Drei Maenner fuers Leben
dich engagieren. Dann kommst du in New Orleans wieder aufs Schiff und erfüllst deinen restlichen Vertrag. So kommt jeder zu seinem Recht.«
»Das gefällt mir nicht.«
»Nimm das Angebot an oder lass es.«
»Ich lasse es.« Sie stand auf.
»Setz dich.«
»Sag mir nicht, was ich tun soll.«
»Mit dem Geschäftlichen sind wir durch. Jetzt kommen wir zum Privaten, und ich sagte, setz dich.«
Sie schob eine Hüfte vor, hob die Flasche an den Mund und nahm wieder einen großen Schluck. Dabei ließ sie ihn die ganze Zeit nicht aus den Augen. »Was ist los, Duncan? Ist dein Ego verletzt oder was?«
»Glaubst du wirklich, ich würde dich so einfach gehen lassen?«
»Ja, weil ich sonst zu anderen Maßnahmen greifen müsste. Und dann würde ich eine Menge mehr verletzen als nur dein Ego. Hör zu, es hat mir Spaß gemacht mit dir, und ich schulde dir eine Menge. Aber es wird Zeit, weiterzuziehen.«
»Und das ist es, was du willst? Weiterziehen?«
»Ja.« Bedauern blitzte in ihrem Blick auf, bevor sie es zurückhalten konnte. »Es tut mir leid, aber ich muss an meine Karriere denken. Ich werde dich allerdings nicht vergessen, Süßer.« Dann machte sie einen Fehler. Sie bedachte ihn mit einem kessen Lächeln und tätschelte ihm die Wange.
Das Lächeln verblasste schnell, als er ihr Handgelenk ergriff. »Du zitterst … Süße.«
Sie schaffte es nicht, den Kloß, den sie im Hals verspürte, hinunterzuschlucken, deshalb schüttelte sie nur den Kopf. »Es ist kalt hier«, brachte sie schließlich heraus.
»Lachhaft. Warum zitterst du?«
»Du tust mir weh.«
»Nein.« Seine Finger umschlossen kaum ihr Handgelenk. »Das tue ich nicht. Aber du tust dein Bestes, mir wehzutun. Warum?«
»Ich will dir nicht wehtun, Duncan.« Ihre Stimme bebte. »Ich will es wirklich nicht. Verdammt, lass mich jetzt endlich gehen.«
»Keine Chance. Du willst mich abschieben? Du willst weiterziehen? Kein Groll, keine faulen Tricks? Du bist eine Lügnerin, und du bist nicht so gut, wie ich erwartet hätte.«
»Vermutlich hast du nicht damit gerechnet, der Abgeschobene zu sein. Stimmt doch, oder?«
Er hob die Brauen. »Ah, jetzt ist es raus. Du machst Schluss, bevor ich es tun kann.«
»Dann lass uns sagen, wir wollen es beide.«
»Wollen wir nicht. Lass uns einfach die Karten auf den Tisch legen und sehen, was wir in der Hand haben. Ich liebe dich, und du wirst mich heiraten.«
»Was?« Wenn er ihr den Inhalt der Wasserflasche ins Gesicht geschüttet hätte, wäre sie weniger schockiert gewesen. »Bist du verrückt geworden?«
Er blieb unbeeindruckt. »Du bist genau das, was ich will, und genau das, was ich bekommen werde, deshalb gewöhn dich daran.«
»Einen Dreck werde ich tun. Was, um alles in der Welt … Hilfe, ich bekomme keine Luft mehr.« Nach Atem ringend schlug sie sich mit der Faust an die Brust. »Verdammt.«
»Komisch, letzten Abend, als ich dir von den Probeaufnahmen bei Valentine erzählte, hast du genauso reagiert. Obwohl du behauptetest, dass es das wäre, was du dir dein ganzes Leben lang gewünscht hättest.« Er rückte ihr ein wenig näher, während sie keuchend nach Luft rang. »Gibt es sonst noch etwas, das du dir wünschst, Cat?«
»Nein. Bleib mir vom Leib. Du bist ja ein Irrer. Ich muss nach draußen, ich ersticke.«
»Du musst nirgendwohin.« Er packte sie am Arm und warf sie in den Sessel. »Wir haben in meiner Familie eine Tradition«, sagte er und holte aus seiner Tasche eine Münze heraus. »Wir wetten. Wenn Kopf kommt, heiratest du mich, wenn Zahl kommt, gehst du deiner Wege.«
»Klar, ganz bestimmt.« Weil ihr plötzlich besorgniserregend schwindlig war, beugte sie sich weit vor und ließ den Kopf zwischen die Knie sinken.
»Dann bist du also einverstanden?«
»Bin ich nicht.« Sie fuhr hoch, als er die Münze in die Luft warf. Er fing sie auf und klatschte sie sich auf seinen Handrücken. »Kopf. Ich habe gewonnen. Wünschst du eine große, aufwendige Hochzeit, oder magst du es lieber ein bisschen ruhiger?«
Sie saß regungslos da. Mittlerweile vermochte sie wieder besser durchzuatmen, das Blut rauschte ihr nicht mehr in den Ohren. Er war aufgebracht, das konnte sie sehen. Hinter dem großspurigen Du-kannst-mich-mal-Grinsen lauerte die reine Wut. »Duncan, kein vernünftiger Mensch entscheidet sich zu heiraten, indem er eine Münze wirft.«
»Meine Eltern haben es so gemacht, deshalb mache ich es auch so. Du hast doch nicht etwa vor, dich vor einer Wette zu drücken?«
»Ich wette nicht
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