Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung
Beute roh verzehrten und nicht verstanden, warum die Menschen sie so beharrlich unterschätzten.
»Ich sehe keinen Grund, Martinez nicht zu gratulieren«, sagte Mondi. »Eigentlich sollten wir ihn sogar befördern und dekorieren.«
»Do-faq sollte befördert werden«, wandte Pezzini ein. »Er war der dienstältere Offizier. Außerdem sollte Kamarullah befördert werden. Er und nicht Martinez war derjenige, dem dieses Gremium die Leitung des Leichten Geschwaders anvertraut hat.«
»Warum sollten wir Kamarullah befördern?«, fragte Lady Seekin erstaunt. Auch sie war eine Torminel. »Was hat er eigentlich getan?«
»Die Entscheidungen des Ausschusses müssen Bestand haben!«, fauchte Pezzini. »Martinez hat schon genug bekommen, und wir haben Kamarullah als Kommandanten ausgewählt!«
»Und jetzt ergibt sich die Gelegenheit«, schaltete Lord Chen sich sofort wieder ein, »diese … peinliche Entscheidung zu korrigieren.« Er hatte sich gegen den Wechsel der Befehlsgewalt ausgesprochen, war jedoch überstimmt worden. Die altgedienten Angehörigen des Ausschusses und die aktiven Flottenangehörigen hatten darauf beharrt, es sei für die Disziplin unabdingbar, dass Dienstalter und Rang die größte Rolle spielten. Zwei Zivilisten hatte dies dermaßen beeindruckt, dass sie sich den Offizieren angeschlossen hatten.
»Wir könnten Martinez zum Kapitän befördern«, fuhr Chen fort, »und damit wäre er automatisch Kamarullah übergeordnet. Das würde keineswegs der früheren Entscheidung des Ausschusses zuwiderlaufen.« Pezzini starrte ihn böse an. »Vielmehr würde dies sogar das Prinzip des höheren Dienstgrades stützen, das dieser Ausschuss für so wichtig im Hinblick auf die Ordnung in der Flotte hält.«
»Das klingt sehr plausibel«, meinte Lady Seekin. Sie war Zivilistin und stammte von Devajjo im Hone-Sektor. Die komplizierten Zusammenhänge der militärischen Kultur fand sie oft verwirrend.
»Kein Mitglied seiner Familie ist jemals so hoch im Dienst aufgestiegen«, wehrte Pezzini ab. »Und jetzt soll der Ausschuss abermals gegen jede Überlieferung verstoßen und Martinez zum Kapitän befördern?« Er stand kurz davor, die Fassung zu verlieren. »Wollen wir seine Vorfahren wirklich auf die gleiche Ebene wie unsere eigenen erheben? Sollen unsere Nachkommen mit den seinen um die Plätze in der Flotte wetteifern? Es ist schon schlimm genug, dass die Konvokation ihm die Goldene Kugel verliehen hat und wir jetzt vor ihm Haltung annehmen müssen.«
»Ein Peer ist allen anderen ebenbürtig«, sagte Flottenkommandeur Tork. Seine klingelnde Daimong-Stimme bekam die harte, dogmatische Färbung, die alle anderen Ausschussmitglieder längst fürchten gelernt hatten. »Und wir wetteifern nicht. Ganz gewiss nicht untereinander.« Er machte eine Kunstpause. Pezzini antwortete mit einer frustrierten Geste.
»Dennoch ist es nicht gut, wenn ein Peer im Angesicht der Öffentlichkeit so sehr bevorzugt wird. Falls Martinez befördert wird, dann soll es nach seiner Rückkehr nach Zanshaa geschehen. Kapitän Kamarullah mag bis dahin das Kommando über sein Geschwader auskosten.«
»Falls er befördert wird, muss Martinez die Corona verlassen«, bemerkte Mondi. »Eine Fregatte ist ein Kommando für einen Kapitänleutnant.«
»Vielleicht sollten wir über seinen nächsten Posten nachdenken«, überlegte Lord Chen laut. Er wollte allerdings nicht derjenige sein, der vorschlug, dass Martinez ein anderes Geschwader erhalten sollte – vielleicht eines derjenigen, die gerade in den fernen Bereichen des Reichs zusammengestellt wurden. Andererseits würde er natürlich nicht widersprechen, falls jemand anders auf diese Idee kam.
»Sein nächster Posten?«, sagte Pezzini. »Wissen Sie überhaupt, wie viele Kapitäne auf der Liste stehen und auf ein eigenes Kommando warten? Wir können sie doch nicht übergehen und ihnen einen jungen Kapitän vor die Nase setzen!«
»Er ist ein sehr erfolgreicher junger Kapitän«, warf Lady Seekin ein.
»Es wäre nicht gut, einen Offizier zu bevorzugen, so würdig er dessen auch zu sein scheint. Kapitän Martinez hat genügend Ehrungen für ein ganzes Leben bekommen. Es gibt viele Posten, die für einen begabten Offizier infrage kommen, und nicht alle sind mit dem Dienst auf einem Schiff verbunden.«
Mühsam verbarg Lord Chen sein Entsetzen. Anscheinend musste er auf die anderen Ausschussmitglieder etwas Einfluss ausüben.
Das würde Lord Roland jedenfalls von ihm erwarten.
»Wie wollen wir den
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