Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung
Hortensie. Er blickte zu ihr auf.
»Danke«, sagte sie.
»Gern geschehen.«
Es gab ein kurzes Schweigen, als Martinez vor ihren Füßen kniete, bis sie ihm die Hand reichte und ihm beim Aufstehen half. Er spürte die Wärme ihrer Hand durch das weiche, dünne Leder des Handschuhs, während sie weiter durch den Garten gingen.
»Vielleicht sollte ich mich um einen Posten beim Ministerium für Reichsdienste bewerben«, überlegte Terza. Die Behörde war dafür verantwortlich, unter der Leitung des Flottenausschusses die Flotte und kleinere verwandte Dienste zu verwalten. »Auf diese Weise könnte ich zugleich meinem Vater und meinem Ehemann helfen.«
»Das ist … ein kluger Einfall.« Sie hatte sein Zögern bemerkt und zog fragend eine Augenbraue hoch.
»Bist du nicht damit einverstanden?«
»Nein, das ist es nicht.« Martinez überlegte fieberhaft, wie er am besten formulieren konnte, was ihn mit Eiseskälte durchfahren hatte. »Vielleicht solltest du dir ein anderes Ministerium aussuchen. Wenn die Naxiden siegen, sind sie möglicherweise eher geneigt, dich … in Ruhe zu lassen.«
Terza machte ein trauriges Gesicht. »Ich finde es sinnlos zu überlegen, was die Naxiden tun könnten«, sagte sie.
Nun wurde auch er traurig. Ach Roland, hast du überhaupt daran gedacht, dass wir dieses Mädchen in den Tod treiben könnten?
Sie erreichten eine andere Gruppe von Figuren, deren Allegorie schwerer zu entziffern war als die erste. Eine Frau kippte Wasser aus einem Krug in einen Teich, ein Mann mit Schnurrbart und einem hohen spitzen Hut sah ihr zu und spielte auf einem stark gewölbten Saiteninstrument. Auf der linken Schulter der Frau hockte ein großer, selbstgefälliger Vogel. Die feuchte Luft roch nach Moos und Lilien.
Vor den Statuen fasste er sie bei den Händen. Er konnte sehen, wie in ihrem Hals der Puls zuckte. Sie schaute fragend zu ihm auf und neigte ein wenig den Kopf, um sich küssen zu lassen. Ihre Lippen waren warm und weich.
Bisher hatte er sie noch nicht geküsst. Höchstens ein paar höfliche Küsse zur Freude des Publikums, als die Verlobung bekanntgegeben wurde. Jetzt aber waren sie allein.
Ungerufen erwachte die Erinnerung an die Erregung, die er in Sulas Küssen geschmeckt hatte. Feuer und Leidenschaft hatten sie versprochen … diese Inbrunst fehlte hier. Nun begegneten ihm ein stilles Einverständnis und etwas wie hoffnungsvolle Neugierde.
Er fand, dass es gar kein so schlechter Beginn war, und legte die Arme um sie. Der warme Duft ihrer Haare stieg ihm in die Nase. Hinter ihm plätscherte und gluckerte das Wasser aus dem Krug der Frau.
Das Zirpen seines Ärmeldisplays unterbrach sie. Er lachte verlegen, löste sich von ihr und meldete sich. Auf dem Display erschien Vonderheydtes Gesicht.
»Leutnant«, sagte Martinez überrascht. »Wie geht es Ihnen?«
»Sehr gut, mein Lord, vielen Dank.« Vonderheydte zögerte, leckte sich über die Lippen und grinste schließlich. »Mein Lord, ich heirate morgen und möchte Sie einladen.«
Martinez lachte laut. Anscheinend war das Heiraten gerade sehr in Mode. Erst der Ernst, dann die Farce und jetzt die Parodie. Seine eigene Vermählung wäre in diesem Trubel kaum mehr als eine Fußnote wert.
Dann fiel Martinez etwas ein. »Warten Sie mal«, sagte er. »Waren Sie nicht schon zweimal verheiratet?«
»Ja«, gab Vonderheydte zu, »aber mit Daphne ist es etwas anderes. Dieses Mal habe ich die Richtige gefunden.«
»Das freut mich sehr, und falls ich es einrichten kann, wird es mir eine Ehre sein, an der Feier teilzunehmen.«
»Im Empire-Hotel, Lord Kapitän«, sagte Vonderheydte. »Um sechzehn nulleins im großen Ballsaal.«
»Sehr gut«, willigte Martinez ein. »Ich werde kommen, sofern nicht noch etwas Unvorhergesehenes passiert.«
Martinez beendete die Übertragung und wandte sich wieder an Terza. »Einer meiner Offiziere. Nein, meiner früheren Offiziere«, korrigierte er sich.
»Ja, so viel habe ich verstanden«, sagte Terza.
»Willst du mit mir zu seiner Feier gehen? Vielleicht kommen wir auf einige nützliche Ideen.«
»Ich muss unsere eigene Hochzeit am folgenden Tag organisieren«, lehnte sie lächelnd ab. »Ich glaube nicht, dass ich bis dahin Zeit habe, irgendeine Veranstaltung zu besuchen.«
»Ah. Möchtest du, dass ich dich unterstütze? Wenn es darum geht, etwas zu organisieren, bin ich bestimmt eine Hilfe.«
»Danke, aber lieber nicht. Ich würde zu viel Zeit verlieren, dir alles zu erklären.«
Eine Bö drang in den
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