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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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der Erde?«
    »Das bezweifle ich.« Caro machte eine geringschätzige Geste. »Die Erde ist ein Dreckloch. Meine Mutter wurde mal im Regierungsdienst dorthin versetzt, sie hat es mir gesagt.«
    Caro kaufte alles auf Kredit. Gredel bemerkte, dass sie nur mit Sula unterschrieb und ihren Ehrentitel und den Vornamen ausließ. Anscheinend hatte sie bei sämtlichen Läden in der Stadt ein Kreditkonto. Als Gredel sich für die Geschenke bedankte, meinte Caro: »Du kannst dich ja revanchieren, indem du mich zum Essen einlädst.«
    »Ich fürchte, das kann ich mir nicht leisten«, erwiderte Gredel unsicher.
    Caro lachte. »Dann müssen wir eben lernen, Wurmspucke zu essen.«
    Gredel war beeindruckt, wie sich die Geschäftsleute förmlich überschlugen, Caro Kredit einzuräumen. »Sie wissen, dass ich zahlen kann«, erklärte Caro. »Eines Tages werde ich das Geld bekommen.«
    »Wann denn?«
    »Wenn ich dreiundzwanzig bin. Dann ist das Vermögen fällig.« Sie lachte wieder. »Aber die Leute werden ihr Geld trotzdem nicht bekommen. Ich werde dann bei der Flotte sein und den Planeten verlassen haben. Wenn sie Lust haben, können sie mich ja im Weltraum jagen.«

    Auch das gefiel Gredel. Den Menschen in den Fabs drohten ernsthafte Konsequenzen, wenn sie ihre Schulden nicht beglichen. Vielleicht lief auch dies bei den Peers etwas anders.
    »Handelt es sich um Geld, das deine Eltern dir hinterlassen haben?«, fragte Gredel.
    »Ich bin nicht sicher«, erwiderte Caro. »Meine Eltern wurden in irgendeine Intrige hineingezogen und haben Lieferanten der Regierung um eine Menge Geld betrogen, und dann haben sie alles verloren - ihren Landbesitz und ihr Vermögen.« Sie tippte sich vielsagend an den Hals. »Wirklich alles. Mich haben sie fortgeschickt. Ich sollte bei Jacob Biswas in Blue Lakes wohnen.« Das war eine vornehme Gegend außerhalb von Maranic Town. »Der Biswas-Klan zählte zu den Klienten der Sulas, und Dad hat Biswas hier den Posten des stellvertretenden Hafenadministrators verschafft. Ich bin nicht sicher, ob Dad ihm das Geld überlassen hat oder ob es von anderen Klienten oder Freunden meines Vaters stammt. Jedenfalls liegt es im Ring von Spannan auf einer Bank, und ich bekomme jeden Monat einen Teil davon als Unterhalt.«
    Caro erklärte weiter, dass es ihrer Familie drei Generationen lang verboten sei, ein Amt im öffentlichen Dienst zu übernehmen. Dies sei einerseits eine Strafe für das, was ihre Eltern angerichtet hatten, und sollte andererseits weitere Diebstähle verhindern. Als Peer war sie jedoch automatisch berechtigt, eine Flottenakademie zu besuchen, und so war es auch für sie vorgesehen.

    »Ich weiß nicht«, fuhr sie kopfschüttelnd fort, »ich kann mir gar nicht vorstellen, in der Flotte zu dienen. Befehle annehmen, Uniform tragen, diese strenge Disziplin. Ich fürchte, ich werde da binnen zehn Tagen durchdrehen.«
    Die Flotte, dachte Gredel. Die Flotte konnte ihr einen Weg bieten, Spannan zu verlassen. Durch die Wurmlöcher zu den strahlenden Welten reisen: Zanshaa, Esley, die Erde … es war eine atemberaubende Vision. Dafür wäre sie gern bereit, eine Uniform zu tragen. »Ich wäre sofort dazu bereit«, erklärte sie.
    Caro schien überrascht. »Warum denn das?«
    Als Erstes fielen Gredel die praktischen Vorzüge ein. »Du bekommst etwas zu essen und einen Schlafplatz. Ärztliche und zahnärztliche Versorgung. Außerdem bezahlen sie dich auch noch dafür.«
    Caro schnaubte verächtlich. »Dann mach du das doch.«
    »Die nehmen mich nicht. Meine Mutter ist vorbestraft.«
    Die Flotte war, was die Rekruten anging, sehr wählerisch. Es gab viele Leute, die darauf brannten, drei Mahlzeiten am Tag zu bekommen. Jeder Bewerber wurde gründlich durchleuchtet.
    Es sei denn, überlegte Gredel, man kannte jemanden, der seine Beziehungen spielen lassen konnte. Einen Peer zum Beispiel.
    Sie fuhren mit dem Taxi zu Caros Wohnung, doch als sie sich dem Gebäude näherten, duckte Caro sich, zog
die verdutzte Gredel halb über sich und rief dem Fahrer zu, ja nicht anzuhalten.
    »Was ist denn los?«, fragte Gredel.
    »Ein Geldeintreiber, der bei mir kassieren will. Normalerweise weist der Portier sie ab, doch dieser da ist besonders hartnäckig.«
    Anscheinend war es doch nicht ganz so angenehm, auf Kredit zu leben, wie Caro es zunächst geschildert hatte.
    Der Fahrer ließ sie in einer Ladebucht hinter dem Gebäude aussteigen. Caro konnte mit ihrem Code den Hintereingang öffnen.
    Im Flur standen kleine Elektrokarren,

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