DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)
»Sie verhaften mich doch nicht, wenn ich einen Drink in der Hand habe, oder?«
Captain zieht eine Augenbraue hoch. »Nicht, wenn du nichts Dummes anstellst. Aber ich glaube schon, dass du einen Drink in der Hand haben solltest, damit niemand Verdacht schöpft. Allerdings bin ich gegen Alkohol beim Job.«
»O.K. … und ich lasse mein Getränk nicht aus den Augen. Kein gezapftes Bier, keinen Punsch, keine Mixgetränke.«
Captain nickt beeindruckt. »Ich sehe, du hast deine Hausaufgaben über K.o.-Drogen gemacht. Gute Arbeit.« Sie nimmt ein kleines Päckchen mit K.o.-Drogen-Testern aus der Schreibtischschublade und hält sie Janie hin. »Kennst du die?«
Lächelnd zieht Janie aus ihrer Tasche das gleiche Päckchen hervor.
»Ausgezeichnet«, nickt Captain. »Carl, welche Aufgabe hast du?«
»Ich sehe gequält zu.«
Captain muss ein Lächeln unterdrücken. »Wenn ich nicht wüsste, dass du dich sowieso hinausschleichst, würde ich dir befehlen, zu Hause zu bleiben. Aber wenn du schon gequält zusiehst, dann darfst du auch jeden notieren, der kommt oder geht und der nicht auf unserer Liste steht.«
»Danke«, erwidert Carl demütig.
»Baker und Cobb, ist Ihnen Ihre Aufgabe klar?«
»Ja, Sir«, antworten sie gleichzeitig.
»Gut, dann dürfen Sie beide gehen.«
Baker und Cobb klopfen Janie beim Hinausgehen auf die Schulter, als ob sie eine von ihnen wäre, und drücken ihr die Daumen. Janie grinst.
Captain wendet sich wieder Janie zu.
»Heute Abend ist nicht der richtige Zeitpunkt, in die Träume irgendeines Betrunkenen gesogen zu werden. Versuch dich nach Möglichkeit davon fernzuhalten. Wenn es nicht geht, werden wir uns später damit befassen. Ich weiß, dass du die anderen Leute nicht kontrollieren kannst, also mach dir nichts draus, wenn es passieren sollte und du festhängst.«
Janie nickt.
»Und sei vorsichtig. Verlass dich auf deinen Instinkt. Du bist clever. Deine Intuition ist ausgezeichnet. Wenn du sie einsetzt wie bisher, wird alles gut gehen. Alles klar?«
»Ja, Sir.«
»Hast du Fragen?«
»Nein.«
»Gut. Wenn dir etwas einfällt, ruf mich an«, bietet Captain ihr an. »Und, Janie, ich meine es wirklich ernst: Wenn es sein muss, dann benutze das Panikfeuerzeug. Spiele nicht die Märtyrerin oder bilde dir ein, du könntest die Sache allein durchziehen. Wir sind ein Team, verstanden?«
»Verstanden. Ich bin bereit, Sir.«
»Und noch etwas: Vielleicht ist das tatsächlich nur eine normale Party. Unser Ziel ist es, einen Sexualverbrecher zu finden und zu verhaften und nicht nur einen Kerl einzubuchten, weil er ein paar Minderjährigen Alkohol gibt. Dafür können wir ihn auch beim nächsten Mal noch drankriegen. Wie ich schon sagte, setz deine Intuition und dein Urteilsvermögen ein.«
»Das werde ich.«
»Carl, irgendwelche Fragen?«
»Nein, Sir.«
»Dann verschwindet, ihr beiden. Wir sehen uns wohl irgendwann im Laufe der nächsten vierundzwanzig Stunden. Gott, wie ich diesen Job hasse!«
10:09 Uhr
Janie macht ihre Cre`me-de-Menthe-Riegel und stellt sie in den Kühlschrank, danach kocht sie das Mittagessen. Carl kommt vorbei und hängt lustlos bei ihr herum, unfähig, sich zu unterhalten, bis Janie ihn schließlich wegschickt.
»Sei vorsichtig, Baby«, sagt er und küsst sie aufs Haar.
Janie schweigt.
Dann ist er fort.
14:32 Uhr
Janie zündet ihre Entspannungskerze an und sitzt still auf dem Bett, versucht, durch Meditieren den Kopf frei zu bekommen. Sie will sich vorbereiten und geht in Gedanken ihre Profilblätter durch und alle letzten Ereignisse, die in den vergangenen Tagen geschehen sind. Plötzlich kommt ihr Staceys Autotraum ins Gedächtnis. Schritt für Schritt geht sie ihn durch. Sie weiß genau, dass es eine Verbindung zwischen dem Traum und Mr Durbin gibt, aber welche? Hat Mr Durbin Stacey tatsächlich vergewaltigt? Janie muss an Lauren denken. Sie wünscht, sie hätte sich auf die Gesichter bei der Party konzentrieren können, aber sie waren bis zur Unkenntlichkeit verschwommen gewesen. Und wenn Lauren wegen der Party Albträume hat, warum hat sie dann keine Angst oder wenigstens Bedenken oder empfindet regelrechten Hass auf ihren Gastgeber? Warum hat der anonyme Anrufer Crimebusters Underground nicht ein weiteres Mal angerufen?
Sie schläft etwa eine Stunde und verlangt von sich selbst, die Verbindung zwischen den Träumen und der Party heute Abend herauszufinden.
Sie selbst sagt, es gibt keine.
Als sie aufwacht, duscht Janie und zieht sich enge Jeans
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