Drei Maenner fuers Leben
will. Ich habe auch schon Bilder von dieser Festung gesehen, die er sich da hingestellt hat. Absolut toll.«
»Dann werden wir dafür sorgen, dass du sie auch in Wirklichkeit siehst.«
Nicht, bis ich mir sicher bin, dass ich es auch ertragen kann, dachte Cat. Was annähernd nie sein würde. Sie streckte lässig die Beine aus, schlug sie übereinander und bereitete sich auf den schwersten Auftritt ihres Lebens vor. »Ich will dich nicht lange von deiner Arbeit abhalten, aber es gibt da eine geschäftliche Sache, die wir besprechen müssen.«
»Fein. Ich hatte ohnehin später vor, mit dir zu reden. Aber wo du schon einmal hier bist, können wir es sofort erledigen.« Er griff nach einer Mappe und nahm ihren Vertrag heraus. »Es ist ein Standardvertrag mit einer fünfprozentigen Gagenerhöhung nach Ablauf der ersten sechs Wochen. Alles andere bleibt wie gehabt. Wenn du irgendwelche Bedenken haben solltest, den Vertrag ohne einen Agenten zu unterschreiben, können wir uns hier in New Orleans mit einem Anwalt in Verbindung setzen oder auch in einem der Häfen auf dem Weg zurück nach Saint Louis.«
»Ich habe keinerlei Bedenken, Duncan. Ich unterschreibe sowieso nie etwas, das ich vorher nicht selbst von A bis Z durchgelesen habe. Einschließlich des Kleingedruckten.«
»Sehr weise. Dann willst du diesen Vertrag hier ja vielleicht auch noch mal durchlesen, obwohl du ihn im Grunde genommen schon kennst.«
»Das ist nicht nötig. Ich möchte ihn nicht unterschreiben.«
Er hielt ihr den Vertrag noch mehrere Sekunden lang hin, bevor er ihn auf den Schreibtisch sinken ließ. »Wie bitte?«
»Ich möchte nicht, dass mein Vertrag verlängert wird. Ich bin nicht interessiert daran. Ich betrachte mich, wenn das Schiff nächstes Wochenende in Saint Louis anlegt, als freien Menschen.«
»Nimm die Sonnenbrille ab.«
»Es ist zu hell hier drin.«
»Du willst etwas Geschäftliches mit mir besprechen, also schau mir in die Augen.«
Sie hörte die Veränderung in seiner Stimme. Seide verwandelte sich in Stahl. Weil er recht hatte und weil es feige war, sich hinter dunklen Gläsern zu verstecken, nahm sie die Brille ab und schwenkte sie am Bügel herum.
Er ließ sich Zeit, studierte ihr Gesicht, suchte nach den Anzeichen, die jeder gute Spieler erkannte. Wenn sie bluffte, machte sie ihre Sache verdammt gut. »Willst du neue Vertragsbedingungen?«
»Das habe ich nicht gesagt, und ich sage immer, was ich denke.« Sie hob die Schultern, ließ sie wieder sinken. »Ich habe neue Jagdgründe in Aussicht, Süßer, und das verdanke ich dir. Ich wüsste nicht, warum ich noch weitere sechs Wochen in der Lounge eines Vergnügungsdampfers singen sollte, wenn ich schon längst in New York sein könnte.«
»Ich verstehe. Aber wenn du deinen Vertrag richtig durchliest, wirst du feststellen, dass ich auf der Option einer sechswöchigen Verlängerung bestehen kann. Du hast dich mit deiner Unterschrift dazu verpflichtet.«
Nun, sie war nicht davon ausgegangen, dass er es ihr leicht machen würde. »Ich hatte eigentlich gehofft, du würdest mich so ohne Weiteres gehen lassen … um alter Zeiten willen.«
»Der Mensch hofft, solange er lebt.« Er stand auf, ging zu dem Minikühlschrank hinüber und nahm für jeden von ihnen eine Flasche Wasser heraus. Er hatte das Gefühl, als ob irgendjemand seinen Brustkorb geöffnet und seinem Herzen einen Stich versetzt hätte. »Aber das hier ist Geschäft und hat nichts mit der Tatsache zu tun, dass wir miteinander geschlafen haben.« Er ging zu ihr hin. »Brauchst du ein Glas?«
Bevor er es sich versah, hatte sie ihm die Flasche aus der Hand gerissen. Und dieser kleine Temperamentsausbruch löste immerhin einen der Knoten in seinem Magen. Sie war offensichtlich nicht ganz so cool, wie sie sich gab.
Worauf wollte sie hinaus? Worum ging es eigentlich?
»Also keinen Gefallen. Auch gut.« Sie nahm einen langen Schluck aus der Flasche. »Dann verklag mich.«
»Lass uns erst sehen, ob wir nicht wie anständige Vertragspartner damit umgehen können.« Er ließ seine Stimme absichtlich schneidend klingen und beobachtete, wie die Röte in ihre Wangen kroch. Die Nerven, entschied er. Gefühle. Sie waren da. Dann würde er sie ausnutzen. »Du möchtest nach New York gehen und die Sache mit Valentine durchziehen. Das kann ich dir nicht verübeln. Sobald wir in Saint Louis sind, bist du beurlaubt, und …«, er hob die Hand, als sie ihn unterbrechen wollte, »… ich werde für die eine Woche einen Ersatz für
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