste, von einer Party in einen Klub und eine Bar, sie vergnügte sich ausgelassen ungefähr eine Minute lang und deckte im nächsten Moment Fremde mit bösartigen Beleidigungen ein.
    Am Ersten des Monats drängte Gredel Caro, Lamey zurückzuzahlen, was sie ihm schuldete. Caro zuckte nur mit den Achseln, doch Gredel ließ nicht locker. »Das ist nicht wie mit deinen Schulden in der Boutique«, erklärte sie.
    Caro kniff die Augen zusammen und starrte Gredel an, die sofort nervös wurde, weil sie die Vorboten eines Wutausbruchs erkannte. »Was meinst du damit?«
    »Wenn du Lamey nicht sein Geld zurückzahlst, wird etwas passieren.«
    »Was denn?«, gab Caro verächtlich zurück.
    »Etwas wie …« Gredel zögerte. »Etwas wie das, was mit Moseley passiert ist.«
    Die Erinnerungen daran drehten ihr den Magen um. »Moseley hat zwei von Lameys Läden geführt und die Sachen verkauft, die Lamey beschafft hat. Lamey fand
heraus, dass Moseley sich einen Teil des Profits eingesteckt hat …« Sie erinnerte sich genau, wie Lamey Moseley angebrüllt hatte, wie seine Jungs Moseley festgehalten hatten, während Lamey auf ihn eingedroschen und dabei auch das Gesicht nicht verschont hatte. Wie Lamey ihn immer noch getreten hatte, als Moseley schon bewusstlos zu Boden gesunken war. Das Geräusch, das seine Tritte erzeugt hatten.
    »Was ist mit Moseley passiert?«, fragte Caro.
    »Ich glaube, er ist gestorben.« Gredel hatte einen Kloß im Hals und konnte kaum noch sprechen. »Die Jungs wollten nicht mit mir darüber reden. Ich habe ihn nie wiedergesehen. Panda führt die Läden jetzt.«
    »Meinst du, Lamey würde so etwas auch mit mir tun?« Caro hatte offenbar Mühe, sich vorzustellen, dass jemand wie Lamey ihr etwas antun konnte.
    Gredel überlegte. »Vielleicht solltest du ihm einfach keine Gelegenheit dazu geben. Er ist unberechenbar.«
    »Na gut«, willigte Caro ein. »Dann gib ihm das Geld.« Sie ging an ihren Computer und überreichte Gredel gleich darauf einen Kreditchip.
    Lamey betrachtete den Chip erstaunt. In seiner Branche wurde nur bar gezahlt. Er bat Gredel, ihn zu Caro zurückzubringen und sich das Geld bar auszahlen zu lassen. Doch als Gredel am nächsten Tag wieder Caro aufsuchte, war diese verkatert und wollte nicht damit behelligt werden. Sie gab Gredel einfach den Code für ihr Konto.
    So einfach war das.

    Gredel betrachtete die Zahlung, die am vergangenen Tag eingegangen war, und atmete tief durch. Achthundertvierzig Zenith, das reichte aus, um Nelda und die Kinder ein ganzes Jahr durchzubringen, und es wäre noch genug übrig, damit Antony sich jeden Abend betrinken konnte. Diese Summe erhielt Caro jeden Monat .
    Von nun an kümmerte Gredel sich um Caros Finanzen und sorgte dafür, dass wenigstens einige Gläubiger ihr Geld bekamen und dass in der Küche immer genügend Essensvorräte lagerten. Sie räumte auch auf, putzte und reinigte die Kleidung, die Caro überall rumliegen ließ. Sie sorgte dafür, dass die Wäsche abgeholt und wieder verstaut wurde, wenn die Wäscherei sie lieferte. Caro amüsierte sich darüber. »Wenn ich bei der Flotte bin, kannst du dich auch bewerben. Ich stelle dich einfach als Dienerin ein oder so.«
    Die Hoffnung flammte hell in Gredels Herz auf. »Das wäre schön«, sagte sie. »Aber du musst doch bestimmt deine Beziehungen spielen lassen, wenn du mich da unterbringen willst. Vergiss nicht die Vorstrafen meiner Mutter.«
    »Ich bringe dich da rein«, versicherte Caro ihr. Lamey war enttäuscht, als Gredel ihm von Caros Finanzen berichtete. »Achthundertvierzig«, murmelte er, »das lohnt kaum einen Diebstahl. Er drehte sich im Bett auf den Rücken - sie befanden sich in einer seiner Wohnungen - und starrte mit gerunzelter Stirn die Decke an.
    »Es sind schon Menschen wegen erheblich geringerer
Beträge umgebracht worden«, meinte Gredel. »Für eine Summe, mit der man gerade mal eine billige Flasche Wein kaufen kann.«
    Lamey sah sie mit seinen blauen Augen scharf an. »Ich rede ja gar nicht davon, jemanden zu töten«, sagte er. »Ich meine nur, dass es

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