Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
bat Samy. »Die stört mich beim Kauen. Aber warum esst ihr denn nicht?«
»Weil du mit deinem Schweif eben den Braten so unglücklich getroffen hast, dass er aus dem Fenster geflogen ist! « sagte Sina. »Und die Weinkaraffe, die du umgeworfen hast, ist über die Terrinen mit dem Gemüse ausgeleert worden!
»Probier mal Gemüse in Weinsoße. Vielleicht schmeckt es!« sagte Samy und schleckte weiter Sahne.
»Und meine Milch hast du umgeworfen, du Riesen-Eidechse!« schimpfte Wulo, der nun wieder mutig wurde. Der kleine Schrat war erbost.
»Probier mal die Sahne. Die ist besser als Milch!« sagte Samy. Sein Schweif drehte sich zu Wulo hinüber, und der faustgroße Sahneklecks auf seiner Schwanzspitze überschüttete das kreischende Pelzwesen.
»Weißt du, Samy, wir Menschen haben etwas andere Tischsitten!« versuchte Churasis ihm diplomatisch zu erklären, dass er auf dem Tisch nichts zu suchen habe. Auf seine Worte drehte sich der kleine Drache in seine Richtung und riß den Rest der Speisen um, die noch stehen geblieben waren.
»Das macht doch nichts! Ich passe mich gern an! « erklärte Samy freundlich.
»Weißt du, wir haben inzwischen keinen Hunger mehr!« sagte Sina, die in diesem unbeschreiblichen Durcheinander aus Speisen, Getränken und Soßen, vermengt mit Fragmenten der Sahnetorte, nichts mehr fand, was sich mit Appetit essen ließ.
»Na, macht nichts. Mir schmeckt es jedenfalls!« erklärte der kleine Drache. »Nun halt aber mal jemand die Nuss. Die stört mich tatsächlich beim Kauen!«
»Dein Reiseproviant?« fragte Sina lächelnd und nahm die Nuss in Empfang, die ihr Samy auf seiner langen Drachenzunge reichte.
»Denkst du, ich esse Göttinnen!« brabbelte Samy und widmete sich vollständig dem Verzehr der Sahnetorte. Während er auf Drachenart tafelte, bis das Refugium des Churasis immer mehr einem Schlachtfeld glich, erzählte Samy kauend und mit vollen Backen, was er wusste und was er am Jhardischtan selbst erlebt hatte.
» ... die dumme Nuss ... njam, njam ... ich meine, die Nuss... njam... ist natürlich die Göttin Stulta .. schmatz ... die will in ihrem Tempel... yak, yak... wir müssen irgendeinen Tempel für sie finden. Sie wird traurig, wenn wir keinen Tempel auftreiben können, wo sie sich verehren lassen kann .... schmatz ... yak, yak!«
»Was geht das uns an?« fragte Ferrol. Denn aus Samys kindlicher Rede war nicht die grässliche Tragweite zu erkennen, die diese Ereignisse nach sich ziehen würden. Doch der verständige Chrurasis hatte die Dinge rasch begriffen. Und Ferrol wurde totenbleich als er den tückischen Plan der dunklen Götter begriff.
»Wir müssen zum Jhardischtan und die Drachen befreien, bevor sich das Gleichgewicht der Kräfte zwischen Jhardischtan und Jhinnischtan zugunsten des Jhardischtan senkt. Wer auch immer wen bekämpft - wenn sie gegeneinander ziehen, führt ihr Weg über die Felder und Städte von Mohairedsch!" zog Ferrol den Schluss. Aus dem Abenteurer wurde schlagartig der Kronprinz von Mohairedsch, der seinen künftigen Volk und Reich verpflichtet war.
Die. Götter werden zuerst die Menschen kämpfen lassen, bevor sie selbst ihre Kräfte messen!" setzte Ferrol düster hinzu. "Das bedeutet, dass sie alles versuchen werden, um Decumania und Cabachas in einen Krieg zu hetzten, den beide Seiten schon lange vorbereiten.
Ein Krieg, in dem das Schlachtfeld das Reich meines Vaters sein wird. Und ich werde alles tun um zu verhindern, dass mein Land mit Krieg überzogen wird.
Wir müssen so schnell wie möglich zum Jhardischtan. Warum sollen wir unsere Zeit verschwenden und für die Göttin der Dummheit einen Tempel zu suchen? Ich weiß, dass es in ganz Mohairedsch kein Heiligtum dieser Göttin gibt! Geschweige denn in Salassar.«
»Stulta hat ihre Tempel in den Köpfen der Menschen!« versetzte Churasis feinsinnig.
»Es wäre gemein, die Göttin zu enttäuschen!« sagte Sina. »Ich habe eine Idee!« Wenig später waren drei Menschen, ein Schrat und ein kleiner Drache auf dem Weg zu einem alten Lagerhaus am Hafen.
»Es steht leer, und die Baumeister haben damals vergessen, Fenster einzusetzen!« sagte Sina, die das alte, halb verrostete Schloss mit ihrer Haarspange mühelos knackte. Durch den Türspalt, den Ferrol unter großer Kraftanstrengung öffnete, traten sie in die mächtige Lagerhalle.
»Dhasor sei Dank. Da vorn ist eine Rampe!« stieß Sina hervor. Mit federnden Schritten ging sie darauf zu und legte die Nuss darauf ab.
»Nun, Samy.
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