DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)
und einen Pullover mit tiefem V-Ausschnitt an. Sie trägt einen Hauch Make-up auf und bindetdie Haare mit einem Band zu einem tief sitzenden Zopf zusammen, aus dem einige Strähnen rutschen, die ihr Gesicht umrahmen. Schnell verschlingt sie noch etwas zu essen und ein Glas Milch und putzt sich die Zähne.
Noch etwas Lipgloss, dann ist Showtime.
17:57 Uhr
»Ich fahre gerade vor dem Haus vor. Wir sehen uns später«, sagt Janie.
»Wenn du kannst, ruf mich an … ich meine … wenn es sicher ist …« Carl klingt besorgt.
»Das mache ich, wenn es geht. Ich liebe dich, Carl.«
»Ich dich auch, Janie. Sei vorsichtig.«
Sie legen auf. Für Anfang März ist es recht warm. Der Schnee ist weggetaut und hat überall schmutzige Gärten, Pfützen und Schlaglöcher hinterlassen. Janie parkt auf der Straße, überprüft noch einmal ihre Taschen, zieht dann den Mantel aus, wirft ihn auf den Beifahrersitz und nimmt das Dessert. Es ist nie schlecht, eine Ausrede zu haben, um aus dem Haus zu gehen. Sie hat vorher ein Päckchen Zigaretten gekauft, die sie in der Manteltasche lässt.
Einen Moment schließt Janie die Augen, dann schlüpft sie in ihre Rolle und steigt aus. Vor sich auf der Straße sieht sie die Rücklichter von Bakers Familienkutsche, und er lässt die Bremslichter kurz für sieaufleuchten, was sie aus unerfindlichen Gründen unglaublich beruhigend findet. Sie lächelt in seine Richtung, denn sie weiß, dass er sie durch das Fernglas sehen kann. Cobb steht in der nächsten Straße, wo er einen Teil des Hauses von hinten beobachtet. Nach Carl dreht sie sich nicht um, aber sie weiß, wo er ist – gleich um die Ecke.
Sie knallt die Autotür zu und geht die Auffahrt zu Mr Durbins Haus hinauf. Stacey kommt hoffentlich auch gleich. Sie klingelt und hört Schritte, dann macht Mr Durbin die Tür auf und bittet sie herein.
»Hi, Janie«, sagt er, lässt sie eintreten und schließt die Tür.
»Sieht gut hier aus, Mr Durbin«, sagt Janie mit einem Lächeln. Er hat die Möbel verrückt, ein paar Klappstühle aufgestellt und zwei zusätzliche Tische im Wohnzimmer platziert.
»Du auch, Janie«, erwidert er und betrachtet sie von oben bis unten. »Außerhalb der Schule kannst du ruhig Dave zu mir sagen.«
Sie wendet ihre ganze Aufmerksamkeit ihm zu und bemerkt, wie seine Blicke sich auf ihre Brust heften. »Dave«, wiederholt sie. »Das hier sollte lieber in den Kühlschrank.« Sie weist auf ihr Dessert. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich in der Küche umsehe, damit ich weiß, wo alles ist? Wenn die anderen da sind, kann ich Ihnen helfen, Essen und Getränke zu verteilen.«
»Bitte«, erwidert er ohne die Spur eines Zögerns.
Punkt eins , denkt Janie. Er folgt ihr und zeigt Janie, wo zusätzliche Teller, Gläser, Besteck und Servietten sind.
»Der Kühlschrank ist ziemlich voll«, erklärt er, »aber unten ist noch etwas Platz, wenn man ein paar Bierflaschen umstellt.«
Während sie sich bückt, um ihr Dessert zu verstauen, bleibt er hinter ihr stehen. »Willst du ein Bier oder etwas anderes? Ich mache auch noch Punsch.«
»Trinken Sie auch eins?«, fragt sie.
»Klar.«
Am Kühlschrank hängen – wie könnte es anders sein – zwei Schnappschüsse von Mr Durbin selbst und ein Magnet. Der Magnet, der mit der Hotlinenummer von Fieldridge Crimebusters. Janies Herz klopft lauter. Da hat er sich ja selbst reingelegt, denkt sie, als ihr wieder die anonyme, kaum erkennbare Person in der Küche einfällt, die telefoniert hat.
Schnell nimmt Janie zwei Flaschen Bier heraus, und Mr Durbin zeigt ihr, wo der Flaschenöffner ist, als plötzlich niemand anderes als Mr Wang hereinkommt. Er ist barfuß und hat nasse Haare.
»Mr Wang«, sagt Janie und versucht, nicht zu überrascht zu klingen. »Ich wusste gar nicht, dass Sie auch da sind.«
»Ms Hannagan«, nickt er ihr zu.
Mr Durbin grinst. »Warum so förmlich? Chris – Janie«, sagt er. »Janie, gibst du Chris bitte auch ein Bier? Ich muss den Punsch zubereiten. Chris istgekommen, um mir mit den Tischen und Stühlen zu helfen und dann haben wir ein ziemlich anstrengendes Spiel gespielt. Basketball«, fügt er hinzu.
»Ah ja. Nun, schön, Sie zu sehen, äh, Chris.« Sie zwinkert und er wird nervös.
»Ebenfalls, Janie.«
Janie gibt Mr Wang ein Bier. Er blickt sich im Zimmer um, um zu schauen, was noch zu tun ist, und geht dann einigermaßen hilflos zur Stereoanlage und durchsucht die CDs. »Ich nehme meinen üblichen Platz als DJ ein«, erklärt er.
Es klingelt
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