Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
es ist das ewige Gesetz des Werdens und Vergehens, dass blühende Blumen verwelken, wenn ihr Tag gekommen ist.«
»Aber diese Rose im Kristall gibt es noch!« rief Sabena aufgeregt. »Ich habe genau gesehen, dass ihr Stängel grün und ihre Blüten feuerrot aus dem Kristall leuchten!«
»Lasst mich zu Ende berichten, und ihr wisst alles!« sagte Fiona. »Denn als mir klar wurde, dass auch diese wundervolle Rose einmal vergehen würde, und ich darum sehr traurig wurde, da erschien aus dem Nichts heraus Valderian, der Vielgestaltige!«
»Der Herr der Elfen!« flüsterte Sabella. »Er soll Zauberkräfte besitzen, die selbst die Götter bezwingen!«
»Ich weiß es nicht!« sagte Fiona. »Er erschien mir, und wir redeten miteinander. Und er bat mich, ihm diese Rose, genetzt mit meinen Tränen, zu schenken. Er wollte ihre Schönheit für die Ewigkeit bewahren.
Warum sollte ich ihm die Rose verwehren? Valderian nahm die kleine Zauberharfe, die er ständig bei sich trägt, und spielte eine einfühlsame Melodie, wie ich sie niemals zuvor gehört habe!«
In der Harfen-Musik des Elfen-Knönigs liegt sein Zauber!« nickte Medon sinnend. »Valderian hat durch seine mystischen Künste die Kristallrose geschaffen. Wie aber kam diese Rose zu den Riesen und Zwergen?«
»Ich denke, jetzt werde ich weiter berichten!« mischte sich Baran ein. »Doch um den friedlichen Wettstreit zwischen Riesen und Zwergen zu begreifen, muss ich etwas weiter ausholen.
Ihr wisst um das Geheimnis des Borns von Castalia, der Quelle des Seins mitten im Wunderwald von Delyssiolina?« Die Götter nickten. Nur Watran fühlte sich berufen, was alle wussten, noch einmal zu erwähnen.
»Als Dhasor die Adamanten-Welt erschuf, ließ er diese Quelle sprudeln!« berichtete der Herr der Quellen und Gewässer. »Das Wasser verlängert das Leben eines Menschen um die Zeit, die von den Menschen zehn Jahre genannt wird. In dieser Zeit altert der Mensch auch nicht.«
»Die Heilkundigen wissen auch, dass in dem Wasser Kräfte sind, von denen die Gesundung kranker Körper herbeigeführt wird!« setzte Medon hinzu. »Das Wasser der Quelle ist zwar kein Allheilmittel gegen jede Krankheit, aber es wirkt belebend und lindert manchen Schmerz!«
»Nur wenige Menschen wissen von der Quelle und ihrer Kraft!« erklärte Vitana, die Herrin des Lebens. »Doch die Wissenden hüten das Geheimnis, um den Wunderwald zu schützen. Wäre das Geheimnis der Quelle offenbar, dann wären die Menschen in Scharen unterwegs, um sich das Wasser zu beschaffen und so einen Teil ihrer Jugend zurückzuholen. Und sie würden gnadenlos den geheimen Zauberwald zerstören, um an das Lebenswasser zu gelangen.
Wenn aber der Wunderwald stirbt, dann vergehen die Märchen und Mythen. Denn der Wunderwald ist die Zuflucht allen Lebens, das jemals in den Phantasien denkender Wesen im gesamten Universum erschaffen wurde. Es sind die Träume aller Wesen, soweit Dhasor im Traum selbst Welten erschaffen hat. Träume, die nie vergehen und die niemals sterben.
Beim Erwachen der Menschen oder aller anderen Wesen aus dem Schlaft werden die Träume der Nacht verdrängt. Aber hier im Wunderwald leben sie, bis ihre Zeit kommt, erneut im Bewusstsein des Menschen zu erwachen!«
»Ich habe vernommen, dass um die Quelle des Seins seit ewigen Zeiten ein Kampf zwischen den Elfen und den Trollen tobt!« Mano, der Gott aller Diebe, der bisher geschwiegen hatte, wurde nun langsam neugierig. Schon als von der Kristallrose die Rede war, hatte Baran die Augen des Diebesgottes leuchten sehen. Und der Herr der Weisheit war froh darüber - denn Mano war ein wichtiges Glied in der Kette seines Plans.
»Seit den Tagen, als Dhasor die Elfen wie auch die Trolle mit seiner Welten-Schöpfung erträumte, schwelt Feindschaft zwischen dem Volk der lichten Höhen von Elfgaard und den Kreaturen von Trollheim.
Begehrlich schielen die Trolle aus ihren düsteren Höhlen und Felsschluchten hinauf zu Valderians Adamanten-Schloss; ohne Hoffnung, es jemals erobern zu können. Den Glanz von Segileya, dem Märchenpalast des Elfenkönigs, können die Augen der Trolle nicht ertragen.
Und deshalb versuchen die Trolle, irdische Reichtümer zu erwerben, um Ghoomar, die Marmorhalle ihres Königs Cynor, mit dunklem Gold und schwarzen Juwelen zu schmücken und zu verzieren. Darum sind sie seit unendlichen Zeiten bestrebt, die Quelle des Seins in ihren Besitz zu bringen!«
»Aber was wollen diese abnormen Kreaturen der Öd-Welt denn mit dem
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