Drei Engel für Armand
konnte sie … überzeugen.«
Danielle wandte sich an Charlotte. »Du hast gesagt, Armand sei verzaubert worden, dich zu lieben, nicht Stacia.«
Charlotte drehte sich weg, aber nicht bevor Danielle Tränen in ihren Augen sah.
»Die?« Stacia lachte wieder. »Wieso sollte ich mir so eine schwache Mutter aussuchen? Stacias Begabung würde durch das Blut meines Kindes fließen und mich so viel stärker machen. Charlotte versuchte sich zu beweisen, indem sie dich umbringen wollte. Zum Glück für uns alle war ihr Mordanschlag ein jämmerlicher Fehlschlag. Und dann war mein lieber Gatte so freundlich, uns von deinen Neuigkeiten zu berichten.« Sie lächelte und ging auf Danielle zu und streckte eine Hand nach ihrem Bauch aus. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie entzückt ich war zu erfahren, dass ich Tante werde!«
Danielle hob ihr Schwert. Sie wusste nicht, was sie tun würde, falls Stacia weiterging, aber etwas in ihrem Gesicht musste ihre Stiefschwester davon überzeugt haben, es nicht zu versuchen: Stacia gab klein bei.
Stattdessen ging sie zu Brahkop und fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar. »Warum sich mit einem königlichen Bastard zufriedengeben, wenn ich den wahren Sprössling von Prinz Armand und Prinzessin Danielle nehmen kann? Jeder gewinnt dabei. Ich habe den rechtmäßigen Erben, und Brahkop braucht den Gedanken nicht zu ertragen, dass dein Ehemann es mit diesem Körper treibt.«
Danielle schüttelte den Kopf. »Beatrice wird –«
»Sie wird was?«, fragte Stacia. »Elfstadt den Krieg erklären? Das Heim der Herzogin ist gut geschützt, Kind. Stell dir nur die arme Beatrice vor … ihr Sohn und ihre Schwiegertochter von ihr genommen. Und dann, in einigen Monaten von jetzt an, wird ihr Enkelsohn auf wundersame Weise von einer wohlwollenden Elfe gerettet! Stell dir nur ihre Dankbarkeit vor! Königin Beatrice wird das einzige Bindeglied, das ihr zu ihrem toten Sohn geblieben ist, in die Arme schließen, und ich werde ein ganzes Leben haben, um mir zurückzunehmen, was meine verräterische Tochter mir gestohlen hat.«
Danielle warf einen Blick über die Schulter. Selbst wenn sie es aus der Höhle schaffen sollte, könnte Rose ihr immer noch einen Zauberspruch hinterherschleudern. Man brauchte sich ja nur anzusehen, mit welcher Leichtigkeit sie Schnee überwältigt und Talia kampfunfähig gemacht hatte! Oder sie konnte ihr einfach Brahkop oder den Dunkeling nachschicken, um sie einzufangen.
Stacia sah angewidert zu Charlotte hinüber. »Steh auf!«
Charlotte rappelte sich auf, den Kopf gesenkt.
Danielle betrachtete sie und konnte nichts empfinden außer Mitleid. Sie hatte zweimal versucht, Danielle zu ermorden, sich zu beweisen, damit sie Armand für sich haben konnte. »Es wäre nicht real gewesen. Er hätte dich niemals geliebt.«
Charlotte blickte nicht auf. »Es wäre real genug gewesen.«
»Genug davon!«, sagte Stacia. »Lass deine Klinge fallen, und ich werde deine Freundin Talia am Leben lassen.«
»Damit ich noch mal hundert Jahre schlafen kann?«, fragte Talia.
»Plus/minus«, sagte Stacia. »Diese Dinge sind wirklich nicht so präzise. Du wirst schlafen, unberührt von den Jahren, bis irgendein schneidiger Held kommt, um dich aufzuwecken.«
»Nein danke, Euer Majestät!« Talias Stimme bebte. »Ich bin schon einmal ›gerettet‹ worden.« Sie warf einen raschen Blick auf den Fluss, und in dem Moment wusste Danielle, was sie vorhatte.
»Talia, warte!« Danielle wollte auf sie zugehen, doch sobald sie sich umdrehte, rannte der Dunkeling los. Danielle fuhr herum und schwang ihr Schwert, um ihn zurückzutreiben.
Talia war kaum imstande zu gehen; dass sie schwimmen konnte, war völlig ausgeschlossen. »Beatrice wird jemand schicken, um dich wiederzubeleben!«, rief Danielle. »Du darfst nicht –«
»Tut mir leid, Prinzessin«, sagte Talia. Sie war an den Kletterpflanzen vorbeigegangen, sodass die Sonne ihre jetzt reizlosen Gesichtszüge beschien. Sie sah so ungeschützt und verletzlich aus wie ein verängstigtes Kind. »Ich kann es nicht tun.«
Bevor Danielle eine Bewegung machen konnte, war Talia im Wasser. Danielle rannte ihr nach, doch das scharrende Geräusch von Krallen ließ sie sich umdrehen.
Der Dunkeling sprang.
Danielle schlug mit all ihrer Kraft zu und trennte ihm den Arm ab. Sein Körper krachte in Danielle und warf sie zu Boden, aber er griff sie nicht an: Vor Schmerzen kreischend, rannte er zu Stacia zurück.
»Brahkop, schnapp sie dir!«, schrie Stacia.
Danielle
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