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DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa McMann
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geht an ihm vorbei ins Wohnzimmer, wo sie den Fernseher einschaltet.
    »Möchtest du auch ein Sandwich oder so?«, fragt sie. »Willst du bleiben?« Sie weiß nicht, was sie sagen soll. Er sieht sie nur an.
    Endlich holt er ein Stück Papier aus der Tasche, faltet es auseinander und macht den Fernseher aus. »Schenk mir eine Minute Zeit.«
    Er stellt sich direkt vor sie, wendet sich dann um und geht fünfzehn Schritte weit weg, bevor er sich wieder zu ihr umdreht.
    »Was machst du denn da?«
    »Lies das. Laut, bitte.«
     
    Es ist eine Lesetafel.
     
    »He, ich versuche, hier zu essen.«
    »Lies es. Bitte.«
    Seufzend sieht sie auf die Tafel.
    »E«, sagt sie und grinst.
    Er lacht nicht.
    Sie liest die nächste Zeile.
    Und noch eine. Blinzelnd. Ratend.
    »Halte dir das rechte Auge zu und mach es noch mal«, verlangt er.
    Sie tut es.
    »Und jetzt das linke.«
    »Grr!«, sagt sie, gehorcht aber.
    Sie liest es auswendig.
    Mit dem rechten Auge kann sie nur das E erkennen. Aber sie sagt nichts, sondern zählt die Buchstaben auf, an die sie sich erinnern kann.
    Carl zückt eine andere Tafel.
    »Das Auge noch mal«, verlangt er.
    »Was soll das denn?«, fragt sie, schreit ihn fast an. »Mensch, Carl, ich bin doch kein Baby!«
    »Kannst du es lesen oder nicht?«
    »N«, sagt sie.
    »Mehr nicht?«
    »Nein.«
    »Na gut.« Er beißt sich auf die Lippe. »Entschuldige mich einen Augenblick, ja?«
    »Von mir aus«, sagt sie. Sie braucht also eine Brille – vielleicht. Na und?
    Carl verschwindet in ihrem Zimmer und sie hört, wie er über die knarrenden Dielen geht und Selbstgespräche führt.
    Janie isst ihr Sandwich auf und trinkt die Milch aus. Dann geht sie in die Küche und macht sich noch ein Brot. Schält sich eine Karotte über dem Mülleimer und gießt sich noch ein Glas Milch ein.
    Mit ihrer Beute zieht sie sich wieder ins Wohnzimmer zurück und setzt sich, schaltet den Fernseher wieder ein. Sie fühlt sich schon viel besser. Nachdem sie den letzten Rest Milch getrunken hat, spürt sie, wie sie in ihrem Bauch herumschwappt. Zufrieden grinst sie. Vielleicht sollte sie Milchwerbung machen.

22:59 Uhr
    Janie reißt sich aus ihrer Essensträgheit und fragt sich, was Carl die ganze Zeit in ihrem Zimmer macht, deshalb steht sie auf und geht durch den kurzen Flur bis zu ihrer Tür, stößt sie auf und versinkt augenblicklich in Dunkelheit.
    Sie stolpert.
    Stürzt.Carl versucht panisch, Türen abzuschließen. Doch sobald sie zu sind, erscheinen immer wieder neue offene und die schon abgeschlossenen gehen wieder auf. Carl kommt nicht hinterher, sie alle abzuschließen.
     
    Janie greift blind nach der Tür.
    Sie kriecht auf Händen und Knien aus ihrem Zimmer und macht die Tür hinter sich zu.
    Die Verbindung bricht ab.
    Sie blinzelt, sieht Sterne und steht wieder auf. Sie holt eine verschlissene alte Decke aus dem Schrank und macht es sich seufzend auf dem Sofa bequem. Jetzt kann sie nicht mal mehr in ihrem eigenen Bett schlafen.

7. Januar 2006, 6:54 Uhr
    Ruckartig wacht Janie auf und sieht sich um. Ein kühler Luftzug weht durch das Wohnzimmer, daher steht sie auf, geht in die Küche und blickt aus dem Fenster. Frische Fußspuren führen die Auffahrt hinunter, über die Straße und in den Garten auf der anderen Seite.
    Sie sieht in ihr Zimmer.
    Er ist weg.
     
    Sie schüttelt den Kopf. So ein Blödmann , denkt sie.
    Dann findet sie seinen Zettel.
     
    J.
Mist, ich bin so ein Blödmann. Es tut mir leid – du hättest mich wachrütteln sollen. Ich habe heute einiges zu erledigen, aber du rufst mich doch an, ja? Bitte!
    In Liebe
    Carl
     
    Wenn ein Typ zugeben kann, dass er ein Blödmann ist, dann ist das schon wieder irgendwie verzeihlich.
    Janie legt sich in ihr Bett. Das Kopfkissen riecht nach ihm. Sie lächelt, umarmt es. Und redet mit sich selbst.
    »Ich möchte von der Center Street träumen und ich möchte wieder mit Miss Stubin sprechen«, sagt sie immer wieder, während sie einschläft.

07:20 Uhr
    Janie wälzt sich herum und wird wach genug, um auf die Uhr zu sehen. Seufzt. Sie ist etwas verspannt. Also wiederholt sie ihr Mantra und stellt sich die Szene genau vor.

08:04 Uhr
    Sie steht in der Center Street. Wieder ist es dunkel, kühl und regnerisch.
    Sie sieht sich um.
    Aber da ist niemand.
    Janie geht in der Straße auf und ab und sucht nach Miss Stubin, aber es ist niemand da. Janie setzt sich auf die Bank.
    Wartet.
    Wundert sich.
    Erinnert sich an das letzte Gespräch.
    Wenn du Fragen zu meinen Notizen hast,

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