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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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schnell.«
    Auch das war alles andere als dezent, doch Terza nahm es offenbar gut auf.
    »Ich habe von Lord Durward gehört, dass Sie auch ihm gegenüber Ihr Mitgefühl ausgedrückt haben. Das war sehr freundlich von Ihnen.«
    »Er war immer gut zu mir.« Sie blickte Terza an. »Sie auch.«
    Doch Terza tat den Dank mit einer anmutigen Geste ab. »Sie waren von Kindheit an mit Richard befreundet. Ich habe nichts weiter getan, als Sie wie eine Freundin aufzunehmen.«
    Bei Sula, die seit so vielen Jahren keine echten Freunde mehr gehabt hatte und die nicht einmal mehr die Person war, an die Lord Richard sich zu erinnern glaubte, rief die Geste jedoch eine erstaunliche tiefe Dankbarkeit hervor.
    »Auch Lord Richard war sehr freundlich zu mir«, sagte Sula. »Wenn es in seiner Macht gestanden hätte, dann hätte er mir eine Stelle als Leutnant gegeben – und vielleicht liege ich nicht einmal so falsch, wenn ich annehme, dass es Ihre Idee war.«
    Terza blickte zu einem Busch voller purpurfarbener Blüten neben ihrer rechten Hand. »Wenn ich es nicht vorgeschlagen hätte, dann hätte Richard auch selbst daran gedacht.«
    »Er war ein guter Kapitän«, fuhr Sula fort. »Seine Besatzung mochte ihn. Er hat auf uns aufgepasst und mit allen geredet, und er war gut darin, die Mannschaft bei Laune und bei der Arbeit zu halten.« Außerdem hatte er so nette Fältchen um die Augen, wenn er gelächelt hat.
    »Danke«, sagte Terza leise, immer noch mit niedergeschlagenem Blick. Ein Diener servierte den Tee und zog sich wieder zurück. Aus den Tassen stieg der Duft von Jasmin empor. Wie sie bemerkte, war es ehrwürdige, jahrhundertealte Gemmelware mit einem braunen Blattmuster.
    »Wie geht es Lady Amita?«, erkundigte Terza sich nach Lord Durwards Gattin.
    »Das weiß ich nicht, ich habe sie nicht gesehen.«
    »Wie ich hörte, ist sie bettlägerig. Richard war ihr einziges Kind. Seit seinem Tod hat sie sich kaum noch blickenlassen.« Terza wandte den Blick ab. »Lord Durwards Vater erwartet, dass der Lord sich scheiden lässt und wieder heiratet, damit er einen anderen Erben zeugen kann.«
    »Er könnte doch eine Leihmutter nehmen«, überlegte Sula laut.
    »Nicht in einer so vornehmen Familie. Nein, es müsste schon ein echter leiblicher Nachkomme sein.«
    »Wie traurig.«
    Sie schwiegen einen Moment. Sula bewunderte das Teeservice und atmete den Jasminduft ein. Dann kostete sie, und das wundervolle Aroma schien auf ihrer Zunge zu tanzen.
    »Die Lis verlassen Zanshaa«, erklärte Sula. »Sie wollen in den Schwanz der Schlange.«
    »Wahrscheinlich ist es dort sicherer«, meinte Terza. »Viele gehen weg. Die Sommersaison in der Hohen Stadt dürfte langweilig werden.«
    Sula sah sie an. »Aber Sie bleiben hier?«
    Terza bewegte leicht die Schultern. Die Geste war zu zart, um als Achselzucken zu gelten. »Mein Vater hat sich beim Kampf gegen die Naxiden ein wenig zu sehr hervorgetan. Sie müssen wissen, er hat in der Konvokation den Obersten Lord niedergeschlagen und rebellische Naxiden von der Terrasse geworfen. Vermutlich haben die Naxiden längst entschieden, was mit ihm geschehen soll … und mit mir.«
    Sula erschrak, doch Terzas sanfte braune Augen blieben unverändert.
    »Wenn Zanshaa fällt«, fuhr sie fort, »dann wird mein Vater sterben, und es wird sicherlich kein schöner Tod werden, falls er sich nicht durch Selbstmord entziehen kann. Möglicherweise sterbe ich mit ihm – vielleicht werde ich auch enterbt, wie es Ihnen geschehen ist, oder man wird mich auf andere Weise bestrafen. Eine Flucht wäre sinnlos, denn wenn Zanshaa fällt, werden wir den Krieg verlieren, und die Naxiden werden mich früher oder später sowieso finden.« Sie schüttelte leicht den Kopf. »Außerdem will ich hier bei meiner Mutter sein. Sie … sie hat unter alledem sehr gelitten.«
    Sulas Herz verkrampfte sich, als sie hörte, wie Terza mit ruhiger, leiser Stimme über die Möglichkeit ihrer eigenen Hinrichtung sprach. Das zeugte von einem Mut, den Sula nicht erwartet hätte. In ihrem früheren Leben als Gredel hatte sie diesen Mut nur bei Kriminellen entdeckt, die ihren eigenen Tod als unausweichliche Folge ihres Berufs hinnahmen. Wie Lamey, dachte sie. Ihr Geliebter, den die Staatsgewalt inzwischen mit großer Wahrscheinlichkeit getötet hatte.
    Dabei konnte man wirklich nicht sagen, dass sie noch nie über ihren eigenen Tod nachgedacht hätte. Als sie in die weichen Lederstiefel der echten Lady Sula gestiegen war, hatte sie sich die Garotte des

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