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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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besitze immerhin Zauberkräfte und habe sie daran gehindert. Was soll ich mit Gold, wenn ich Hunger habe. Und Mohrrüben sind doch eine wahre Delikatesse!"
     
    "Deine Philosophie möchte ich haben!" stöhnte Churasis.
     
    "Hast du auch. Zwangsweise! Weil ich sie dir aufzwinge." bemerkte Wulo und rutschte wieder in die Tasche zurück. "Ich halte jetzt mein Nickerchen!" verkündete er von innen.
     
    "Na, für einige Krüge Wein wird es wohl genügen!" sagte Sina und hielt den goldenen Knochen hoch. "Gehen wir in die Gasse der Goldschmiede und sehen zu, dass wir ihn verkaufen können . . .!"
     
    Und ob sie ihn gut verkaufen konnten. Dass sie dabei von den schlauen Goldschmieden gewaltig übers Ohr gehauen wurden, war uninteressant. Für einen Bruchteil des Wertes wechselte der durch Soodurs Kräfte zu Gold gewordene Knochen den Besitzer. Obwohl Sina und Ferrol heftig protestierten, zog sie Churasis, der die Verhandlung führte, schnell vom Ort des Geschehens.
     
    "Ich kenne diesen Zauber!" erklärte er, als sie in der Taverne 'Zu den gekreuzten Schwertern' saßen und sich dunkelroten Wein aus Caldaro durch die Kehlen fließen ließen. "Solche Gegenstände sind nur so lange aus Gold, wie sie der jeweilige Besitzer behält. Danach werden sie wieder das, was sie waren. In diesem Fall ein Knochen, den der Händler dann sicher wutentbrannt weg wirft."
     
    "Na, dann ist doch alles in Ordnung!" grinste Sina. "Dann hat jeder, was ihm gebührt. Ich meinen Wein. Und meine vierpfotigen Freunde den Knochen.
     
    Alles für die Katz'...!"
     
                                                              ENDE
     
    Die Höhlen des Diebesgottes

 
     
    ». . . und seit diesen Tagen vermisst der Hierophant von Decumania den Rubin, der so geschliffen wurde, dass man durch ihn hindurch alles größer sieht!« beendete Oreander seine Erzählung.
    Wieherndes Gelächter klang auf. Diese Erzählung eines kühnen Diebesstückchens gefiel allen. Zumal die Tat nicht nur mit äußerstem Mut, sondern vor allem mit größter Geschicklichkeit durchgeführt wurde.
    Oreander, das Oberhaupt der Diebeszunft der >Flinken Hand<, hatte eine besondere Gabe, packend und mitreißend zu erzählen. Er hatte seine Zuhörer im Geiste in den großen Palast von Decumania entführt, wo er in der Gestalt eines Juwelenhändlers dem Hierophanten Volubius Cardo sein größtes Kleinod gemaust hatte.
    Selbst Pholymates lachte aus vollem Halse mit. Der Oberherr von Salassar hatte alles, was in der Stadt Rang und Namen besaß, zu einem großen Fest geladen. Mindestens fünfhundert Männer und Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten der reichen Kaufmannsrepublik am südlichen Gestade der Chrysalischen See waren versammelt. Man ließ sich die auserlesenen Speisen schmecken und den schwarzen Wein aus Pyl munden.
    Das eigentliche Mahl war bereits zu Ende. Nach fünfzig Gängen konnte niemand sagen, dass auch nur eine Spezialität jener Welt gefehlt hätte, die man Chrysalitas, oder auch  die >Adamanten-Welt< nannte.
    Leicht geschürzte Sklavinnen reichten in zierlichen Körbchen süße Kuchen und schwarze Trauben zum Nachtisch: Aus schön gehenkelten Karaffen ergoss sich der schwere Wein in die goldenen Pokale, und nur wenige Zecher ließen es zu, dass man das berauschende Getränk mit Wasser mischte.
    Oreander war die Ehre zuteil geworden, mit seiner etwas rundlich gebauten Gefährtin zur Rechten des Oberherrn zu liegen. Aus seinen Schweinsäuglein beobachtete er den dürren Mann an Pholymates' anderer Seite, dessen Gesicht lebhaft an eine Ratte erinnerte.
    Nallorge war Anführer der Diebesgilde der >Fließenden Finger<. Sie stand in unmittelbarer Konkurrenz zu der Organisation, die von Oreander geleitet wurde. Nur die geheimen Zusammenkünfte an jedem Neumond, wo die Einflussgebiete in Salassar neu geregelt wurden, verhinderten offene Kriege unter den Diebesgilden.
    Pholymates, der insgeheim an den zwielichtigen Geschäften der rivalisierenden Banden beteiligt war, hatte sich schon oft bemüht, die Anführer der Gilden an einen Tisch zu bekommen. Erst heute war es ihm gelungen, Nallorge wie Oreander in seiner Nähe zu wissen. Und das galt es auszunutzen. Bei diesem Fest ergaben sich sicher Gelegenheiten, vernünftig mit den beiden zu reden.
    Insgeheim hoffte Pholymates, selbst die Macht über die Diebeszünfte zu übernehmen, um einmal mit Hilfe dieses unsichtbaren Heeres der Nacht den Rat der Zehn

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