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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Augenblick damit gerechnet, dass er an meine Tür hämmert. Doch das Hämmern ist ausgeblieben. Also schleiche ich nach unten und betrete das Restaurant, immer damit rechnend, dass er aus dem Schatten auftaucht und mir mit einem meiner Fleischermesser auf die Pelle rückt.
    Es ist leer. Genau wie die Flasche Wein, die ich nicht mal zur Hälfte geschafft hatte. Ich nehme sie in die Hand und untersuche sie kopfschüttelnd.
    Ich war die Treppe zu meiner Wohnung in der Erwartung hinaufgeeilt, er wäre nur Sekunden hinter mir, um sich für meinen Angriff zu rächen. Doch statt mich mit einem sorgfältig gewetzten Steakmesser und einer mörderischen Wut zu verfolgen, wie ich es mir vorgestellt hatte, muss er hier geblieben sein und den Wein ausgetrunken haben. Sich einfach wieder hingesetzt und bis zum Grund der Flasche gearbeitet haben. Sogar ein Teller steht auf dem Tisch, neben dem Weinglas, das noch immer Spuren meines Lippenstifts trägt. Darauf finden sich eine halb gegessene Scheibe Toastbrot und eine Tasse schwarzer Tee.
    Ich fasse die Teetasse an. Sie ist noch lauwarm. Er muss hier fast die ganze Nacht gesessen und gewartet haben. Was, wenn er immer noch irgendwo steckt? Ängstlich sehe ich mich um, doch das Restaurant ist leer. Er versteckt sich auch nicht auf dem Klo und lauert mir auf, um mich entweder zu küssen oder zu killen. Als ich sicher bin, wirklich allein zu sein, weicht die verbliebene Angst der Empörung.
    Wütend klaube ich die Zeugen seiner Nachtwache vom Tisch und pfeffere sie ohne Umstände ins Spülbecken. In der Küche finden sich weitere Spuren seiner Gegenwart, ein Buttermesser auf dem Tisch und ein benutzter Teebeutel auf der Abtropffläche neben dem Spülbecken. Ich kehre zur Bar zurück und entdecke ein leeres Brandyglas auf dem Abtropftablett. Von wegen sich ganz wie zu Hause fühlen! Er glaubt bereits, dieser Ort gehöre ihm. Doch so leicht wird er mich hier nicht rauskriegen.
    Ich mache einen Luftsprung, als ich höre, wie die Hintertür der Küche, die ich weit offen gelassen hatte, zugeschlagen wird und schwere Fußtritte durch die Küche kommen.
    »Es reicht, ich gebe auf!« Mein Herz kriecht in den Brustkasten zurück, als Tanya hereinplatzt, schnurstracks zur Bar geht und sich eine gekühlte Diet Coke aus einem der Kühlschränke mit den Glastüren schnappt. »Ich schmeiße alles hin!«, wiederholt sie und lässt sich auf einen Barhocker fallen.
    »Ich auch«, antworte ich kläglich und geselle mich zu ihr.
    »Du weißt doch noch gar nicht, wovon ich rede.«
    »Muss ich auch nicht, ich schmeiße einfach alles hin.« Ich versuche, Tan von meinem Treffen mit Dämon Dan zu berichten, doch sie hört gar nicht zu.
    »Stell dir vor, es war mir gelungen, sie zu überzeugen, gestern mit mir auszugehen, und ich habe die seltene Gelegenheit genutzt, sie einigen meiner Lieblingsmänner vorzustellen. Du weißt schon, den Top Ten, der Crème de la Crème. Und was macht sie? Redet den ganzen Abend von nichts anderem als diesem verdammten Langweiler Stuart mit u.«
    »Meinst du Grace?«, seufze ich.
    »Wen sonst«, entgegnet Tanya trocken.
    »Da es bei Grace nicht funktioniert, sollten wir es vielleicht auf der anderen Seite probieren.« Ich bin selbst überrascht von meinen Worten. Mein Treffen mit Dan muss die Männerhasserin in mir zum Vorschein gebracht haben.
    »Bei Stuart?«
    »Genau.«
    »Und was schlägst du vor?«
    »Jemand anderen für ihn zu finden. Ihn durch eine andere Frau verführen zu lassen.«
    »Du machst Witze, oder? Wo um Himmels willen sollen wir denn jemanden auftreiben, der das macht?«
    »Du könntest ihn verführen«, schlage ich matt vor.
    »Ich!«, kreischt Tanya und reißt bei der Vorstellung vor Schreck die Augen auf.
    »Tja, das sagt doch alles«, seufze ich bitter. »Selbst du würdest ihn nicht mal mit der Kneifzange anfassen.«
    »Was du da andeutest, will mir gar nicht gefallen«, antwortet Tanya steif.
    »Mag sein, aber du weißt, wie es gemeint war.«
    Jetzt ist es an Tanya, tief zu seufzen. »Leider ja... obwohl ich gestehen muss, dass ich mich nicht für so unkritisch halte«, fügt sie hastig hinzu.
    Ich sehe sie mit hochgezogenen Brauen an.
    »Ich schlafe doch nicht mit allem und jedem.«
    Ich versuche die Sache mit den Brauen erneut; mein kürzliches Treffen mit Dan macht alle Hoffnung auf Takt zunichte. Tanya verfällt in ein verletztes Schweigen und kaut in einem plötzlichen Anfall von Reue und Selbstmitleid auf der Unterlippe. »Okay«, gesteht sie,

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