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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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kränkte ihn zu Tode. Das prallbusige Weib an seiner Seite schrie auf, als Oreander vor Wut die langen Fingernägel in ihr rosiges Fleisch krallte. Nallorge maß den Rivalen mit einem kühlen Blick. ,
    »Auch ich habe bereits die Probe für diese Dekade hinter mir!« sagte er dann und versuchte, so etwas wie Würde in seine Sprache zu legen. »Auch ich wurde von meinen Gilden-Brüdern im Amt bestätigt. Und bei Mano, dem Gott der Diebe, schwöre ich, dass ich noch nie einen kühneren Beutezug tat. Soll ich zeigen, was ich mir am Hofe von Ugraphur beschaffte?«
    »Am Hof von Ugraphur... beim Hohen Saran?« fragte Oreander verwundert.
    »Ja, es gelang mir, dem großmächtigen Herrscher etwas zu entwenden, woran sein Herz besonders hängt. Ich nahm Dienst als Wächter. Es gelang mir, einen der Männer auszuschalten, die neben jenem Thron des Sarans stehen, wo der Herrscher, nun sagen wir, recht menschlichen Bedürfnissen nachgeht. Dort lässt er sich nur von zwei seiner treuesten Gardisten bewachen. Die Götter waren mir günstig, denn der andere Wächter von so rundlicher Gestalt, dass er mich nach meiner kühnen Tat kaum ergreifen konnte!«
    Nallorge bemerkte nicht, dass Oreander bei der Erzählung erbleichte. Die Frau quietschte kurz auf und brachte sich in Sicherheit. Oreanders Finger krallten sich in die Polster.
    »...der Wächter, dessen Rüstung ich genommen hatte, schlief tief und fest. Denn der Wein, den er mit mir trank, hatte eine besondere Würze!« Nallorge lachte über seinen eigenen Scherz. Nur Oreander blieb die Fröhlichkeit im Halse stecken.
    »Die Helme der Wachen, die neben dem Saran stehen, sind geschlossen!« erklärte Nallorge. »Man soll nur das Gesicht des Herrschers sehen, um nicht von dem erhabenen Antlitz abgelenkt zu werden. Für meinen Plan war das gut. Denn so kam ich unmittelbar in seine Nähe. Hätte man mich erkannt, dann wäre ich wohl zwischen vier wilde Kamele gebunden worden. So aber trug ich einen Helm, wie diese hübsche Sklavin, die mir hier Wein einschenkt, ihre Ledermaske trägt!«
    »Ich habe Befehl gegeben, die Sklavinnen zu maskieren, um die Auswahl zu erleichtern!« nickte der Oberherr und legte seinen Arm um die Hüfte der grazilen Schönheit, die sich stets mit einer gefüllten Karaffe in seiner Nähe aufhielt und nach schenkte, sowie der Spiegel der tiefschwarzen Flüssigkeit einen Fingerbreit vom Rand herabgesunken war. »Wenn sie jemand haben will...!«
    »Wir wollen erst die Geschichte zu Ende hören!« krähte eine Stimme aus der Menge der Lauscher, die sich um das Ruhelager des Oberherrn versammelt hatten.
    »Der Rest ist schnell erzählt!« sagte Nallorge fast gemütlich. »Zusammen mit dem dicken Wächter, der in seiner Statur ganz meinem geschätzten Freund von der anderen Zunft glich«, er machte eine Verbeugung in Oreanders Richtung, während der Dicke vor Wut schäumte, »begleiteten wir den Saran in jene kleine Kammer, wo er allein zu sein wünscht.
    Nachdem er sich auf dem kreisrunden Loch auf der Marmorbank niedergelassen hatte, griff ich nach seinem linken Ohrläppchen, und mit einem kühnen Griff...!« Nallorge beendete den Satz nicht. Aber jeder sah in der Fläche seiner rechten Hand einen Juwel blitzen, dessen Feuer in allen Regenbogenfarben sprühte. Durch die Reihen der Festgäste lief ein erstauntes Raunen. Jeder versuchte sich vorzudrängen, um einen Blick auf einen der Steine zu werfen, um die sich Legenden rankten.
    >Tränen Watrans< nannte man sie. Und in ihrer Schönheit schien sie wahrhaftig Watran, der Gott der Flüsse und der Seen, geweint zu haben. Nur Zwerge verstanden die Kunst, diese kostbaren Steine so zu schleifen, dass ihre ganze Schönheit offenbar wurde. Die beiden größten Steine dieser Art jedoch befanden sich in den Ohrringen des Sarans von Mohairedsch.
    Nallorge war es gelungen, einen der Ohrringe mit einer >Träne Watrans< zu erbeuten. Stolz erhob der Meisterdieb den Kopf und blickte herausfordernd in die Menge. Sichtlich genoss er die Ovationen, die man ihm machte.
    »Es ist kaum anzunehmen, dass sich der dicke Wächter überhaupt an die Verfolgung gemacht hat!« verkündete Nallorge dann, als sich die Beifallsrufe etwas gelegt hatten. »Ich hörte den Saran noch einmal laut aufschreien, als ich floh, und...!«
    »...und für diesen zweiten Schei hatte der Saran ebenfalls einen guten Grund!« klirrte Oreanders Stimme eisig dazwischen. »Seht her, Frauen und Männer von Salassar!«
    Ein Aufschrei ging durch die Menge, als sie

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