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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Schwestern herumtrieb.
    Sie ging zur Party der Martinez und wurde mit erfreuten Rufen begrüßt. Mittlerweile war Sula eine Berühmtheit, eine dekorierte Heldin gar, und ihre Gegenwart verwandelte die Party in ein gesellschaftliches Ereignis. Abermals begegnete sie der Familie – dem ehrgeizigen Lord Roland, den beiden beeindruckenden älteren Schwestern Vipsania und Walpurga und der lebhaften jungen Sempronia samt ihrem unmöglichen Verlobten PJ.
    Sie alle konnten sich freilich nicht mit ihrem leider abwesenden Bruder messen.
    Am Abend lag sie im riesigen Sevigny-Bett und fragte sich, wie es wäre, nach so langer Zeit nicht mehr allein zu sein.
    Am nächsten Tag stellte ihr ein höflicher Offizier die Vorladung des Gerichtshofs zu.

5
     
    Martinez begrüßte den neuen Kapitän der Corona mit all der Ehrerbietung, die er aufzubringen vermochte, also recht kühl. Er absolvierte die übliche Prozedur, übergab den Kapitänsschlüssel und verschiedene andere Codes. Am liebsten hätte er hinzugefügt: »Zerstören Sie nach Möglichkeit nicht mein Schiff«, doch genau das verkniff er sich. Alikhan hatte seine Habseligkeiten bereits gepackt.
    Die höfliche Einladung seines Nachfolgers zum Abendessen schlug er aus, weil er eine Verabredung auf dem Planeten hatte.
    Er wollte sich mit seinem Bruder, seinen Schwestern und Lord Pierre Ngeni treffen, dem Patron der Martinez – und mit allen anderen, die er nur erreichen konnte, zur Not sogar mit dem Obersten Lord der Konvokation, um sie erbarmungslos zu bearbeiten, bis sie ihm ein neues Kommando auf einem anderen Schiff gaben.
    Nachdem er sich einen Monat lang von der anstrengenden Reise erholt hatte, sollte er die Leitung einer Ausbildungsstätte für Sensorbediener in der südlichen Hemisphäre von Zanshaa übernehmen.
    Eine Trainingseinrichtung . Er wurde fuchsteufelswild, als er die Botschaft bekam. Diese Aufgabe konnte doch auch ein Stabsfeldwebel erledigen, und wahrscheinlich sogar besser als er selbst.
    Martinez war fest entschlossen, wieder auf einem Schiff zu arbeiten, und wenn er jeden behelligen und bedrängen musste, der die Kommandantur betrat oder verließ. Wenn nötig, würde er sogar Lord Saïd persönlich an der Kehle packen und ihn schütteln, bis der alte Mann nachgab.
    Von seinen Offizieren und der Mannschaft hatte Martinez sich bereits verabschiedet. Als er die Andockröhre der Corona verließ, ging er ohne zu zögern weiter zu dem Wagen mit Chauffeur, den Alikhan ihm besorgt hatte. So musste er nicht auf einen der Züge warten, die durch die obere Ebene von Zanshaas Beschleunigerring fuhren. Der Wagen brachte ihn zum Flottenarchiv auf dem Ring, wo er das Datenblatt mit dem Logbuch der Corona übergab. Eingeschlossen waren auch die Aufzeichnungen, die Kamarullahs Karriere abrupt beenden konnten, falls jemand sich die Mühe machte, sie anzusehen.
    Vielleicht würde niemand je hineinsehen. Für die Reise der Corona interessierte sich ohnehin kaum jemand. Die Öffentlichkeit war noch nicht über die Schlacht von Hone-bar informiert, und der Torminel-Bootsmann, der das Datenblatt in Empfang nahm, schien nicht gerade begeistert, als ein Held der Flotte vor ihm erschien. Tatsächlich war er dem Einschlafen nahe, als er Martinez die Quittung ausstellte.
    Die Schmerzen und eine unendliche Müdigkeit rangen in ihm mit seinem Zorn, als er sich die Empfangsbestätigung in die Tasche stopfte und durch die Automatiktür in den Vorraum marschierte.
    Und da stand sie auf einmal vor ihm.
    Einen Moment lang starrte er sie nur an, dann wäre er am liebsten losgestürmt und hätte Sula umarmt, wie sich ein schiffbrüchiger Matrose an einen Mast klammern mochte. Glücklicherweise hatte sie Haltung angenommen: die Schultern zurückgezogen und das Kinn gehoben, um die Kehle zu entblößen. Die Geste der Unterwerfung, von den Shaa in ihrem ganzen Reich durchgesetzt.
    Atemlos hielt er sich zurück und betrachtete die schöne Frau, die aufrecht vor ihm stand, ihr schulterlanges glänzendes blondes Haar, das ihr helles Gesicht einrahmte, die amüsiert funkelnden grünen Augen. Dann hob er den schweren Stab mit der Goldenen Kugel, in der die geheimnisvolle Flüssigkeit wirbelte, und deutete damit kurz auf sie, um ihren Gruß zu erwidern.
    »Stehen Sie bequem, Leutnant.« »Danke, mein Lord.« Ihr strahlendes Lächeln verriet eine gewisse Genugtuung, da sie ihn offensichtlich überrascht hatte. »Als ich auf den Ring von Zanshaa zurückgekehrt bin, haben Sie mich begrüßt, und ich

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