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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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können.« Neben Kazakov flüsterte ein Drucker. Sie reichte ihm einen Zettel. »Das ist die Kombination für Ihren Safe. Wenn Sie absolut sichergehen wollen, sollten Sie sie bald ändern, weil es mindestens einen Offizier an Bord gibt, der sie kennt.«
    »Es tut mir leid, wenn ich Ihnen Ihr Quartier weggenommen habe«, sagte Martinez.
    Kazakov lächelte. »Ich komme schon zurecht, mein Lord. Setzen Sie bitte hier Ihren Daumenabdruck ein und unterschreiben Sie.«
    Martinez befolgte die Anweisungen, und dann führte Kazakov ihn zur Geschwaderkommandantin.
    Lady Michi Chens Büro war ein Meisterwerk aus kannelierten Schmucksäulen und märchenhaften Landschaften, durch die leicht bekleidete Terraner schwebten. Zwei echte Bronzestatuen, die lächelnde nackte Frauen darstellten, hielten überquellende Körbe mit Früchten.
    Geschwaderkommandantin Chen war den Mädchen, die ihren Schreibtisch einrahmten, nicht sehr ähnlich. Sie war eine gut aussehende, ein wenig stämmige Frau in mittleren Jahren mit teils schon ergrautem schwarzen Haar, das sie knapp unterhalb der Ohren waagerecht abgeschnitten hatte. Einige Strähnen fielen ihr als Pony in die Stirn. Ihre Haut wirkte etwas fahl, was aber nach Monaten auf dem Flaggschiff ohne einen echten Sonnenstrahl kein Wunder war.
    Martinez nahm Haltung an. »Kapitän Martinez meldet sich an Bord, meine Lady.«
    »Kapitän Martinez.« Sie stand auf. »Willkommen in der Familie.« Er freute sich über die persönliche Begrüßung und nahm die angebotene Hand.
    »Es ist schön, hier zu sein.«
    »Geht es Terza und Maurice gut?«
    »Ja. Wie ich hörte, gewöhnen sich beide allmählich an das Leben an Bord eines Schiffs.«
    »Sie können sich später noch selbst auf den neuesten Stand bringen. Seit einigen Tagen gehen Ihre persönlichen Mails bereits hier bei mir ein.« Sie setzte sich wieder. »Bitte nehmen Sie doch Platz, Lord Kapitän.« Dann entließ sie ihren Ersten Leutnant. »Danke, Kazakov.«
    Die ChenForce war nicht länger im Zanshaa-System. Die Wachflotte war den beiden großen Transportern mit den ehrenwerten Konvokaten in das Wurmloch Zwei gefolgt und hatte damit das System schutzlos den Naxiden überlassen. Chens Geschwader war bei der Konvokation geblieben, bis sie in Sicherheit war, und hatte sich anschließend vom Rest der Flotte gelöst, um durch eine Reihe weiterer Wurmlöcher ins Seizho-System zu fliegen.
    Martinez hatte einen etwas direkteren Weg gewählt. Er war von Zanshaa aus direkt nach Seizho geflogen, hatte stetig beschleunigt und sich mit einem bescheidenen Grav Bremsschub der wartenden ChenForce genähert.
    Da sie sich nun in Seizho befanden, konnte Martinez sich vorstellen, warum die ChenForce ihre Geschwindigkeit drosselte.
    Die Zeit würde zeigen, ob er Recht behielt.
    »Vermutlich sind Sie müde«, sagte Lady Michi, »und ganz bestimmt möchten Sie sich zuerst einmal einrichten und etwas ausruhen. Ich wollte Sie jedoch persönlich begrüßen und Sie einladen, heute mit mir zu Abend zu essen.«
    »Es ist mir eine Ehre, meine Lady«, erwiderte Martinez.
    »Geben Sie mir doch Ihre Kapitänskarte«, sagte Lady Michi, »dann schalte ich Sie für den taktischen Computer frei.«
    Zum zweiten Mal binnen weniger Minuten gab Martinez seine Karte ab. Die Vorgesetzte schob sie in einen Schlitz, studierte einen Moment lang das Display und tippte einige Anweisungen ein.
    »Ihr Daumenabdruck und Ihre Unterschrift, bitte. Das Abendessen ist um fünfundzwanzig nulleins.«
    »Danke, meine Lady.«
    Martinez nahm seine Karte entgegen, salutierte und wandte sich zum Gehen. An der Tür zögerte er.
    »Ihre Kabine ist auf der rechten Seite«, sagte Lady Michi. »Ihr Namensschild müsste schon angebracht sein.«
    Er bedankte sich bei der Geschwaderkommandantin und ging. Es war nicht schwer, seine Kabine zu finden. Seine Ordonnanzen waren noch damit beschäftigt, sein Gepäck zu verstauen. Martinez überwachte sie dabei und passte besonders gut auf die verschiedenen Weine und Delikatessen auf, die sie von der Daffodil mitgebracht hatten.
    Danach inspizierte Martinez die Unterkünfte seiner vier Diener und vergewisserte sich, dass es keine Klagen gab. Es war ungewöhnlich, dass ein Kapitän auch die Mannschaftsquartiere schmückte – ein neuer Anstrich hin und wieder reichte normalerweise völlig aus -, doch auch die einfachen Unterkünfte auf der Illustrious waren wie der Rest des Schiffs ein echtes Kunstwerk. Martinez gab Alikhan genügend Geld, damit dieser in der Messe der

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