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Drei Gräber bis Atlantis

Drei Gräber bis Atlantis

Titel: Drei Gräber bis Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas entdeckt, das nur für ihn sichtbar war. Spilker und die Frau starrten auf ihre Finger, ich selbst bemühte mich, nicht das gleiche zu tun, und stellte allmählich fest, dass ich nicht anders konnte, denn ich wurde beeinflusst. Jemand anderer hatte sich meiner Gedanken-und Gefühlswelt so stark bemächtigt, dass er mich sogar leiten und kontrollieren konnte.
    Mason Oriol war der Mann. Er war der Mensch, der hier die Fäden zog, der auch das Wort übernahm. »Wir werden sie finden«, flüsterte er. »Wir müssen sie finden und es gibt nur einen Weg, den Weg, den ich euch vorschreibe. Die drei Gräber warten auf euch, ein Kontinent wartet, und es wird keinem Verräter noch einmal gelingen, unseren Kreis zu durchbrechen.«
    Er lachte leise. Eigentlich hätte ich jetzt misstrauisch werden müssen, das jedoch geschah nicht. Für mich war es wiederum ein Beweis, dass ich nicht mehr Herr meiner Sinne war und ein anderer oder eine fremde Kraft die Kontrolle übernommen hatten.
    Ich starrte auf das Spiel.
    Was links und rechts von mir geschah, interessierte mich nicht, nur die leere Fläche besaß für mich plötzlich eine magische Anziehungskraft, der ich mich nicht entziehen konnte. Ich wusste, dass hinter dieser Fläche noch unsichtbar ein gewichtiger Name stand. Atlantis!
    Dieser Kontinent hatte einen Teil meines Lebens beeinflusst. Ich war schon zurück in die Vergangenheit versetzt worden, hatte mich in Atlantis bewegt, dessen Untergang erlebt und auch das Grauen zu spüren bekommen, das dieses Land ausströmte.
    Grauen und Faszination hielten sich die Waage. Und abermals stand ich an der Schwelle zu diesem Kontinent.
    Nichts unterbrach die Stille. Jeder Laut wirkte störend. Selbst mein Atmen hörte ich kaum, das Luftholen der anderen ebenfalls nicht, so dass die leise gesprochenen Worte des Gurus Oriol in der herrschenden Stille ziemlich deutlich zu hören waren.
    Er ließ seine langen Finger der Spielfläche entgegensinken, ohne die allerdings zu berühren. Das Schweigen war tief. Volle Konzentration benötigte Mason Oriol, um diese seine Beschwörung durchführen zu können.
    Auch mich unterschied nichts von den anderen. Ich hockte steif und unbeweglich am Tisch, schaute auf die leere Fläche und wartete darauf, dass etwas geschah.
    Oriol bewegte seine Finger. Es sah aus, als spielte er Klavier. Und er schaffte es, jeden Finger einzeln zu bewegen.
    Auf der Haut lag ein Schauer, die Nägel, an denen sich mein Blick regelrecht festsaugte, kamen mir vor wie kleine Messer, so spitz liefen sie vorn zu.
    Jeden Finger probierte er durch. Einmal drückte er ihn nach oben, dann wieder nach unten, und in der unteren Lage blieb er, bevor er die zehn Finger ganz dem Spiel entgegendrückte und es berührte. Dieses Geräusch durchbrach die Stille. Ein leises Kratzen und Schaben war zu vernehmen, als die Fingerspitzen über das Spiel glitten und dabei etwas nachzuzeichnen schienen.
    Wege, Pfade, vielleicht Gebäude und Häuser. Das alles sah ich, bekam ich mit und war überrascht, als es zwischen den Fingern und dem Spiel zu einem Kontakt kam.
    Das Leuchten war hell mit einem rötlichen Schimmern dazwischen, und es begleitete jede Bewegung der Hände.
    Kleine Flammenzungen huschten über die Spielfläche. Nebel entstand und breitete sich aus. Plötzlich war das Spiel nicht mehr zu erkennen, nur den Weg, den die Finger nachzeichneten, konnten die Betrachter noch sehen.
    Ich fühlte mich noch immer leer. Meine Umwelt war verschwunden. Ich saß an dem Tisch, starrte auf die neblige Spielfläche, bekam überhaupt nicht mehr mit, dass ich atmete und verfolgte den Weg der Fingerspuren auf dem Karton.
    Auch seine Stimme vernahm ich.
    »Atlantis, Atlantis…«
    Mason Oriol verfiel in einen Rhythmus, und bei jedem Ausspruch zuckten seine Hände ein Stück vor, als wollten sie die Kräfte wecken, die sich auf der Spielfläche befanden und für die Betrachter noch unsichtbar waren.
    Drei Gräber bis Atlantis!
    Für einen Moment sah ich wieder klarer. Ich konnte auch denken, kombinieren, folgern, nur aufstehen ließ man mich nicht. Ich war gebannt, aber ich spürte etwas von der Gefahr, die sich zusammenbraute. Dieses geheimnisvolle Spiel würde uns den Weg nach Atlantis zeigen, alles war vorbereitet, eigentlich brauchten wir nur mehr zuzugreifen und uns dabei in die Vergangenheit sinken zu lassen. Ich kämpfte gegen dieses andere, fremde Gefühl an. Ich wollte nicht, dass es die vollständige Kontrolle über mich bekam. Etwas musste

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