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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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in sich aufnehmen. Ray Lennox ermahnt Ocky gerade, uns über die Aktivitäten von Schlägern wie Alex Settering-ton und Ghostie Gorman auf dem laufenden zu halten. Armer Ocky: war n etwas dicker Hammer, um so ne kleine Nuß wie ihn zu knacken, aber Spaß muß sein, und sowas ist ein netter Zeitvertreib.
    Als wir schon im Aufbruch sind, wendet sich Ray noch mal an Ocky: – Du solltest die Pillen lassen. Ich rühr sowas nicht an. Hab's mal versucht, aber die passen nicht zum Job. Hatte danach jeden viel zu gern. Bringt's nicht bei meinem Spiel. Koks wa, da sieht's schon anders aus, lacht er.
    Ocky nickt nur verängstigt.
    – Der soll teste mal beibringen, wie man vernünftig bläst, lache ich, deute auf das angrenzende Zimmer und schüttele halb lachend, halb angewidert mit dem Kopf, als wir rausgehen. Draußen vor der Tür klatschen Ray und ich unsere Handflächen aneinander.
    Solider Typ, Ray Lennox. Wären die Wichser bei der Truppe alle so, würde das den Job viel leichter machen.
    Endlich Wochenende! Ich mache früh Feierabend, und keine zehn Pferde bringen mich zurück ins Präsidium, um mir Drummonds Blabla über zwei dumme, kleine Zicken anzuhören, die genau wissen, daß Setteringtons und Gormans Mob am Tatort gewesen ist, aber davon abzulenken versuchen, indem sie uns auf falsche Fährten locken. Ich mach mich nach Haus und los geht's mit meiner Frank Sidebottom Salutes the Magic of Freddie Mercury and Queen and Kylie Minogue. Kylie Minogue: über ihre Qualitäten als Sängerin und Schauspielerin darf man geteilter Meinung sein, aber sie ist schon ein scharfer Feger. Alles wäre leichter, wenn wir Mädchen wie die bei der Truppe hätten statt Pferdegesichter wie Drummond. Oder sogar diese kleinen Ischen, die Stacey so toll findet, die mit diesem Song Tell us whatye want whatye really real-ly want. Die Kleine fragt: Welche magst du am liebsten, Dad? Ca-rol hat nur sarkastisch geguckt und gemeint: Blöde Frage.
    Ich übe noch mal ein bißchen Franks Manchester-Akzent und klingele dann Bladesey an, um zu checken, ob er immer noch auf der Arbeit ist; das ist er, und er sagt mir, daß er um neun direkt in den Pub kommt. Arbeitet ziemlich lange, unser Bruder Blades. Das ist ein sicheres Zeichen dafür, daß man entweder mit irgend-wem bumst, den man nicht bumsen dürfte, oder, wie in Bladeseys Fall, irgendwen nicht bumst, den man bumsen sollte.
    Dann rufe ich noch mal bei Bunty an. Cunty. Cunty Bunty, alles frisch im Schritt?
    – Hallo, Boontay. So heißt du doch, oder? – Ja. Wer spricht da?
    – Ich wette, du hast Haare so dick wie Aste über der Muschi. Wann hast du zum letztenmal Liebe gemacht, Boontay?
    – Ich glaube nicht, daß Sie das etwas angeht ... Sie müssen ein ganz erbärmliches Leben führen, wenn Sie sich so sehr für das Intimleben anderer Menschen interessieren. Sie tun mir leid.
    Mannomann. Jetzt fühl ich mich total zurechtgestutzt. Wie soll ich mich jemals von diesem vernichtenden Schlag ins innerste Mark meines Selbstwertgefühls erholen? Einer meiner leichtesten Tänze. – Tja, dankeee! Aber was ist mit deinem Leben, Boontay? Ist es so langweilig?
    – Das geht nur mich etwas an. Wer sind Sie? Was wollen Sie? ... Wie heißen Sie?
    Fragen und Antworten; Wahrheit, Lüge ... – Ja, also, ich heiße Frank.
    – Tja, Frank, meiner Meinung nach sind Sie ein ziemlich armseliges Stück Mensch.
    Das weißt du, Schätzchen? Wie faszinierend, daß du das bemerkt hast. Es lag an Daddy. Ich gebe ihm die Schuld. Er war ein schlechter Mensch. Aber was ist mit dir, Zuckerschnäuzehen, was ist mit dir, die einen gewissen Clifford Blades geheiratet hat? – Sie ham erzählt, du läßt es dir in den Aaasch besorgen, Boontay. Stimmt das?
    – Gott, sind Sie erbärmlich. Wer hat denn das behauptet? Wer hat solchen Unsinn erzählt?
    – Es war ... es war ... der kleine Frank.
    – Und wer ist das wieder?
    – Der is ... der is ... Ich red nicht mehr mit dir, quieke ich. Die Schlampe ist eine Meisterin der kalten Dusche. Cool wie nur was. Kein Wunder, daß der arme, alte Bladesey sich lieber auf die Bildchen in der Zeitung einen runterholt. Aber je dicker sie tun, desto heftiger kommen sie. Das hier wird eine echte Herausforderung. Wir entschließen uns, für den Moment den Rückzug anzutreten.
    – Sag schon, wer ist dieser kleine Frank?
    – Uups ... tut mir leid, Boontay, meine Mam ruft grad nach mir, ich muß jetzt effektiv auflegen. Deinetwegen krieg ich noch Arger. Komme schon, Mam ... nein, ich mach

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