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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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für sie eingepackt habe.
    »Also gut«, flüstere ich den anderen zu, die das Hochgeschwindigkeitsauspacken perfektioniert haben und nun auf meinem Bett herumlümmeln und mir zusehen, wie ich die Kleider aus einer der Taschen hole. »Wir haben zwei Tage, um sie betrunken zu machen...«
    »Und flachlegen zu lassen...«, platzt Louis einen Tick zu laut dazwischen und grinst breit.
    »Das ist nicht ganz das, woran ich dachte.«
    »Nicht?« Die beiden sehen mich ungläubig aus weit aufgerissenen Augen an.
    »Na gut, also vielleicht ist mir diese Idee für den Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf gegangen. Aber ich dachte, wir versuchen, ihr die Augen zu öffnen...«
    »Und nicht die Beine«, kichert Louis.
    »Ihr die Augen zu öffnen...«, beharre ich, »...für andere äh... Möglichkeiten.«
    »Du meinst andere Männer«, verbessert Tanya.
    »Ganz genau«, stimmt Louis ihr zu.
    Ich bringe die beiden mit einem warnenden Blick zum Schweigen, als Grace aus dem Bad zurückkommt, sich am Schminktisch niederlässt und anfängt, sich mit Hilfe von Wattebäuschchen und Nivea abzuschminken.
    »Was machst du da?«, fragt Louis.
    »Äh... ins Bett gehen?« Ihr Spiegelbild sieht ihn fragend an. »Warum?«
    »Das soll wohl ein Witz sein!«, jault er und fährt in die Höhe. »Die Nacht ist noch jung.«
    »Kann sein, aber ich nicht mehr. Ich brauche meinen Schönheitsschlaf.«
    »Aber ich dachte, wir würden ausgehen, die Stadt unsicher machen. Weißt du, in Rom...«
    »Ich schätze, dass auch normale Römer um diese Zeit im Bett liegen, und genau dahin gehe ich jetzt auch«, verkündet Grace. Schnell zieht sie sich aus und schlüpft in das Einzelbett neben meinem. Dann zieht sie die Decke bis zum Kinn hoch und wirft dem enttäuschten Louis einen trotzigen Blick zu.
    Seine Unterlippe zittert leicht. Louis, der abgehärtete Clubber, hat sich auf ein Wochenende eingestellt, bei dem Schlaf nebensächlich ist.
    Doch Grace lässt sich nicht umstimmen. »Ich brauche meinen Schlaf«, behauptet sie, als seine Lippe aufhört zu zittern und anfängt, heftiger zu wackeln als eine Hängebrücke im Sturm. Wie um ihre Ankündigung zu untermauern, knipst sie die Nachttischlampe auf ihrer Seite aus. Wir anderen sehen uns ungläubig an. Wo ist die alte Grace geblieben, die uns alle hochgescheucht hätte, um eine Bar zu finden, die noch offen ist?
    »Ach, und erinnert mich daran, Stuart anzurufen«, murmelt sie, als sie den Kopf im Kissen vergräbt. »Ich hab versprochen, mich zu melden, sobald wir angekommen sind, aber ich schätze, es ist etwas zu spät, was?«
    »Ganz genau, dazu ist es viel zu spät«, stimmt Tanya zu und zieht heimlich das Kabel des Telefons, das neben meinem Bett steht, aus der Steckdose. »Du willst ihn doch nicht aufwecken, nicht wahr?«
    Um sechs Uhr werden wir von Louis geweckt. Ich wüsste gar zu gern, woher er diese Energie nimmt. Er benimmt sich wie ein überdrehter Labradorwelpe, und das nach nur vier Stunden Schlaf. Während ich mich mit Augen, die den Schlitzen auf einem Sparschwein ähneln, ins Bad schleppe, rennt er aufgescheucht zwischen den Zimmern hin und her und treibt uns alle an, als wäre er auf Speed.
    Um acht sind wir alle geschniegelt und gestriegelt, haben im prunkvollen Restaurant des Hotels gefrühstückt, wo wir von gut aussehenden italienischen Kellnern bedient wurden, die ich leider nicht würdigen konnte, müde wie ich war, und sitzen nun in einem Taxi. Eine abgefahrene Art, um wach zu werden: Hinten sind beide Fenster heruntergekurbelt, und der Fahrer hält sich für Fittipaldi beim Großen Preis von Italien.
    »Ich wünschte, Stuart könnte das alles sehen. Es ist so schön!« Grace hat sich aus einem der Fenster gelehnt und bewundert die herrliche Architektur.
    »Ja... einfach fantastisch«, schnauft Louis, der aus dem anderen Fenster hängt, aber sicher nicht die Gemäuer meint. »O Mann, schaut euch nur den Knackarsch da an!« Er verrenkt sich beinahe den Hals, als der durchgeknallte Taxifahrer mit halsbrecherischer Geschwindigkeit um eine Kurve biegt.
    »Ich würde mich für beides begeistern, Ärsche und Architektur«, bemerke ich trocken, »aber leider sehe ich nichts durch die Haare, die mir im Gesicht kleben!«
    Grace verlangt es nach Kultur, Louis lechzt nach einer ausführlichen Fleischbeschau und Tanya spielt mit ihrer GoldCard und brummelt alle fünf Sekunden etwas von Leder. Schließlich finden wir einen Kompromiss, und nach einem hektischen Vormittag, der aus einer Mixtur von

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