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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Tage vorher bemerken müssen. Der Befehlshaber des Rings von Hone-bar hat zunächst versucht, die Sache auf einen nachlässigen Techniker zu schieben, doch diese Erklärung ist nicht glaubwürdig. Die Untersuchung ist also nötig, und sei es nur, um die Offiziere, die jetzt unter Verdacht stehen, zu entlasten. Ich hoffe sehr, dass auch dieser Befehl Ihre Billigung findet und verbleibe im ewigen Licht der Praxis Ihr Lord Pa Do-faq, Geschwaderkommandant und so weiter.«
    Der Sekretär blickte von seinem Lesegerät auf. »Soll ich vielleicht irgendeinen Teil der Botschaft wiederholen, meine Lords?«
    »Das dürfte nicht nötig sein«, antwortete Tork für sie alle. Die runden, ewig traurigen Augen in seinem bleichen, unbewegten Gesicht blickten am breiten Tisch in die Runde. »Ich bin sicher, dass wir alle nach diesem Sieg große Erleichterung empfinden. Deshalb schlage ich vor, dass der Lord Sekretär ein Glückwunschschreiben an den Lord Geschwaderkommandanten verfasst, das wir alle unterzeichnen.«
    Darauf erhob sich zustimmendes Gemurmel. Der Lord Sekretär blickte auf sein Display und nahm den Stift in die Hand.
    Lady San-torath, die Hone-bar in der Konvokation vertrat, ergriff als Erste wieder das Wort. »Ich schließe mich den Glückwünschen für Do-faq zu seinem Sieg gern an, muss mich jedoch fragen, ob er nicht zu weit gegangen ist, als er die förmliche Untersuchung eines, wie es scheint, harmlosen Kommunikationsfehlers angeordnet hat. Hat er damit nicht seine Befugnisse überschritten?«
    Nach allem, was Lord Chen wusste, hatte es sich keineswegs um einen bloßen Fehler gehandelt. Hone-bar war von großer strategischer Bedeutung und zugleich sehr verwundbar. Einige Mitglieder der Elite des Planeten waren sicher auch über die schreckliche Niederlage in Magaria informiert. Sie hatten die naxidische Flotte kommen sehen und Anstalten gemacht, mit den Rebellen einen Privatfrieden zu schließen.
    Leider hatten die Verschwörer nicht richtig gezählt. Sie hatten nur gewusst, dass die FaqForce unterwegs war, aber nicht erkannt, dass diese den Naxiden überlegen war. Die Tatsache, dass sie nicht mit Do-faq kooperiert hatten, der ja über die größere Zahl an Raketenwerfern verfügt hatte, sprach nicht unbedingt für ihre Klugheit.
    Chen fragte sich, wie weit Lady San-torath in die Pläne Hone-bars eingeweiht war. Vermutlich wusste sie aber genug, um fürchten zu müssen, dass eine gründliche Untersuchung auch sie selbst kompromittieren würde.
    »Lieber der Ermittlungsdienst als die Legion der Gerechten«, meinte Lord Pezzini.
    Darauf folgte ein drückendes Schweigen. Einige der Anwesenden schauderten. Weder der Ermittlungsdienst noch die Legion waren unfehlbar, doch die Fehler der Legion waren weitaus häufiger tödlich. Das Gleiche galt übrigens für ihre Triumphe.
    Pezzini hatte Lady San-torath im Grunde gesagt, sie solle den Mund halten und das Beste hoffen. Sie legte die Nickhäute über die orangefarbenen Augen und verstummte. Chen hätte zu gern gewusst, inwieweit Pezzini im Bilde war. Wahrscheinlich recht gut, da er ganz eigene Interessen im Hone-Sektor verfolgte.
    »Sollten wir nicht auch Kapitän Martinez beglückwünschen?«, fragte Lord Konvokat Mondi. »Immerhin hat er ja in eigener Verantwortung einen Verband geführt.« Lord Mondi sprach präzise und ohne das Lispeln, das sonst bei den Torminel so oft zu hören war.
    Pezzini runzelte unwillig die Stirn. »Wir wollen doch nicht zu viel Aufhebens um Martinez machen«, sagte er. »Meiner Ansicht nach haben wir schon viel zu viel von ihm gehört.«
    Chen seufzte leise und machte sich daran, etwas für sein Gehalt zu tun. »Kapitän Martinez verdient sicherlich mehr als nur einen Glückwunsch«, sagte er. »Sogar Geschwaderkommandant Do-faq erklärt, dass Martinez mit seiner Strategie die Schlacht gewonnen hat.«
    »Das ist nichts, was nicht irgendein anderer Peer auch hätte tun können«, widersprach Pezzini.
    »Nun, das ändert freilich nichts an der Tatsache, dass Martinez der Peer war, der es getan hat«, sagte Lord Chen.
    Mondi rieb sich mit einer Hand über den grauen Pelz unter einem Auge. Für die Menschen sahen die Torminel aus wie übergroße Plüschtiere mit mächtigem Hinterteil. Dieser Eindruck der Harmlosigkeit wurde noch durch das Lispeln verstärkt, mit dem viele von ihnen sprachen. Millionen menschlicher Kinder schliefen nachts mit einem Spielzeugtorminel an ihrer Seite. In Wirklichkeit waren diese Wesen nächtliche Jäger, die ihre

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