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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Drachen den Anblick ihres Herrschers zu ertragen. Nur Drachen dürfen das Gesicht sehen, wenn er das Helmgatter öffnet. Und nur der kleine Samyacundas, der jetzt Drachenvater ist, vermag ihn längere Zeit zu betrachten. Auch die Drachen, sagt man, können sein Gesicht nur eine kurze Weile ansehen.“.
    Noch niemals hat Rasako es einem Menschen gestattet, von seinem eigentlichen Körper mehr als die Augen durch die Öffnungen im Helm zu sehen. Auch ich habe nur seine Augen gesehen, die wie zwei Sonnen aus dem Helm heraus strahlten.
    Und die Sonnen dieser Augen haben sich tief in meine Seele gebrannt. Sie lassen mich nicht mehr los. Immer, wenn ich daran denke, entbrennt das Verlangen erneut.
    Ich will es erschauen  - das Antlitz des Drachenlords...!«
                                                                                                                                       *                                                           *       *      *                 
     
    Desidera, die Dienerin auf der Drachenburg, huschte auf Zehenspitzen durch die Gänge. Das leise Patschen ihrer bloßen Füße auf dem Steinfußboden war kaum zu vernehmen.
    Wächter gab es in dieser Zeit nicht auf Coriella. Niemand war so verwegen, hier einzudringen, weil kein Mensch die Drachen wirklich kannte. In der Adamanten-Welt waren die absonderlichsten Gerüchte über sie im Umlauf. Man erzählte sich, dass Drachen niemals Schlaf fänden und dass sie ständig die Schätze bewachten, die sie hier auf ihrer Burg jenseits des Wunderwaldes von Delyssiolina gehortet hatten.
    Desidera war bereits auf Coriella geboren und wusste es besser. Auch ein Drache benötigte Schlaf, und wenn es ums Essen ging, dann waren Drachen ausgesprochene Feinschmecker. Auch in anderen Dingen unterschieden sie sich nicht allzu sehr von den Menschen.
    Sie hatten allerdings einen anderen Sinn für Schönheit und einen viel komplizierteren Ehrbegriff als ein Emir von Mohairedsch oder ein Than von Cabachas. Ihrer Stärke zwar voll bewusst, vermieden sie doch die tätliche Auseinandersetzung mit allen Lebewesen. Desidera wusste, dass die Drachen im allgemeinen pflanzliche Nahrung bevorzugten. Drachen, die Menschenopfer forderten oder im Sturzflug heran schossen, um einen Bauern hinter dem Pflug wegzufangen, um ihn zu verspeisen, waren eine Märchen, die sich die Menschen in den großen Städten erzählten.
    Tonnenweise wurde auf Coriella ein süßer Brei aus verschiedenen Getreidesorten mit Milch und Honig angerührt und gekocht. Ein Brei, den das Drachengeschlecht jeder anderen Speise vorzog.
    Für die Arbeiten in der Küche und die anderen Dienste, für die ein Drache aufgrund seiner Körperform nicht geeignet ist, lebten Menschen im Inneren der Drachenburg. Die meisten von ihnen waren wie Desidera hier geboren und konnten sich ein Leben außerhalb dieser Mauern gar nicht vorstellen. Hier waren sie sicher und hatten von dem, was man zum Leben benötigt, den Überfluss. Wagte es ein Mensch, in Coriella einzudringen, durfte er die Burg nicht mehr verlassen. Bis zum Ende seiner Tage stand er im Dienste der Drachen - oder er musste sterben. Noch niemandem war es gelungen, aus der Drachenburg zu entfliehen.
    Für Desidera war dieses Gesetz in seiner Notwendigkeit vollkommen klar erkennbar. Sie kannte die Kammern, Zimmer und Säle, in denen Gold und Juwelen im Überfluss aufgehäuft waren. Seit unzähligen Jahren horteten die Drachen hier edle Metalle und kostbare Steine, die ihre scharfen Augen auf ihren Flügen über die ganze Adamanten-Welt entdeckten. Für einen der geringsten Steine würde ein Mensch von außerhalb Coriellas seine Seele den Dämonen des Jhardischtan verkaufen.
    Daher hatte schon ein Hoher Drachenlord lange vor Rasako das Gesetz erlassen, dass kein Mensch, der einmal diese Herrlichkeit geschaut hatte, sich je wieder von Coriella entfernen durfte. Zu leicht hätte sich ein Haufen Abenteurer gefunden, der es wagte, in die Burg einzudringen, um dort zu plündern.
    Rasako wusste um den Charakter der Menschen, und er kannte die Drachen. Die Menschen würden für den Besitz der Edelsteine und des Goldes kein Leben schonen. Er, der Drachenlord, musste dann den Drachen und den Menschen in der Burg befehlen, die Eindringlinge anzugreifen, um die

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