Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Jetzt wirke deinen Drachenzauber!« rief das Mädchen. »Die Göttin möge nun in ihrer wahren Gestalt erscheinen! «
»Ruximar! « trompetete der kleine Drache. Übergangslos entstand aus der Nuss die Göttin Stulta. Nur Sina brachte es fertig, völlig ernst zu bleiben, als sie die nicht hässlichen, aber einfältigen Gesichtszüge der Göttin erblickte. Ferrol und Churasis, die sich das Lachen kaum verbeißen konnten, verbargen ihre Heiterkeit, indem sie sich tief verneigten.
»Dies ist dein Tempel, hohe Göttin!« rief Sina pathetisch. »Noch liegt schwarze Nacht über Salassar. Doch wenn die Strahlen der Sonne die hohen Türme und schlanken Minarette küssen, werden die Gläubigen in Scharen herbeieilen, um sich an der Grazie deines Anblicks zu erlaben und den Hochgesang zu deiner Ehre anzustimmen. Lass uns mit deiner gütigen Erlaubnis hingehen und die Gläubigen herbeirufen!«
»Geht hin!« sagte Stulta und versuchte, ihrer Stimme einen hoheitsvollen Klang zu geben, die in ihren Piepstönen jedoch eher lächerlich wirkte. »Ihr wandelt in Stultas besonderer Huld. Wenn die Anbeter kommen, so schart euch als erste um meinen Altar, auf dass ich euch Amt und Priesterwürde geben kann! «
Mit vielen Verbeugungen verließ Sina das Lagerhaus, während sich Stulta auf der Rampe des Lagerhauses in Positur setzte, um ihrer Meinung nach den Anbetern ein hoheitsvolles Bild göttlicher Anmut zu bieten.
„Ihr seid gemein, wenn ihr über Stulta lacht!« wies Sina Ferrol und Churasis zurecht. »Sie glaubt an sich selbst und an das, was man ihr erzählt. Lasst ihr wenigstens die Illusion. Sie wird sehr lange warten, bis sie begreift, dass dies kein echter Tempel ist.«
»Wir haben andere Dinge zu tun!« unterbrach sie Prinz Ferrol. »Es wurde auch schon langsam langweilig hier in Salassar. Was hältst du von einer kleinen Reise, Sina-Kätzchen?«
»Und wohin?« fragte das Mädchen gespannt. Schon waren Stulta und ihre unwürdige Unterkunft vergessen. Jetzt lockte wieder das große Abenteuer. Ihr graziler Körper zitterte vor Erregung.
»Direkt hinab in die Schlünde des Jhardischtan!« sagte der Prinz von Mohairedsch. »Churasis wird einen Zauber machen, der uns hinbringt!«
»Aber ich dachte, dass Samy fliegen wird. - Wo ist der kleine Racker eigentlich?« fragte Sina.
»Er ist schon Iosgeflogen!« mischte sich Churasis ein. »Der Weg nach Coriella ist weit. Doch er hält es für seine Pflicht, Rasako, den Drachenlord, über Dhaytors Abfall und die Machenschaften der Jhardischtan-Götter zu unterrichten.
Rasako ist der Kriegsherr des Drachenvolkes und wird wissen, was zu tun ist. Wenn wir es nicht schaffen, ist er die letzte Hoffnung der Welt, dass der drohende Krieg zwischen Jhardischtan und Jhinnischtan verhindert wird.
Einem Angriff der Drachenarmada ist auch der Jhardischtan nicht gewachsen!«
»Wenn die Drachen angreifen, werden sie kein Pardon geben!« überlegte Sina. » Wir haben Rasako ja kennengelernt. Er ist ein gerechter Herrscher - aber er ist auch kompromisslos, wenn das Wohlergehen der Drachen auf dem Spiel steht! Der Schatten, der grässliche Tod, wird reiche Ernte halten, wenn die Drachen durch die Tore des Jhardischtan dringen!«
»Das ist der Grund, warum wir vorher dort sein müssen!« sagte Churasis. »Ich habe da schon einen Plan wie wir auf dem schnellsten Weg dorthin kommen!«
»Am schnellsten kommt man in die Hölle, wenn man vom Teufel geholt wird!« philosophierte Ferrol.
»So etwas Ähnliches hatte ich auch vor!« lächelte Churasis...
Die Herren von Jhardischtan
Feuerlanzen zischten durch den Jhardischtan. Fulcor, der Herr der flammenden Lohe, strafte die Dämonensklaven, die Samy hatten entkommen lassen.
»Herr und Gebieter!« heulten die grauen Wesen in höchster Pein. »Stulta, die Göttin, war bei ihm. Und da haben wir gedacht . . .!«
»Gedacht! Gedacht!« brüllte Fulcor. »Sieh an, man denkt hier, ohne sich Gedanken zu machen. Drachen sind intelligente Wesen, ihr Narren!«
» Gnade, großmächtiger Gebieter!« heulten die Dämonensklaven. »Wir werden künftig denken, wie es Vorschrift ist!«
»Ihr werdet in Stultas Dienste treten, wenn sie zurück ist! « knurrte Fulcor. »Durch eure Gutgläubigkeit habt ihr bewiesen, dass ihr zu ihrem Dienst bestens geeignet seid. Doch zuvor werde ich...!“
»Genug, Herr des Feuers!« vernahm Fulcor in seinem Inneren die Stimme Wokats. »Wir können keine Zeit verschwenden, diese Narren zu strafen. Wir müssen beratschlagen,
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