Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
verwinden, von einem Menschen besiegt worden zu sein. Die Drachenblume hat sich geöffnet. Dass sie einige Blätter weniger hat nimmt ihr die Schönheit. Jedoch nicht ihr Wirkung.
Ich werde jetzt den Duft Shemalias einatmen, und es wird so sein, als sei sie auf natürlichem Wege erblüht.
Es wird auch in dieser Epoche neue Drachen geben. Darum wünsche ich nicht, dass die drei Menschen auf dem Teppich verfolgt werden. Denn sie handelten ganz sicher nicht aus Habgier und auch nicht aus sich selbst heraus.
Ich spüre, dass alles nach dem weisen Ratschluss Dhasors geschehen ist. Wer vermag den Willen des Welten-Vaters zu ergründen. Vielleicht ist alles so vorherbestimmt gewesen. Und die alten Prophezeiungen beginnen, sich zu erfüllen.
"Es sind meine Freunde!" erklärte Samy wichtig und watschelte auf den Drachenvater zu. Dabei wedelte er so unschuldig mit den ledrigen Flügeln, dass ihm Dhaytor nicht böse sein konnte.
Vielleicht gehörte auch das Handeln Samys zu dem großen Spiel, das hier in der Adamanten-Welt von den Kräften des Jinnischtan und des Jhardischtan gespielt wurde.
"Lasst sie ziehen. Sie haben den Willen des Welten-Vaters erfüllt!" erklärte der uralte Drache.
***
"Mit den Bissen, die ihr eben zu euch genommen habt, seid ihr aus meinem Bann gelöst!" erklärte Soodur. "Ich danke euch dafür, dass ihr mir die Blätter der Drachenblume gebracht habt - auch, wenn sie mir gar nichts nützen!"
"Gar... nichts... nützen...!" stammelte Ferrol verständnislos.
"Jedenfalls nicht in der Art, wie ich es geglaubt und gehofft hatte!" erklärte der Hexenmeister. "Denn die Magie bedarf gewisser Würde und Sammlung. Dazu kommt, dass man gewisse Gebote nicht übertreten darf. Ich befahl euch, drei Blätter von der Drachenblume zu beschaffen.
Doch du, Ferrol, hast sieben Blätter von der Blüte abgerissen. Und das mit einem einzigen Ruck, wo man sie doch hübsch nacheinander pflücken soll."
"Dazu haben mir die Drachen weder Zeit noch Muße gelassen!" knurrte der Prinz von Mohairedsch.
"Ich weiß es!" nickte Soodur. "Ich habe eure Abenteuer im Spiegel des Wassers miterlebt. Und ich verlange nur das Mögliche."
"Du lässt uns also gehen, o großer Meister?" fragte Churasis.
"Was nützt mir euer Tod?" fragte der Schwarzmagier. "Ich werde nicht mehr erleben, dass die Drachenblume noch einmal erblüht. Für mich gibt es keine Heilung mehr. Doch nun habe ich mich damit abgefunden.
Zwar habt ihr versagt - doch ihr habt getan, was möglich war. Darum entlasse ich euch jetzt. Nehmt euch zum Dank neue Waffen und die Speisereste mit, die ihr auf dem Tisch habt.
Dir aber, Churasis, der auch du die Kunst etwas beherrscht, schenke ich die Blätter der Drachenblume, die mir so nichts nützen. Jedes Mal, wenn du eines davon verzehrst, wirst du zum Drachen. Und das für die Spanne eines Tages und einer Nacht. Nutze die Gabe wohl, denn du hast die Macht der Drachen kennengelernt.
Und nun erlaubt, dass ich mich zurückziehe. Vergesst nicht, die Speisereste mitzunehmen. Vielleicht kreuzen sich unsere Wege einmal wieder. Doch für jetzt... lebt wohl!"
Ü bergangslos war der Zauberer verschwunden. Cassar, sein Sklave, trat in den Raum und deutete zum Ausgang.
"Einige Knochen für die Katze und die Hunde von Salassar!" sagte Sina. "Nicht mal ein Diadem oder eine hübsche Kette für mich. Nun, Soodur hätte ruhig etwas großzügiger sein können. Doch die Tiere werden es ihm danken!"
"Was willst du auch mit Geschmeide!2 sagte Ferrol und strich ihr über das dunkle Haar. "Das stehlen dir ja doch nur die Diebe."
"Aber nur dann, wenn ich gleichzeitig ihnen die Geldkatze klaue!" grinste Sina verschmitzt.
"Ich will meine Mohrrüben!" fauchte Wulo. Stöhnend sammelte Churasis die auf dem Tisch verbliebenen Rüben ein. Sorglos plaudernd verließen sie das Haus. Kaum waren sie auf der Straße, als Sina die Augen übergingen.
"Gold!" stieß sie verblüfft hervor. "Die Knochen... sie sind zu purem Gold geworden. Wir waren Narren, dass wir nicht mehr mitgenommen haben!"
"Wenigstens habe ich meine Mohrrüben!" hörten sie Wulos Stimme aus der Tasche.
"Ja, sind die nicht zu Gold geworden?" fragte Churasis.
"Sicher. Sie haben es versucht!" erklärte der Schrat und streckte seinen Wuschelkopf aus der Tasche. "Doch ich
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