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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Fäden zogen sich zusammen, erfassten ihren Arm und pressten ihr den Ellbogen an den Kopf. Sie versuchte, sich unter ihnen wegzuducken, stieß aber mit Schnee zusammen.
    »Es ist irgendein Netz«, meinte Schnee mit ruhiger und neugieriger Stimme. Die Fäden waren praktisch unsichtbar. Danielle konnte die Abdrücke auf der Haut an ihren Armen sehen, als das Netz sie drei näher aneinanderzog.
    Talia ließ sich auf den Boden sinken. Ihre Beine rutschten nach beiden Seiten weg, als sie versuchte, unter dem Netz durchzuschlüpfen, aber der untere Rand erwischte sie an Brust und Gesicht und presste sie mit dem Rücken gegen Schnees Beine. Sie zog ein Messer und sägte an den Fäden herum. »Gutes Netz«, murmelte sie. »Schnee?«
    »Ich arbeite daran«, sagte Schnee.
    »Ich verspreche einen schnellen Tod, falls euch das ein Trost ist«, sagte Brahkop. »Ihr werdet die Schnitte kaum spüren, wenn mein Netz euch in nette, mundgerechte Stücke zerlegt. Es wird zwar eine ziemliche Schweinerei geben, aber es ist nicht das erste Mal, dass ich mich gegen Eindringlinge zur Wehr setzten muss.«
    Danielle krümmte sich und zog die Schultern hoch. Das Netz wurde schnell straffer, aber es gelang ihr, mit der rechten Hand an das Heft ihres Schwerts zu kommen. Die Klinge hatte den Dämon getötet, wo normaler Stahl versagt hatte, vielleicht konnte sie auch Brahkops Netz durchtrennen.
    Sie versuchte das Schwert herauszuziehen, aber sie konnte ihren Arm nicht weit genug nach hinten bewegen.
    Die Spiegel an Schnees Halsband beschlugen, und die Fäden wurden langsamer. Vorher hatte Danielle ihre Berührung kaum wahrgenommen; jetzt wurden sie kalt, wie Halme aus Eis, die sich in ihre Haut drückten.
    »Nicht schlecht, mein kleiner Leckerbissen!«, lobte Brahkop.
    Schnees Ellbogen bohrten sich in Danielles Rippen, als sie weiter gegen Brahkops Netz ankämpfte; Talia wand sich immer noch auf dem Boden, ihr Kopf wurde gegen Danielles Knie gepresst.
    »Talia, kommst du an die Decken um mein Schwert?«, fragte Danielle.
    »Kann sein.« Talias Messer fiel zu Boden. Sie zwängte ihre Hand am Netz hoch, und ihre Finger schlössen sich um das Ende der Decken. Sie schob sie zurück, bis die Spitze der Klinge zum Vorschein kam.
    Danielle drückte das Schwert aus dem Handgelenk von sich weg und versuchte die Schneide mit den Fäden in Kontakt zu bringen, die der Klinge am nächsten waren. Das Netz grub sich in ihre Finger, bis dünne Linien aus Blut darauf erschienen. Sie biss die Zähne zusammen und drückte fester zu.
    Die Klinge berührte eine Faser, die augenblicklich zerriss und sich wegringelte. Eine zweite riss einen Moment später. Danielle zog die Hand zurück und drehte das Schwert, um eine der kreuzweise laufenden Fasern zu durchtrennen.
    »Ich bin nicht sicher, wie lang ich das noch aushalten kann«, sagte Schnee. Sie klang leicht verdrossen, als ob sie einen Fleck auf ihrer Bluse beschriebe. »Der Zauberspruch ist beinah lebendig. Er verhält sich wie eine dieser Würgeschlangen. Jedes Mal, wenn ich versuche, meine Magie anzupassen, zieht er sich ein bisschen mehr zusammen.«
    »Ich weiß, dass du stärkere Sprüche als den hast!«, beschwerte sich Talia. »Kannst du dieses Ding nicht einfach zerstören?«
    »Sicher, aber ich dachte mir, ihr wolltet vielleicht überleben.«
    Danielle drehte das Schwert hin und her und schnitt ein größeres Loch in das Netz. »Haltet durch!«, sagte sie.
    Talia schnaubte. »Als ob ich etwas Besseres zu tun hätte!«
    Danielle stieß durch das Loch hinaus und schüttelte das Schwert, bis die Decken abfielen. Sie schnitt nach unten, wobei sie darauf achtgab, Talia nicht zu treffen. Sie war halb durch eine Querfaser, als das ganze Ding zu sterben schien. Das Netz fiel auseinander, bis nur noch schlaffe Fasern an ihnen hingen. Danielle schauderte und streifte sie ab.
    »Habt ihr eine Ahnung, wie lang ich gebraucht habe, bis dieses Netz fertig war?«, beklagte sich Brahkop. »All die winzigen Knoten …«
    »Geht zur Seite!« Danielle und Schnee machten Platz. Talia schlug hart auf die Kugel.
    »Das ist Elbenkristall«, sagte Brahkop. »Hat mich einen ordentlichen Batzen Münzgeld gekostet, aber es ist seinen Preis wert. Ganz und gar unzerbrechlich, es sei denn, du bist ein Elb und in die Geheimnisse der –«
    »Wer will es denn zerbrechen?« Talia wirbelte um die eigene Achse und ließ ihren Absatz gegen das Glas krachen. Mit einem Knall wie von einem Sektkorken sprang die Kugel aus der Tür. Die Wucht von

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