Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
geheimnisvoller Pracht erscheinen.
Am anderen Ende des Saales erkannten Sinas scharfe Augen einen fast unscheinbaren Sessel, über den ein schattenfarbenes Tuch geworfen war. Dahinter schälten sich aus den Ornamenten der Wand sieben weitere Türfüllungen heraus.
»Wir stehen vor dem Zentrum des Jhardischtan!« flüsterte Churasis. »Dies muss er sein, der Thron des Wokat! Eine der Türen dahinter führt in den Kuppelsaal des Khoralias dreizehnter Ordnung!«
»Und wie finden wir heraus, welche Tür richtig ist?« wollte Sina wissen. »Denn dies sind die Türen, von denen Guolandel gesprochen hat. Und der Dämon hat gesagt, dass sich hinter den anderen Türen das Element Sulphors befindet. Wenn wir die falsche Tür wählen, landen wir in der glühenden Lava eines Vulkans!
»Dann erkennst du, wie heiß meine Liebe zu dir ist!« versuchte Ferrol einen Scherz. Doch die Blässe seines Gesichtes zeigte an, dass die Heiterkeit gespielt war. Sina sah das Flackern in seinen Augen und erkannte, dass der Freund die gleiche Angst hatte wie sie.
»Gehen wir näher heran!« sagte Churasis. »Vielleicht finde ich einen Zauber, der mir die richtige Tür nennt! Ich werde noch einmal die Macht des Sternsteins versuchen...«
***
Wokat hatte sich zurückgezogen. Der Kampf war nicht gerade seine Welt.
Mochten sich Zardoz, Sulphor, Fulcor und Cromos jetzt austoben und mit den Drache kämpften. Er, Wokat, musste seinen Geist jetztt wachhalten, um im entscheidenden Augenblick eingreifen zu können. Und er würde seine ganze Kraft benötigen um die Dinge so zu regeln, wie sie für ihn am besten waren.
Die starken Götter würden sich den Drachen zwar entgegen stellen. Aber ob sie gegen diese Gegner siegten, war noch die Frage. Wokat wusste nur zu gut, dass ein einziger kluger Gedanke manchmal die Kraft von tausend Armen zunichte machte.
Wenn es ihm gelang, die Armee der Drachen alleine zu unterwerfen und sich dienstbar zu machen, dann konnte er den anderen Göttern seine Bedingungen diktieren.
Der Gott des Verrats kannte keine Skrupel. Mochten Fulcor und die anderen Narren für ihn die Drachen anlocken und in die Kuppel des Wahnsinns vordringen lassen. Er würde dafür sorgen, dass die Drachen nicht richtig wahnsinnig, sondern nur ihm hörig wurden.
Leise kicherte der Gott des Verrats vor sich hin. Doch dann zuckte er zusammen. Er spürte, dass Wesen ihren Weg zu seinem Thronsaal nahmen, die nicht in den Kreis des Jhardischtan gehörten.
Über seine schmalen Lippen zischte ein Wort, das in dieser Welt wie eine Verwünschung war. Übergangslos ließ der Gott seine körperliche Substanz unsichtbar werden. Nur der graue Umhang lag noch auf dem Thron. Doch aus seinem Versteck jenseits des menschlichen Bewusstseins beobachtete er, wie die drei Menschen langsam näher traten.
Und interessiert lauschte er auf ihre Worte. Sie suchten die Tür zur Kristallkammer. Wokat kicherte heimlich vor sich hin, während der Zauberer in der Mitte vergeblich versuchte, mit einem Khoralia-Kristall vierten Grades die richtige Tür zu finden. Doch diesem Ort gab sich der Machtkristall nicht mehr zu erkennen.
Gespannt beobachtete Wokat, wie die drei Menschen beratschlagten, welche Tür zu nehmen sei. Sie waren sich der großen Gefahr voll bewusst und daher unschlüssig.
» ...ich würde viel dafür geben, wenn mir jemand das Geheimnis der Türen verraten würde!« sagte das Mädchen.
„...verraten..."
Im gleichen Moment riss es Wokat aus dem Nichts heraus.
Man wollte Verrat.
Und so wurde der Herr des Verrats gezwungen, selbst zu erscheinen.
Wokat kreischte auf, als er spürte, wie er in seinem Thronsessel feste Gestalt annahm. Doch das Gesetz des Jhardischtan war auch für ihn bindend. Wäre Cromos anwesend gewesen und der Mann hätte sich Körperkraft gewünscht, hatte auch er erscheinen müssen.
So aber wünschte das Mädchen „Verrat“.
Und durch dieses kleine Wort wurde der Gott des Verrats nicht nur gezwungen, zu erscheinen, sondern auch zu „verraten“, was er wusste.
Jetzt kam es nur noch darauf an, den richtigen Preis für den Verrat festzusetzen. Das war es, was Wokat jetzt noch retten konnte.
Er musste für seinen Verrat einen Preis nennen, den die drei Sterblichen nicht bezahlen konnten. Und der schlaue Wokat hatte sogar schon eine Idee...
* * *
»Das Ziel liegt genau
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