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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Zeitpunkt persönlich festgelegt.«
    Martinez fehlten momentan die Worte. Eine Beförderung?
    »Meinen Glückwunsch zu Ihren … erfolgreichen Ermittlungen, Lordinspekteur«, quetschte er schließlich heraus.
    »Und ich gratuliere Ihnen, Lord Kapitän, zu einer siegreichen Schlacht.«
    Eine Beförderung? Ihm war klar, dass er eine Auszeichnung erhalten sollte, doch dies war das erste Mal, dass er etwas von einer Beförderung hörte.
    Dann erwachte sein Zorn von neuem. Ein voll bestallter Kapitän als Leiter einer Ausbildungsstätte, das war nun wirklich völlig absurd.
    Er fragte sich, ob er die Angelegenheit dem Lordinspekteur vortragen sollte. Dann fielen ihm die Missetäter ein, die kreischend sterben sollten, und er entschied sich dagegen.
    »Es hilft sowieso nicht, wenn wir jetzt reden«, bemerkte Sula leise, als die riesige Kabine ans Kabel gehängt wurde. »Schlafen Sie doch eine Weile. Sie sehen völlig fertig aus.«
    Er wollte erwidern, dass er sich prächtig fühlte, was aber vermutlich nur der niedrigen Schwerkraft und der bequemen Liege zu verdanken war. »Gute Idee«, sagte er und schloss die Augen.
    Er war schon eingeschlafen, bevor die Kabine den Ring verließ und ins helle Sonnenlicht heraustrat. Die zunehmende Beschleunigung, die ihn auf die Liege presste, war viel schwächer als jene, die er in den letzten zwei Monaten ertragen hatte, und er wurde nicht einmal wach. Drunten loderten die Farben der Welt: braune Berge mit weißen Spitzen, das Hellgrün des Landes im starken Kontrast zum tieferen Grün des Meeres. Die Atmosphäre ließ die Umrisse des Planeten verschwimmen. Irgendwo tobte ein Tropensturm, ein weißer Trichter mit blauen Rändern, der vom Äquator aus nach Süden zog.
    Sula betrachtete Do-faqs taktische Experimente auf dem Ärmeldisplay und stellte im Geiste einige Berechnungen an.
    Als die Kabine federleicht in der Bodenstation aufsetzte, erwachte Martinez erfrischt. Die Liege schwenkte in die Ruheposition, die der Stellung beim Start genau entgegengesetzt war. Sula und er standen nun auf der früheren Decke und ließen dem Flottenkommandeur den Vortritt. Er nickte höflich, als er an ihnen vorbeiging.
    »Auch Ihnen möchte ich gratulieren, Lady Sula«, sagte er.
    »Vielen Dank, mein Lord.«
    Als Martinez dem alten Mann aus der Kabine folgte, überlegte er, dass die Glückwünsche möglicherweise gar nichts mit Sulas Auszeichnung zu tun hatten.
    Sobald sie wieder mit Alikhan und Martinez’ Gepäck vereint waren, betraten sie den Kopfbahnhof, von dem aus sie per Zug nach Zanshaa fahren wollten. Martinez tauschte das Ticket, das er bereits reserviert hatte, gegen ein ganzes Abteil der ersten Klasse mit vier Sitzplätzen um. Alikhan nahm seinen Platz in der zweiten Klasse ein.
    Mit erhobener Goldener Kugel, die ihm wie ein Zauberstaub aus dem Märchen die Macht verlieh, alle anderen zu Stein erstarren zu lassen, marschierte Martinez zu seinem Abteil, richtete sich mit Sula ein und zog die Blenden vor.
    Endlich allein.
    Er setzte sich neben sie, bemühte sich sehr, unter dem Blick der grünen Augen nicht zu zerschmelzen, und nahm ihre Hand.
    »Ich habe Angst, etwas zu sagen«, begann er.
    Sie legte den Kopf schief. »Warum denn?«
    »Weil ich im Augenblick nicht sehr gut in Form bin und etwas Falsches sagen könnte. Und dann …« Er suchte nach den richtigen Worten. »Dann würde ich alles verderben, Sie würden das Abteil verlassen und ich würde Sie nie wiedersehen.«
    Ihre helle Haut bekam ein wenig Farbe, ihr Parfüm berauschte seine Sinne. »Ich verzeihe Ihnen«, sagte Sula. »Im Voraus.«
    Er küsste ihre Handfläche und ihr Handgelenk und beugte sich vor, um sie auf den Mund zu küssen. Dann zögerte er.
    »Ich laufe nicht weg«, versicherte sie ihm.
    Drei Herzschläge lang berührten sich ihre Lippen. Sie hob eine Hand und legte sie ihm leicht auf die Wange. Er küsste sie wieder, dann musste er sich zurückziehen, weil ihm bewusstwurde, dass er den Atem angehalten hatte, und dass seine Benommenheit nicht allein von Sulas Nähe herrührte.
    »Was ist das nur für ein Parfüm?«, fragte er.
    Sie lächelte. »Es heißt ›Dämmerung von Sandama‹.«
    »Was ist so Besonderes an der Dämmerung von Sandama?«
    Sie zuckte leicht mit den Achseln. »Eines Tages fahren wir hin und finden es heraus.«
    Nun atmete er tief ein. »Ich frage mich, wie stark mein Puls noch beschleunigen wird.«
    Sula legte den Kopf zurück und wischte eine blonde Strähne von ihrem Hals. »Finde es doch

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