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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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vornehm wie die meiner Gefährtinnen! Ihr habt keinen Grund, mich aufzuhalten, Goblin!«
    »Niemand stellt Euer edles Blut infrage!«, versicherte Diglet ihr. Seine Stimme war eine Oktave höher geworden und er wich so weit zurück, dass ihm einer der Dornen in den Hals stach. »Das Problem ist, Ihr seid von einem Elfenfluch betroffen gewesen.« Er tippte sich an den Nasenflügel. »Was Euch auch angetan wurde, der Gestank davon haftet Eurem Blut noch an. Ihr habt jemanden mit einer ansehnlichen Menge Macht gekränkt, Talia Malak-el-Dahshat, und ich habe nicht vor, Euch –«
    »Ich habe jemanden gekränkt?«, wiederholte Talia mit einer Stimme, die kaum noch ein Flüstern zu nennen war. Ihr Schwert glänzte im schwindenden Sonnenlicht.
    »Ich bin sicher, das hat er so nicht gemeint«, versuchte Danielle die Gemüter zu besänftigen.
    »Mitnichten!«, sagte Diglet. Er griff sich ans Ohr und zwirbelte es nervös. »Ich bin sicher, es war nichts weiter als ein Missverständnis! Solche Sachen passieren ständig. Menschenmaid verführt Elfenprinz, oder –«
    Schnee packte Talia am Arm und zog sie von dem Goblin fort. »Es ist etwas dran an dem, was Diglet sagt. Es gibt einen Unterabschnitt des Vertrages, der es in ihr Ermessen stellt, denjenigen das Betreten der Stadt zu untersagen, die der Verbrechen gegen Elfenbürger für schuldig befunden wurden.«
    »Ich habe kein Verbrechen begangen!«, brauste Talia auf. Sie starrte Diglet wütend an. »Noch nicht.«
    Der Goblin verschränkte die Arme. »Es tut mir leid, Euer Hoheit. Ihr wurdet von einer Elfe verflucht, die weit mächtiger ist als ich. Ich will nicht derjenige sein, der in die Hecke geworfen wird, weil er einer Elfenfeindin erlaubt hat, ungehindert durch unser Zuhause zu streifen.«
    »Ich werde mich für sie verbürgen!«, schaltete Danielle sich ein. Sie zeigte auf Schnee. »Wir beide werden uns für sie verbürgen.«
    »Das ist nett und anständig von Euch, aber wer seid Ihr, um für sie zu bürgen?« Diglet lächelte affektiert und deutete mit einer abfälligen Handbewegung auf Danielles Kleider. »Euer Blut sagt, dass Ihr Mitglied eines Königshauses seid … ebenso. Aber Euer Aufzug sagt, dass Ihr mehr Zeit damit verbringt, im Schmutz zu spielen, als auf irgendeinem Thron zu sitzen.«
    Seine Worte waren nur wenig dazu angetan, Danielle zu verletzen; ihr ganzes Leben lang war sie weit Schlimmerem ausgesetzt gewesen. »Ich bin Prinzessin Danielle Whiteshore.« Der Name klang immer noch seltsam aus ihrem Mund.
    Diglet glotzte sie an. »Wer?«
    Seufzend sagte Danielle: »Aschenputtel.«
    »Ach ja! Die mit den Glasschuhen!« Er legte den Kopf schief. »Wie ist es Euch überhaupt gelungen, in solchen Schuhen zu tanzen? Hört sich schrecklich unbequem an!« Mit einem anzüglichen Grinsen fügte er hinzu: »Vielleicht wurde aber ja auch gar nicht viel getanzt, was? Wenigstens nicht die Art von Tanz, für die Schuhe notwendig sind!«
    Danielle drehte sich zu Talia um. Während der vergangenen Monate im Palast hatte sie genügend wichtigtuerischen, aufgeblasenen Politikern zugehört, um mit deren Sprachmuster vertraut zu sein. »Prinzessin Talia, spielen meine Ohren mir einen üblen Streich, oder hat dieser Goblin soeben den Namen Whiteshore mit einer aufs Äußerste verunglimpfenden Verbalinjurie bedacht, indem er andeutete, ich sei wenig mehr als eine Wirtshausmetze oder zumindest, dass der Geschmack des Prinzen in derlei Richtung tendiere?«
    »Augenblick, dass ist nicht das, was –«
    »Ich glaube, das hat er, Prinzessin Danielle«, pflichtete Talia ihr mit einem barbarischen Grinsen bei.
    »Ich hab es auch gehört!«, meldetet sich Schnee zu Wort.
    »Eine überaus schwerwiegende Beleidigung meiner Ehre«, fuhr Danielle fort. »Ebenso wie Ihr die Ehre meiner Freundin, Prinzessin Talia, beleidigt habt.« Sie schüttelte den Kopf. »Königin Beatrice wird ausgesprochen unerfreut sein. Und dasselbe wird auf Eure eigenen Herrscher zutreffen, wie ich vermute.«
    »Ihr könnt meiner Königin ja alles berichten, wenn Ihr es schafft, zu ihr zu kommen.« Diglet drehte sich um und hüpfte zurück, vorbei an den äußeren Kletterpflanzen. Fast schien er zu tanzen, als er tiefer in die Hecke schlüpfte. »Ich würde Euch nicht empfehlen, mir zu folgen: Die Dornen mögen keine Fremden! Tut mir leid, Prinzessinnen. Die eine unter Euch ist elfenverflucht, da ist kein Irrtum möglich, und die Königin hatte in der Vergangenheit schon zu viel Ärger mit Sterblichen. Wir haben

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