Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
Vom Netzwerk:
meinen, wie toll sie aussehen, nur weil sie eine behaarte Brust haben.«
    »Du musst auch nicht auf ihn stehen, Ollie, solange Grace es tut.«
    »Meiner Meinung nach steht Grace zur Zeit auf gar nichts, es sei denn, es heißt Stuart. Ich kann nicht fassen, wie sehr sie sich verändert hat: Ist dir aufgefallen, dass wir in mindestens zehn Kneipen waren und sie so gut wie keinen der Anwärter eines Blickes gewürdigt hat?«
    »Wahrscheinlich deshalb, weil sie so knülle ist, dass sie nicht geradeaus sehen kann.«
    Tanya versucht, einem verblüfften Romeo zu erklären, dass er jemanden für uns verführen soll. Da seine ursprüngliche Absicht eindeutig darin bestand, sie zu verführen, findet er das alles reichlich verwirrend, fürchte ich. »Sie heiratet demnächst, also soll sie sich noch mal austoben«, erklärt Tanya, als würde sie mit einem Dreikäsehoch reden.
    »Sie soll sich noch mehrmals austoben«, ergänzt Louis über Tanyas Schulter, »und hoffentlich zu dem Schluss kommen, dass es sich lohnt, damit weiterzumachen.«
    »Cosa?« Romeo runzelte verwirrt seine hübsche Stirn.
    »Lass mich mal, ich spreche ein bisschen Italienisch.« Louis drängelt sich an Tanya vorbei. »Buona sera. Come stai?«
    Romeos verblüffter Gesichtsausdruck weicht bei diesen Worten in seiner geliebten Muttersprache einem breiten Grinsen. Bisher hat ihn der Anblick von Tanyas Ausschnitt ja noch genug bezirzt, um dieses englische Kauderwelsch in Kauf zu nehmen, aber allmählich hatte er doch genug.
    »Ah, buona sera .« Seine Erleichterung ist offensichtlich. »Parli Italiano!.«
    » Si , si.« Louis nickt eifrig. »La Telefono a sono.«
    »Prego ?«, erkundigt sich Romeo verdutzt.
    »Hast du nicht behauptet, du sprichst Italienisch?«, frage ich lachend.
    »Das war Italienisch.«
    »›Das Telefon klingelt‹ - ein wirklich wichtiger Satz, Louis.«
    »Das war nur, um reinzukommen«, lallt er und wedelt wegwerfend mit der Hand. »Ich glaube, ich kann mich noch an genug erinnern, um ihm eine englische Anmache beizubringen. Danach dürfte es egal sein, welche Sprache er spricht. Sie ist wahrscheinlich dann sowieso ein zusätzlicher Anreiz.«
    »Glaubst du?«
    »Ja. Nicht, dass er zusätzliche Anreize bräuchte. Hast du die Ausbuchtung seiner Hose gesehen? Entweder ist er bestückt wie ein Esel oder er verkauft Salami und nimmt seine Ware mit nach Hause.«
    Ich überlasse es Tanya und Louis, Romeo den einen, wichtigen Satz einzutrichtern, um Grace einen schwarzen Kaffee einzuflößen, nicht, weil sie nüchtern sein soll - betrunken ist sie uns lieber sondern um sie wach zu machen. Im Moment ist sie so fertig, dass sie einfach von ihrem Barhocker rutscht und nicht sehr anmutig auf den dreckigen Boden zu sinken droht. Sie wird Romeo kaum umwerfend finden, wenn sie bereits der Länge nach auf dem Boden der Kneipe liegt. Ich stehe da und beobachte, wie die geballte Ladung Koffein eines verdoppelten doppelten Espresso, den ich ihr gerade eingeflößt habe, durch ihre Adern zu pulsieren beginnt. Sie wacht weit genug auf, um zu merken, dass sie dringend aufs Klo muss, grinst mich schief an und taumelt in Richtung Damen davon.
    Louis gesellt sich wenige Minuten später zu mir.
    »Wie macht er sich?«, frage ich.
    »Ich bin mir nicht sicher. Entweder habe ich ihm gerade erzählt, dass Grace auf ihn steht oder dass er meinen Kleiderschrank kaufen soll. Ich neige wohl dazu, das Italienische etwas mit dem Französischen zu verwechseln, fürchte ich. Aber seinen Aufreißer beherrscht er inzwischen fast perfekt, und als ich ihm gezeigt habe, wen er für uns anbaggern soll, war er gleich ganz begeistert. Das einzige Problem ist leider, dass er darauf bestanden hat, ich soll einen flotten Dreier organisieren, für ihn, Grace und Tanya. Ist sie schon wach?«
    »Ja, sie ist nur kurz auf dem Klo, um sich ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen.«
    »Perfekt.« Louis grinst. »Wir lassen Romeo auf sie los, sobald sie zurückkommt.«
    Erwartungsvoll stellen wir uns an der Bar auf, nachdem wir Romeo entsandt haben, sie abzufangen und mit ihr zu verkehren - verbal natürlich. Zumindest vorerst. Dummerweise ist zu diesem Zeitpunkt die Tanzfläche brechend voll mit angetrunkenen Nachtschwärmern, die sich an Macarena versuchen, und selbst als ich mich auf den Barhocker stelle, kann ich weder Grace noch Romeo erblicken. Fünf Minuten später entdecken wir jedoch Grace, die zwischen einigen mit den Händen wedelnden und mit den Hüften kreisenden

Weitere Kostenlose Bücher