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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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sich in letzter Zeit verhält, könnte man meinen, sie sei in die Hände von Aliens gefallen. Ihr wisst schon, sie sieht aus wie Grace, ist aber in Wirklichkeit nur noch eine Hülle, in der ein Wesen vom Planeten Zarg steckt.« Louis Gabel pirscht sich jetzt an meinen Teller heran und kommt ungestraft mit dem Diebstahl meines Tortenstücks davon.
    Ich schüttle den Kopf. Nicht über den Diebstahl meines Nachtisches, sondern über Louis letzte Bemerkung. Irgendwie hat er Recht: Es kommt mir vor, als hätte Grace sich plötzlich in einen ganz anderen Menschen verwandelt, wobei sie ihre Vorlieben und Abneigungen an die von Stuart angepasst hat. Wahrscheinlich machen wir das alle bis zu einem gewissen Grad bei einer neuen Beziehung. Aber Stuarts Vorlieben und Abneigungen sind so anders als Grace‘, dass die Veränderung bei ihr sehr extrem und radikal ausfällt.
    Am nächsten Freitag sitzen wir abends in der von uns ausgesuchten Kneipe und warten nervös auf Grace und Stuart. Wir haben uns geschworen, besonders freundlich zu sein und uns wirklich Mühe mit Stuart zu geben. Nichts zu Offensichtliches, wir wollen nur, dass er sich wohl fühlt und vielleicht etwas aus sich rausgeht.
    Grace erscheint in einem Rock, der bis zur Hälfte der Waden reicht. Eine echte Verbesserung gegenüber der viktorianischen Antiquität, doch immer noch Meilen entfernt von ihrem üblichen Stil. Außerdem hat sie sich stolz einen Seidenschal mit Blumenmuster um den Kopf geknotet. Es stellt sich heraus, dass er ein Geschenk von Stuart ist. Ich hätte mir denken können, dass er seine Hand im Spiel hatte. Wenn Grace sich so etwas selbst gekauft hätte, hätte sie es als freches Accessoire zu ihrem Boheme-Look eingesetzt; so aber gleicht sie eher einem braven Hausmütterchen.
    Stuart dagegen sieht eher besser aus. Er hat sich das Haar etwas kürzer schneiden lassen, was ihm viel besser steht als der frühere Kochtopfschnitt. Er trägt noch immer dasselbe, drei Jahre alte Armani-Sakko, hat aber dieses Mal neue schwarze Cordhosen und ein frisches schwarzes Polohemd an. Louis ist entzückt, als er bei näherem Hinsehen ein Label von Paul Smith entdeckt.
    Trotzdem finde ich ihn noch immer in etwa so anziehend wie die Aussicht, eine Nacktschnecke zu küssen.
    Grace scheint dieses Problem offensichtlich nicht zu haben, da die beiden ihr Essen ignorieren und sich stattdessen gegenseitig verschlingen. Sie hängen ständig aneinander und schmusen, sobald sie denken, dass niemand hinsieht - sehr zu Louis‘ und Tanyas Missfallen.
    »Also wirklich, Ollie«, zischelt Tanya mir zu, während sie ein Stück Kalbsleber bearbeitet, die Zungengymnastik der beiden beobachtet und ihn höflich anlächelt.
    »Es überrascht mich, dass wir es geschafft haben, dich so schnell wieder nach London zu locken. Wo du doch die Stadt so verabscheust.« Das ist Tanyas Eröffnung an Stuart, nachdem er endlich einmal lange genug von Grace abgelassen hat, um sich daran zu erinnern, dass noch andere Leute anwesend sind. So viel zum Thema zweite Chance. Ich werfe ihr einen warnenden Blick zu, und sie streckt mir die Zunge heraus.
    »Na ja, es hat ja jetzt auch eine zusätzliche Attraktion«, antwortet Stuart, lächelt Grace zu und drückt ihre Hand, die auf dem Tisch liegt.
    Alle Achtung. Das war wirklich süß.
    Dafür kriegt Stuart auch einen fetten Pluspunkt auf meiner Liste. Selbst Louis, der Gute, ringt sich ein schwaches Lächeln ab und rafft sich dann auf, Stuart zu seinen neuen Klamotten zu beglückwünschen. Leider verliert Stuart den Pluspunkt schon Minuten später wieder, indem er Louis offenbart, dass er das Paul-Smith-Shirt gar nicht selbst gekauft hat; es ist ein Geschenk von Grace. Und dann sagt er doch tatsächlich zu Tanya, dass er sich so gut wie nie neue Sachen kauft, weil er Shopping total hasst und verabscheut.
    Das ist so, als würde man einer radikalen Feministin ins Gesicht sagen, man glaube nicht an die Gleichberechtigung der Frau. Tanya schickt daraufhin den Ober, der ihr die Dessertkarte reichen wollte, wieder fort und sieht Stuart von oben herab an, als würde er schlecht riechen. »Soso, Stuart«, sagt sie gedehnt und stützt dabei das Kinn in die Hand, ohne ihn aus den Augen zu lassen. »Du magst also London nicht, und du magst Shopping nicht. Gibt es überhaupt etwas, was du magst?« Die Schärfe in ihrer Stimme ist ein bisschen zu offensichtlich, um überhört werden zu können.
    Verlegen blickt Stuart zur Seite. »Ich mag Gartenarbeit.«
    »Er baut

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