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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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für sie einzusetzen.
    »Das verstehe ich nicht«, meinte Schnee. »Du hast mir doch erzählt, dass du der mächtigste Beschwörer in der Geschichte bist, dass du die Läuse eines Bettlers von der anderen Seite der Welt herbei beschwören kannst.«
    »Das stimmt, und den hübschen Koboldmädchen vorhin habe ich erzählt, ich sei erst ein Jahrhundert alt. Worauf willst du hinaus?«
    »Du hast gelogen!«, flüsterte Schnee.
    »Das tun die Leute«, sagte Talia und schüttelte angewidert den Kopf. »Kommt, wir verschwenden hier nur unsere Zeit! Wir werden ihn auch allein finden.«
    »Aber, aber, nun seid mal nicht so!«, hielt Arlorran sie zurück. »Ihr Damen könnt das nicht verstehen, bei euerm Aussehen. Aber jemand wie ich, der so alt und klapprig und runzlig ist, wie soll der sonst die Aufmerksamkeit einer so wunderschönen Frau erlangen?«
    Danielle sah, wie Schnee lächelte, obwohl sie in dem Moment, als Talia sich zu ihr umdrehte, die Hand hob, um es zu verbergen.
    »Ich bin Beschwörer für die Königin, so viel ist wahr. Aber Magie hat Grenzen. Ihr wisst das.« Er paffte an seiner Pfeife; der Rauch brannte Danielle in den Augen. »Tut mir leid, Mädchen. Ich wünschte, ich könnte helfen, wirklich, das tu ich.«
    »Du hast es doch noch nicht einmal probiert!«, entgegnete Danielle. »Charlotte und Stacia sind neu hierin; vielleicht haben sie nicht daran gedacht, Armand vor einem Beschwörungszauber zu schützen. Oder vielleicht haben sie einen Fehler gemacht. Du kannst nicht einfach aufgeben!«
    »Eigentlich kann ich das schon«, meinte Arlorran. »Es ist mein Recht als verbitterter, halb betrunkener alter Gnom, jederzeit aufzugeben, wenn mir danach ist.« Er grinste und trank seinen Becher aus. »Und wenn ich erst einmal ganz betrunken bin, wird es mein Recht sein, heimzugehen und das Bewusstsein zu verlieren, bis es Zeit ist, den nächsten dreckigen, aus dem Maul stinkenden, rattenfressenden Goblin zu verzaubern.«
    Schnee streckte die Hand aus und berührte seinen Arm. »Bitte versuch es doch!«, redete sie auf ihn ein. »Für mich? Ich habe mir so gewünscht, gnomische Magie einmal selbst mitzuerleben!« Sie senkte die Augenlider. »Es gibt so viel, was du mich lehren könntest, und das scheint mir das Mindeste, was du tun kannst, nachdem du mich derart getäuscht hast!«
    »Nicht heute Nacht, Ladys!« Er hüpfte von der Bank und landete unsanft auf einer tieferen. »Ich hoffe, ihr findet euern Freund, ehrlich, das tu ich! Aber falls die Dinge sich nicht so entwickeln, wie ihr euch das vorstellt, und ihr ein Bedürfnis nach ein wenig … Trost verspüren solltet …« Seine Augenbrauen bewegten sich auf und ab, als er auf die nächste Bank rutschte. »Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet«, brüllte er.
    »Wo willst du hin?«, fragte Danielle.
    Arlorran tätschelte seinen Bauch. »Die Bäume wässern. Zu viel Koboldsaft!« Er ließ ihnen eine schnelle Ehrenbezeigung mit seinem Becher zukommen und eilte an der Bank entlang auf eine kleine, von Satinvorhängen bedeckte Öffnung in der Wand zu, in welcher er verschwand.
    Schnee machte sich bereits an der Schließe ihres Halsbands zu schaffen. Sie hielt es vor sich und warf einen kurzen Blick auf den mittleren Spiegel. Als nichts geschah, tippte sie das Glas ein paarmal mit dem Fingernagel an.
    Der nebelhafte Eindruck einer Bewegung lief durch das kleine Stück Glas, und dann erschien Beatrices Gesicht darin. »Ihr seid in Elfstadt?« Ihrer Stimme haftete ein sonderbarer Hall wie leises Glockengeläut an.
    »Arlorran kann den Prinzen nicht finden«, berichtete Schnee. »Hast du sonst noch Kontaktpersonen, an die wir uns wenden könnten?«
    »Der Großteil unserer Kommunikation mit Elfstadt läuft strikt nach den Richtlinien des Vertrags ab.« Beatrices Gesicht bewegte sich, so als ob sie versuchte, durch den Spiegel zu schauen, um zu sehen, wo sie waren. »Geht es Danielle gut?«
    Danielle nahm Schnee das Halsband aus der Hand. »Solange Talia nicht versucht, mir noch mehr Nadif zu essen zu geben.«
    Die Königin lächelte. »Ich erinnere mich noch daran, wie ich es zum ersten Mal probiert habe. Und an das erste Mal, als ich Theodore heimlich etwas davon unter seine Eier gemischt habe.« Ihre Miene wurde ernst. »Ich werde mit Trittibar reden. Inzwischen könnte Schnee noch einmal versuchen, mithilfe deines Kindes Armand zu finden.«
    Die Stimme brach ihr kurz, als sie den Namen ihres Sohnes aussprach. Einen Moment lang wandte sie den Blick ab. »Gebt auf

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