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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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einmal gewinnen lassen! Ich kann nicht!«
    »Finde einen anderen Weg!«, entgegnete Talia ihr.
    »Es gibt keinen.« Schnee wandte sich an Danielle. »Die Zwerge können mir helfen, deinen Mann zu finden. Sie können ihn retten! Sie können deinen Sohn retten! Ihr müsst mich das tun lassen!«
    Talia verschränkte die Arme und trat zurück. »Erzähl ihr den Rest!«
    »Dazu ist keine Zeit!«, sagte Schnee mit lauter werdender Stimme. »Sie wissen, dass ich aufgewacht bin. Sie bereiten sich schon darauf vor, uns beide wieder zu verzaubern. Willst du dein Kind beschützen oder nicht?«
    Beide beobachteten sie Danielle und warteten auf eine Antwort. »Es gibt immer einen Preis«, sagte sie leise. »Was geschieht, wenn du diese Zwerge herbeirufst?«
    »Du bist so dickköpfig wie Königin Bea!« Schnee warf die Haare über die Schulter. »Was glaubst du, wie alt ich bin?«
    »Ich weiß nicht.« Die Frage traf Danielle unvorbereitet. »Zweiundzwanzig? Dreiundzwanzig?«
    Prompt verbeugte sich Schnee. »Ich bin dieses Jahr achtzehn geworden.«
    Danielle schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht.«
    »Es handelt sich eigentlich nicht direkt um Zwerge«, gab Schnee zu. »Sie sind Verkörperungen der Elementarkräfte dieser Welt. Aber kannst du dir einen Barden vorstellen, der versucht, die Geschichte von Schneewittchen und den Sieben Anthropomorphen Inkarnationen der Elementarmagie zu erzählen? ›Zwerge‹ klingt einfach besser, findest du nicht auch?«
    »Es waren die sieben Zwerge, die Rose töteten«, erklärte Talia. »Jeder von ihnen wird Schnee dienen, ohne Fragen zu stellen, aber jeder verlangt dafür ein Jahr ihres Lebens.«
    »Sieben Jahre?« Danielle starrte Schnee an, die lächelte.
    »Das ist der Grund, weshalb meine Mutter sie nie herbeibeschworen hat. Alter und Hässlichkeit jagen ihr noch mehr Angst ein als der Tod.«
    »Talia hat recht: Es muss einen anderen Weg geben!«
    »Dann nenne ihn mir!« Schnee putzte sich die Nase. »Entscheide dich schnell, Danielle – es sei denn, dich verlangt nach deinem Sklavendasein.«
    Danielle zermarterte sich das Hirn auf der verzweifelten Suche nach einer brauchbaren Idee. »Stacias Messer«, flüsterte sie. »Ich habe es vergiftet. Wenn wir sie zwingen können, ihre Zauberei einzusetzen und sich selbst Blut abzunehmen, dann könnte das ihr eigener Tod sein.« Rasch berichtete sie, was sie mit den Ratten und dem Gift gemacht hatte.
    »Ich bin beeindruckt!«, sagte Talia. »Ich hätte nicht gedacht, dass das in dir steckt. Aber es wird sie vermutlich nicht umbringen: Die Dosis ist nicht hoch genug. Du wirst sie vielleicht ein bisschen krank machen, aber das ist auch schon alles.«
    »Bist du sicher?«, fragte Danielle.
    »Vertrau mir in dem Punkt!« Talias Lächeln war alles andere als freundlich.
    »Also schön.« Danielle streckte den Arm aus. »Dann gib den Zwergen sieben Jahre meines Lebens! Es ist mein Mann, zu dessen Rettung wir gekommen sind. Mein Kind beschützen wir. Ich werde den Preis bezahlen.«
    Schnees Miene wurde sanfter und ihre Augen begannen zu tränen. Sie schlug beide Hände vor den Mund. »Das würdest du für mich tun?« Ohne auf eine Antwort zu warten, warf sie die Arme um Danielle und drückte sie so fest, dass sie kaum noch Luft bekam. Dann, zitternd, riss sie sich los. »Das kann ich nicht annehmen. Du bist doch schon so alt!«
    »Erlaube mal!«, brauste Danielle auf. Sie schob den Ärmel hoch, zögerte jedoch, bevor sie ihren Arm Schnee hinhielt. »Versprich mir nur, dass ich die Einzige sein werde, die bezahlt, nicht auch noch mein Sohn.«
    Mit immer noch erstauntem Blick nickte Schnee. »Aber –«
    »Ich würde mein Leben geben, um Armand und meinen Sohn zu retten«, sagte Danielle. »Sieben Jahre sind ein geringer Preis.«
    »Dreieinhalb«, sagte Talia mit seltsam weicher Stimme. Sie gab Schnee das Messer zurück und streckte ihren eigenen Arm aus. »Wir werden uns die Kosten teilen.«
    Schnee biss sich auf die Lippen. Mit einem gedämpften Kichern packte sie beide und umarmte sie, wobei sie Danielle beinah in die Schulter gestochen hätte.
    »Meinst du vielleicht, wir sollten allmählich loslegen?«, erkundigte sich Talia. »Oder sind diese ganzen Umarmungen und die Ausgelassenheit ein Teil des Zauberspruchs?«
    Schnee streckte ihr die Zunge raus und wich zurück. »Habt keine Angst!«, erwiderte sie mit glänzenden Augen.
    Ihre Finger fühlten sich wie Eiswasser an, als sie Danielles Hand nahm. Das Messer beulte die Haut an ihrem inneren

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