Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums
mehrere Millionen Bürger von dem Geld, das die Militärs mitbrachten, oder sie schlugen sich als Vermittler von Waren durch, die im Hafen angeliefert wurden. Wo es künstliche, vor den Sandstürmen geschützte Oasen gab, hatten sich in der Nähe der Skyhook-Terminals ein paar Städte entwickelt. Sie lebten vor allem davon, die Flotte zu versorgen und auszurüsten und den Mannschaften Zerstreuung zu bieten.
Die meisten Einwohner waren Naxiden, die mit trockenem,
heißem Wetter besser zurechtkamen als andere Spezies.
Auch die örtliche Flottenkommandantin Fanaghee war eine Naxidin. Sie achtete strikt auf Disziplin und beherrschte ihren Bereich von einer luxuriösen Suite an Bord der Majestät der Praxis aus. Es war ein riesiges Schlachtschiff der Praxis-Klasse, das einerseits über genügend Feuerkraft verfügte, um einen ganzen Planeten zu zerstören, und andererseits all die Pracht und Großartigkeit bot, die nach den Sitten und Gebräuchen der Flotte den dienstälteren Offizieren zustanden.
Da niemand genau gewusst hatte, was nach dem Tod des letzten Shaa zu erwarten war, hatten sich die Verbände der Flotte im ganzen Reich verteilt, um für Ordnung zu sorgen. Mittlerweile hatte sich jedoch herausgestellt, dass die Flotte überhaupt nicht gebraucht wurde, und so sammelten sich die Geschwader wieder und wurden neu eingeteilt. Nachdem zwei Geschwader erst kürzlich Fanaghee unterstellt und zum Stützpunkt Magaria abgeordnet worden waren, hatte die Kommandantin eine Reihe von Manövern angeordnet - zwei naxidische Geschwader gegen die anderen drei. Es war ein nahezu ausgewogenes Übungsgefecht, da die naxidischen Schiffe besser bewaffnet waren und zudem durch das einzige Schlachtschiff verstärkt wurden.
Die Corona war gerade rechtzeitig auf ihrer Position eingetroffen, als das Manöver begann, und zu Tarafahs großem Schrecken musste sie sich als kleinstes Schiff der
zweiten Abteilung anschließen, die aus mittleren und leichten Kreuzern bestand.
In der Flotte gab es nur selten Manöver, denn die Verbände mussten vorher einen Monat oder länger bei hoher Beschleunigung verbringen und danach ebenso lange bremsen. Martinez hatte nur ein einziges Mal vor vielen Jahren an einer Übung teilgenommen. Damals hatte er noch als junger Kadett auf der Dandaphis gedient.
Übungen mit scharfem Feuer, zumal wenn sie kurzfristig angesetzt wurden, waren nicht gerade Tarafahs Spezialität. Deshalb wunderte sich Martinez nicht über die Anspannung in Tarafahs Stimme, als der Kapitän sich an den Waffenmeister wandte.
»Waffenleitstand, dies ist eine Übung«, sagte Tarafah den Vorschriften entsprechend. »Richten Sie die erste Salve auf den verfolgenden feindlichen Kreuzer. Dies ist eine Übung.«
»Dies ist eine Übung, mein Lord. Salve eins zielt auf den verfolgenden feindlichen Kreuzer.«
»Waffenkontrolle, dies ist eine Übung. Salve eins abfeuern.«
Es gab eine kurze, angespannte Pause, als die magnetischen Werfer die Raketen in den Weltraum schleuderten. Auf der Brücke war kein Rückschlag zu spüren. Danach brachten die Feststofftriebwerke die Raketen bis in eine sichere Entfernung, ehe die Antimaterieaggregate zündeten. Einen Augenblick später folgte Kadett Kelly in ihrer Pinasse.
»Salve eins abgefeuert, Lord ElCap. Pinasse eins unterwegs.« Kelly hielt kurz inne, dann fiel ihr der wichtige Nachsatz ein. »Dies ist eine Übung.«
Martinez blickte zur Ecke seines Bildschirms, wo die Waffenschächte zu sehen waren. Dort tat sich nichts, was ein gutes Zeichen war. Alle Waffentechniker steckten noch in ihren sicheren Schutzhüllen.
Die Raketen jagten auf den vorprogrammierten Bahnen davon, gefolgt von der Pinasse, die sie genauer ins Ziel lenken sollte. Natürlich würden die Sprengköpfe nicht explodieren, es sei denn, in der Waffenkontrolle hatte irgendjemand einen üblen Fehler gemacht. Die Wirkung oder die angenommene Wirkung würde allerdings auf den Anzeigen simuliert werden.
Nicht, dass die Raketen überhaupt noch irgendeine Rolle spielten. Das Schicksal aller Schiffe, ganz zu schweigen von den Geschossen, war längst entschieden. Flottenkommandantin Fanaghee und ihr Stab hatten viele Stunden aufgewendet, um die Manöver bis ins letzte Detail vorauszuplanen. Die beiden naxidischen Verbände traten als »Verteidiger der Praxis« auf und schützten eins von Magarias Wurmlöchern vor »Meuterern«. Natürlich würde die Praxis in Gestalt von Fanaghees Geschwadern unweigerlich siegen.
Die Corona sollte mit
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