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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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wirklich? Bevor sich der kleine Schrat ein Antwort geben konnte, öffnete sich die Tür. Sina und Ferrol schoben sich hinein. Der Prinz trug in der rechten Hand eine doppelschneidige Axt mit unterarmlangem Stiel. Sie hatten schon von draußen den Singsang des Zauberer vernommen und wussten, dass sie jetzt nur reden durften, wenn Churasis es ihnen ausdrücklich erlaubte.
    Der Zauberer nickte zufrieden, als Ferrol die Axt emporhielt. Mit der linken Hand deutete er Sina und Ferrol an, vorsichtig in die Kreise zu treten und sich auf das vorbereitete Papier zu stellen. Auf Zehenspitzen taten sie, was der Magier befohlen hatte.
    Sorgsam achteten sie darauf, weder durch einen ungeschickten Schritt einen der magischen Kreise zu unterbrechen, noch eines der gemalten Symbole zu zerstören oder eines der zahlreichen Schälchen umzustoßen, in denen Churasis sonderbare Dinge abgelegt hatte, die man mit viel Fantasie als Opfergaben betrachten konnte.
    Beide wagten nicht zu sprechen. Sie konnten nur auf ihren Freund vertrauen und hoffen, dass er wusste, was er tat.
    Eine befehlende Geste des Zauberers, und Wulo sprang vom Schrank direkt auf seine Schulter. Obwohl die Augen des Schrates vor Angst flackerten, wagte er doch nicht, sich in diesem Augenblick  gegen Churasis zu stellen.
    Auf einen kurzen Wink hin stießen  Sina und Ferrol ihre Schwerter ebenfalls  durch das Papier in den Boden. In dieser  Zeit hatte Churasis einen Kienspan zum Entflammen gebracht und setzte mit dem glimmenden Span die in den Kreisen verteilten Räucherwerke in Brand.
    Schnell breitete sich süßlicher Wohlgeruch im ganzen Raum aus. Die Kreide, aus der die Kreise gezogen waren, und die Kreise und Symbole selbst begannen, schwach zu leuchten.
    Das Dämonengeschöpf war da und wartete nur auf den Moment, wo es auf die Worte der unheiligen Liturgie hin gezwungen wurde zu erscheinen.
    Churasis machte für Sina und Ferrol ein Zeichen, dass sie standhaft und fest bleiben sollten. Über Sinas Körper lief ein leichtes Zittern, und in Ferrols Gesicht zuckte es verdächtig. Dennoch nickten ihm beide zu.
    Churasis hob den Kopf und begann laute Rufe auszustoßen, wie sie Ferrol noch nie vernommen hatte. Es war eine Mischung zwischen dem Geheul eines schwarzen Wolfes, dem Hungergebrüll eines Reißzahn -Tigers und dem wütenden Trompeten eines angreifenden Elefanten.
    Ein Wimmern ertönte aus dem Nichts. Irgendwo harrten die Wesen des Jhardischtan darauf, dass man ihnen die Erlaubnis gab zu erscheinen. Oder dass der kühne Zauberer einen Fehler machte und sie sich wie Raubtiere auf die Verwegenen stürzen konnten, die es gewagt hatten, sie zu beschwören.
    »Sage die Worte, machtvoller Rufer!« vernahm Churasis aus dem Gewimmer die Stimme des Jhardischtan-Geschöpfes, das bereits von den Zeichen, den Opfern und den Worten aus der Tiefe des unterirdischen Reiches in den Raum der Beschwörung gezogen worden war.. »Ich bin hier und harre darauf, vor dir erstehen zu dürfen.
    Sage die Worte, und lass Guolandel vor dir erscheinen!«
    Unmerklich nickte Churasis mit dem Kopf. Der unheilige Diener des Jhardischtan hatte seinen Namen genannt. Das genügte, um ihm den Weg zu ebnen, sich in dieser Welt einen festen Körper zu erschaffen und für eine begrenzte Zeit darin zu wohnen.
    »Furare, Guolandel! Furare! « gab Churasis dem Dämonengeschöpf den Befehl zu erscheinen. Mit einigen seltsamen, kreisenden Bewegungen der Arme unterstützte er den Zauber der Worte. Und es schien, als würden sich von seinen Fingern aus glimmernde Fäden entlang ziehen, die irgendwo im Raum auf gestaltlose Substanz trafen.
    Ferrol sah, wie etwas wie schmutziger, grünbrauner Rauch aus dem Nichts hervor quoll und langsam stoffliche Formen annahm.
    Wie ein völlig mit Schlamm überdeckter Spiegel, den man mit einem Lappen reinigt, wurde langsam die Gestalt des Jhardischtan-Dieners erkennbar. Immer wieder bewegte Churasis die Hände, und mit jedem Teil der Bewegung entstand der Dämon.
    »Es ist... als ob du ihn malst! « stieß Sina hervor. »Als ob Farbe aus deinen Händen herausfliesst und diese Kreatur auf eine nicht vorhandene Leinwand bannt.«
    »Das stimmt nicht ganz, Sina!« sagte Churasis ruhig, während seine Finger weiter in Bewegung waren und immer neue Teile des Körpers hervortraten. »Der Dämon war schon lange hier. Doch er befand sich hinter einer unsichtbaren Wand, die unsere Augen nicht sehen und unser Verstand nicht begreift. Er ist schon lange hier gewesen. Schon als ich

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