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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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verstanden und wundervoll zusammengearbeitet, einer hatte Details nachgereicht, wo der andere zu schnell zum nächsten Punkt weitergesprungen war, und dann hatten sie alles miteinander verknüpft, um die schwierigsten Probleme zu lösen. Er konnte nicht einmal mehr sagen, wem zu welchem Zeitpunkt welche Idee gekommen war. Es war wie ein gemeinsamer ekstatischer Tanz gewesen.
    Wie wundervoller Sex. Und dies hatte er sogar zusätzlich zum wundervollen Sex erlebt.
    Als er die Stufen des Shelley-Palasts hinaufsprang und dabei Oh, diese Frauen am Strand summte, begegnete er seinem Bruder. Roland wollte ausgehen und empfing Martinez mit einem strengen Blick, während er seine Jacke zurechtrückte und an den Aufschlägen zupfte.
    »Ich habe mich den ganzen Tag um die Geschäfte der Familie gekümmert«, sagte er, »und du kommst am Nachmittag ins Haus geschlendert und riechst nach Wollust.«
    »Das liegt an der Uniform«, erklärte Martinez. »Alle Damen werden schwach, wenn sie meine Uniform sehen.«
    »Anscheinend hat es bei Amanda sehr gut gewirkt«, meinte Roland. »Allerdings könntest du gelegentlich so freundlich sein und wie deine Schwester eine dauerhafte Beziehung eingehen.«
    Martinez lächelte in sich hinein und entschloss sich, den Irrtum seines Bruders nicht zu korrigieren und ihn nicht aufzuklären, mit wem er die Nacht verbracht hatte.
    »Wo ist die glückliche Braut überhaupt?«, fragte er.
    »Bei unserem Anwalt, und dort gehe ich jetzt auch hin.« Roland musterte sich mürrisch in einem Spiegel und zupfte wieder an den Aufschlägen herum. »Ein paar Ecken und Kanten des Ehevertrages müssen noch ausgebügelt werden.«
    »Ich habe angenommen, diese Ecken und Kanten sind der wahre Sinn der Heirat«, erwiderte Martinez. »Schließlich habe ich das glückliche Paar gestern Abend zum ersten Mal zusammen gesehen, und bisher habe ich auch noch nie etwas vom Bräutigam gehört.«
    »Du hättest durchaus etwas mitbekommen, wenn du die letzten paar Tage nicht verschlafen hättest.« Roland schritt zum Haupteingang, legte eine Hand auf den glänzenden Messingknauf und drehte sich noch einmal um. »Aber warum wunderst du dich, dass sie einander nicht besonders gut kennen? Was wundert es dich, dass es bei dieser Eheschließung um Geld, Besitz und Erbschaft geht? Welchen Grund sollte es sonst für so eine Verbindung geben?«
    »Deine sorglose romantische Ader wird dich eines Tages noch in große Schwierigkeiten bringen«, sagte Martinez.
    Roland grunzte gereizt und ging hinaus; Martinez folgte ihm.
    »Welche Kostbarkeiten werden uns denn infolge dieser Verbindung in den Schoß fallen?«, erkundigte er sich, als er neben seinem Bruder einherschritt.
    »Lord Oda ist der Neffe von Lord Yoshitoshi«, erklärte Roland, ohne sich zu ihm umzudrehen. »Lord Yoshitoshi hat zwei Kinder. Lady Samantha, die Älteste, wurde aus Gründen enterbt, die nie ans Licht gekommen sind, doch man kann annehmen, dass es …« Er suchte nach den richtigen Worten.
    »Dass es das Übliche war«, meinte Martinez.
    »Ja, das Übliche.« Roland runzelte die Stirn. »Das jüngste Kind und sein Erbe, Lord Simon, ist in Magaria gestorben. Damit wird Lord Yoshitoshis Bruder Lord Eizo der Haupterbe, und Lord Oda ist dessen ältestes Kind.«
    »Folglich ist er zugleich der Erbe des ganzen Yoshitoshi-Clans. Sehr gut. Lord Odas günstige Zukunftsaussichten dürften jedoch auch den anderen Clans, in denen es heiratsfähige Frauen gibt, nicht entgangen sein. Wie konnten wir ihm Vipsania schmackhaft machen?«
    Rolands Miene verriet, wie zufrieden er mit dem Arrangement war. »Lord Oda ist höchstwahrscheinlich der Erbe. Allerdings sind die älteren Yoshitoshis sehr streng. Wie gesagt, eine Tochter wurde sogar enterbt. Oda hat zudem mehrere jüngere Geschwister, die auf den Titel scharf sind. Außerdem hat er Schulden, von denen sein Vater und sein Onkel nichts wissen dürfen …«
    »Schulden?« Martinez hätte sich vor Lachen fast verschluckt.
    »Das Übliche.« Roland lächelte.
    »Du hast also seine Schulden aufgekauft und …«
    »Nach der feierlichen Vermählung werden sie aufgehoben«, sagte Roland. »Der einzige schwierige Punkt war die Tatsache, dass Lord Yoshitoshi Vipsania persönlich unter die Lupe nehmen wollte. Gestern ließ er uns jedoch wissen, dass sie die Prüfung bestanden hat.« Wieder lächelte er. »Bald können wir Vipsania zusehen, wie sie eine Videogesellschaft leitet.«
    Martinez konnte kaum noch an sich halten. » Was soll sie

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