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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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wurden jedoch das Pferd nicht unruhig. Und Churasis wurde durch den Schrat beruhigt, der sich, nachdem ihn durc den Biss in die Hand des Kriegers Wokats Kraft voll getroffen hatte, inzwischen wieder ein bisschen aufgerappelt hatte.
    »...viele Wesen hat Dhasor erschaffen und mit vielen wundersamen Kräften versehen. Die meisten sind harmlos - wie dieses hier!« vernahm der Zauberer die Stimme des Schrats.
    »Aber du musst mich doch erkennen können!« kam die Stimme wieder. »Sieh her. Genau hierher!«
    »Da ist ein Baumstamm. Und der schiebt sich so komisch voran!« sagte Shara, als sie intensiv in die Richtung blickte, aus der die Stimme kam. »Und viele kleine Äste hat der. An denen schiebt er sich voran!«
    »Kluges Kind!« war da wieder die Stimme mit leisem Spott. »Nun sag bloß, dass du so einen wie mich noch nie gesehen hast!«
    »Habe ich nicht!« Shara war fast beleidigt. »Und darum gibt es dich auch gar nicht!«
    »Kannst mich auch nicht gesehen haben, weil ich der erste und einzige meines Volkes bin!« klang die Stimme etwas mit Stolz. »Warte, ich komme rüber, damit du von meiner Schönheit und Herrlichkeit geblendet bist!«
    Sina riß das Kurzschwert halb aus der Scheide, als sie erkannte, dass das Gebilde, das vorher ein Baumstamm war, sich veränderte, je näher es kam. Irgendwie schien es sich in Form und Farbe der jeweiligen Umgebung total anzupassen. Eine perfekte Tarnung. Im grünen Blättergewirr eines Waldes absolut nicht auszumachen.
    Das Wesen, was jetzt entstand, hatte ungefähr die Größe eines neugeborenen Kalbes und war am ehesten mit einer Raupe vergleichbar. Ungefähr fünfundzwanzig Körperringe zählte Sina, die sich durch Dehnen und Zusammenziehen langsam nach vorn schoben. Unzählige kleine Beinchen unterstützten die Bewegung.
    Der Kopf war massig und vorn abgerundet. Oben auf saßen zwei fast transparente Fühlhörner, die in ständiger Bewegung waren. Doch die Augen waren wie die einer Kuh und hatten keine Ähnlichkeit mit den facettartigen Sehorganen eines Insekts. Die Zähne im herzförmigen Mund waren stumpf und nur für die Aufnahme pflanzlicher Nahrung geschaffen.
    Die Farbe des Wesens war laubgrün und untersetzt mit braunen und grauen Tarnstreifen. Auf die Entfernung im Walde konnte man es kaum erkennen.
    »Ich werde verrückt! Ein gigantischer Tausendfüßler!« stieß Prinz Ferrol hervor. »Das gibt es doch gar nicht!«
    »Na, du siehst doch, dass es das gibt!« Die Stimme des Wesens klang gekränkt. »Außerdem bin ich kein Tausendfüßler. Und du bist nur neidisch, weil du nur zwei Füße hast und nicht neunhundertachtundneunzig Beine, so wie ich. Hat seine Vorteile. Wenn mir einige davon weh tun, dann kann ich sie einziehen und sie ausruhen!«
    »Und was bist du für ein lustiges Wesen?« fragte Shara.
    »Ich bin nicht lustig. Ich bin schön. Und wichtig!« sagte die raupenartige Kreatur mit einer gewissen Hoheit in der Stimme.
    »Und wie nennt man dich?« wollte Shara wissen.
    »Ich bin Gilga, der Flitzer. Das schönste, beste und klügste Exemplar aus der Gattung der Wabber-Flutscher!«
    »Von denen habe ich nie etwas gehört!« stieß Ferrol hervor.
    »Dann nenne dich niemals einen weisen Mann oder prahle mit deiner Bildung!« empfahl Gilga. »Auch wenn ein Wabber-Flutscher wie ich einmalig ist, sollte man ihn dennoch kennen oder wenigstens von ihm gehört haben..«
    »Und was tust du so den ganzen lieben langen Tag?« wollte Churasis wissen.
    »Ich lebe. Ich existiere. Ist das nicht genug?« philosophierte Gilga. »Und wenn ich gar nichts tue, dann bin ich auf der Suche!«
    »Auf der Suche nach was?« Churasis wurde neugierig.
    »Ich suche meinen Spielberg!« sagte der Wabberflutscher treuherzig.
    »Ein Spielberg? Was, bei Dhasors Strahlenkranz, ist denn das?« stieß der Zauberer hervor.
    »Ja, das weiß ich auch nicht so richtig!« sagte Gilga gedehnt. »Ich stelle mir da was ganz Tolles vor, was es sein könnte. Irgendwann habe ich meinen Spielberg gefunden und weiß genau - das ist er!«
    »Und du wohnst hier im Wald?« fragte Shara neugierig.
    »Ich wohne überall dort, wo ich hinkomme!« erklärte der Wabber-Flutscher.
    »Überall wo du hinkommst - genauso wie ich!« sagte Shara selbstvergessen. Nur Sina erfasste den Sinn dieser Worte, sagte aber nichts dazu.
    »Wir sind fremd hier im Wald!« sagte Shara. »Und wir müssen ganz dringend nach Coriella, der Drachenburg. Weißt du den Weg?«
    „Aber ja doch!“ stieß Gilga im Brustton der Überzeugung

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