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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Prinzessin hier speisen würde«, meinte Talia, wobei sie ihre Worte sorgfältig zwischen Feststellung und Ansuchen ansiedelte. »Sie hat vorhin über Unpässlichkeit geklagt.«
    »Habe ich nicht!«, protestierte Danielle. Sie hatte mit einer leichten Übelkeit zu kämpfen gehabt, nachdem sie Brahkop verlassen hatten, und sie konnte auch gut darauf verzichten, ihre Bekanntschaft mit der Leiter unter ihrem Abort zu erneuern, aber sie war ganz bestimmt nicht krank.
    Ihrem Einwand wurde keine Beachtung geschenkt. »Ich verstehe«, sagte der König. »In solchen Fällen ist es oft das Beste, sich auszuruhen. Ich werde das Personal wissen lassen, dass du möglicherweise einige Tage lang indisponiert sein wirst.«
    »Ich danke Euch«, sagte Talia.
    »Ich verlasse mich darauf, dass ihr euch gut um sie kümmert während ihrer … Krankheit.«
    »Selbstverständlich!«
    Er nickte, dann nahm er mit seiner freien Hand die Danielles und drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Fingerknöchel. »Werd gesund, Prinzessin.«
    Talia folgte dem König aus dem Zimmer. Im Gang drehte sie sich um und sagte: »Versucht, euch nicht umbringen zu lassen, bis ich zurückkomme, bitte!«
    Mit einem Knall schlug die Tür zu. Schnee ließ ihre Taschen hinplumpsen und ging zum Kamin. Sie blies in die Glut, um die Flamme wieder zu entfachen. »Ich kann es nicht fassen, dass du den König gebeten hast, auf deine Taube aufzupassen!«, sagte sie. »Sein Gesichtsausdruck war das halbe Gold in der Schatzkammer wert! Ich wünschte, Bea hätte ihn gesehen!«
    »Talia grollt mir«, sagte Danielle.
    »Talia grollt jedem.« Schnee stieß ein Holzscheit ins Feuer. »Nimm’s nicht persönlich. Sie … sie ist nicht besonders gut im Umgang mit Menschen.«
    Danielle ging zum Fenster und lauschte den Schreien der Vögel draußen. »Ich hätte wissen müssen, dass Charlotte etwas Derartiges tun würde.«
    »Vermutlich.«
    Danielle sah sie erstaunt an. »Was?«
    »Du hättest es wissen müssen. Du hast jahrelang mit Charlotte und Stacia zusammengelebt, aber du wolltest denken, das schon alles gut werden würde. Dass deine Stiefschwestern fortgehen und ihre eigenen glücklichen kleinen Leben leben würden und dass du den Rest deiner Tage damit verbringen würdest, dich in der Wärme deiner Liebe zu sonnen, während kleine Vöglein Lieder von Friede, Freude, Eierkuchen trällern.« Sie warf noch ein Stück Holz in den Kamin. »Ich habe denselben Fehler gemacht, und ehe ich mich’s versah, hat mir eine alte Frau einen vergifteten Apfel zugesteckt.«
    Kurze Zeit später kam Talia zurück und brachte eine Platte mit gebratenem Aal und Spargel und eine verstaubte Flasche Wein mit.
    Sie aßen schweigend. Obwohl die Köche wie üblich großartige Arbeit geleistet hatten, rebellierte Danielles Magen beim Geruch des Aals. Sie begnügte sich mit Spargel und Brot und aß von beidem kaum etwas. Sie musste immerzu an Armand denken und an das, was Schnee gesagt hatte.
    Von der Zeit an, als ihr Vater wieder geheiratet hatte, hatte Danielle geglaubt, es würde der Tag kommen, an dem sie frei wäre, an dem ihr Leben wieder ihr gehören würde und sie glücklich sein könnte. Nach dem Tod ihres Vaters klammerte sie sich an diesen Glauben wie an einen Schild, der sie vor dem Zorn ihrer Stiefmutter und den grausamen Spielen ihrer Stiefschwestern beschützte. Genau wie sie sich jetzt an den Glauben klammerte, dass sie Armand wiedersehen würde, dass ihr Sohn seinen eigenen Vater kennenlernen würde.
    Als sie aß, sah sie ständig den Baum ihrer Mutter vor sich, verbrannt und abgestorben. Der Rauch vom Kamin ließ sie daran denken, wie der Chirkawolf sich von dem zerstörten Baum losgerissen hatte.
    Talia gab sich nicht mit einem Kelch ab, sondern nahm einen langen Zug direkt aus der Weinflasche, bevor sie sie an Schnee weiterreichte. Zu Danielle sagte sie: »Bist du sicher, dass du mit uns kommen willst, Prinzessin? Ein einzelner Dämon oder Troll sind nichts im Vergleich zu den Gefahren Elfstadts. Wir wissen nicht einmal, ob es uns gelingen wird, Armand zu finden, wenn wir erst einmal dort sind.«
    »Er hat mich gefunden«, erwiderte Danielle.
    »Er musste auch keinem Chirka die Stirn bieten«, warf Schnee ein.
    »Nein, er musste meiner Stiefmutter die Stirn bieten. Ich werde mitkommen!«
    Talia ging zu den Taschen, die Schnee von unten mitgebracht hatte. Sie wühlte sich durch eine durch, bis sie eine schwarz lackierte Pfeife und einen Tabaksbeutel fand, stopfte Erstere mit den

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