Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Khoralia-Kristalle hinausging. Doch Churasis war auf seinen Streifzügen, bevor er sich in Salassar niederließ, niemals richtig in den Wunderwald hineingegangen. Und damals, als er mit Samy zur Quelle des Seins geflogen war und dort auf das Volk der Elfen getroffen war, ging alles zu schnell, weil sie Ferrol und Sina aus dem Drachenschloss befreien mussten.
»Diese Menschen kennen Samyacundar, sagst du, kleines Wesen?« grollte es aus Ashavars Rachen.
» Samy ist unser Freund! « piepste der Schrat jetzt hörbar. »Den lassen wir nicht im Stich. Wir gehen runter zum Schiff und hauen den Kerlen die Jacke voll! «
»Berichte, was du weißt, Wulo! « befahl Churasis knapp. »Wir haben nicht die Fähigkeiten, eure Gespräche zu belauschen, die ihr über die Gedankenbrücke geführt habt! «
»Das zeigt mir, dass ihr tatsächlich Menschen und keine Götter seid! « grummelte Ashavar. »Dhaytor, der tote Drachenvater, nannte mir die Namen einiger Menschen, die er mit dem ehrenden Titel >Drachenfreunde< belegte. Den Namen Ferrol von Mohairedsch habe ich bereits vernommen. Er ist einer der Namen! «
» Ich bin Sina, die Katze von Salassar! « ließ das Mädchen ihre silberhelle Stimme ertönen.
»Und ich bin Churasis, der schönste, beste und klügste aller .Zauberer von Chrysalitas! « sagte der Magier mit einem Ton, der alle Bescheidenheit der Welt ausdrücken sollte.
»Ja, das sind die Namen! « sagte Ashavar. »Nach dem Gesetz seid ihr dennoch des Todes, obwohl ihr Freunde der Drachen seid. Kein Menschenwesen, das Saronai betritt, darf die Insel lebend verlassen!«
»Darüber reden wir später, wenn Samy befreit ist! « sagte Ferrol mit entschlossener Stimme. »In welchen Schwierigkeiten steckt der kleine Bursche denn diesmal?«
Aufgeregt erzählte Wulo, was er von Ashavar gehört hatte. Währenddessen lauschte der weiße Drache wieder in die Ferne, wo Äxte und Entersäbel Diamanten-Knochen zersplittern ließen und wo Ruderschläge anzeigten, dass wieder ein Teil der Beute zum Schiff gebracht wurde.
Samy wurde von zwei entschlossenen Männern bewacht, die ihn sofort untertauchten, wenn er versuchte, das Netz zu zerbeißen.
»Und wie holen wir ihn da raus?« fragte Ferrol, nachdem sie über die Situation in Kenntnis gesetzt worden waren.
»Wir lassen uns von Ashavar hinunter tragen und stürmen den Kahn! « piepste Wulo unternehmungslustig. »Dann setzt es Prügel. Ihr verhaut diese verdammten Seeräuber und ich zähle die Niederschläge. Mit Ashavars Hilfe können wir...!«
»Mit mir könnt ihr bei einem direkten Angriff nicht rechnen! « sagte der weiße Drache mit Bedauern. »Mich bindet ein heiliger Eid! «
»Aber der Schwur ist doch erzwungen. Dann gilt er nicht! « pfiff der Schrat.
»Das ist so Menschenart! « sagte Ashavar feierlich. »Die Menschen legen alles so aus, wie es in ihrer Situation für sie am günstigsten ist. Die Worte eines Eides sind zwischen den Sternen festgeschrieben. Sie stehen in Ewigkeit und auch die Götter vermögen sie nicht zu lösen. Ich würde Dhasor beleidigen. Und es wäre eine Schändung von Shemelia, der Drachenblume. Denn mit dieser für uns Drachen heiligsten Eides-Formel haben sie mich und meine Wut gezügelt! «
»Ashavar fällt also aus! « sagte Wulo. »Dennoch bin ich für die Prügelei. Immerhin seid ihr zu dritt. Und die da unten sind ganz alleine! «
»Hast du dir mal überlegt, wie viele es dort unten sind?« fragte Ferrol gespannt.
»Eine ganze Menge! « piepste Wulo. »Ihr sollt sie ja nicht zählen, sondern ihr sollt sie verhauen! «
»Sieh mal an, ein Schrat, der nach der Würde eines Feldherrn strebt! « lächelte Sina.
»Unter der Führung dieses siegreichen Feldherrn wird es uns vergönnt sein, an unserer eigenen Niederlage teilzunehmen! « prustete Ferrol los.
»Ihr müßt aushalten bis zum letzten Knochen. Das Skelett bekommt dann den Orden! « sagte der Schrat mit Würde.
»Ich rate zu einer List! « murmelte Churasis. »Wenn wir Glück haben, dann gelingt mein Plan. Hört genau zu! «
Stockend, weil er an Details selbst beim Erläutern seines Vorhabens noch feilte, erzählte der Zauberer, was er vorhatte.
Gespannt lauschten Sina und Ferrol seinen Worten.
Als er fertig war, stieß auch Ashavar ein befriedigtes Schnaufen aus . . .
* * *
Churasis hatte sich in Trance verfallen lassen. Er saß mit untergeschlagenen Beinen auf dem nackten Fels, hatte den Kopf gesenkt und die
Weitere Kostenlose Bücher