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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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schon mit den Speisen!« rief Vilvalas. »Nehmt von den Früchten des Waldes und langt kräftig zu, Freunde. Und trinkt vom Wasser aus der Quelle des Seins - und vom Blut der Reben von Caldaro!« fügte der Elf lächelnd hinzu, als er sah, wie Riesen und Zwerge etwas das Gesicht verzogen. Zwar mögen beide Völker Gemüse und Obst - aber zum Trunk haben sie am liebsten ein schäumendes Bier oder einen Kelch mit Wein.
    Während sich zwei Elfen erhoben und Schläuche brachten, in denen es verdächtig gluckerte, sah Pyctus, dass sich im Gänsemarsch eine unübersehbare Schlange von Schildkröten näherte. Sie waren so groß wie Katzen, die in den Wohnungen der Menschen leben, und jede von ihnen trug auf ihrem Rückenpanzer ein Tablett mit Speisen. Es gab raffiniert zubereitetes Gemüse, duftendes Brot und saftige Früchte. Nur Fleisch, das Riesen und Zwerge bevorzugen, war nicht zu bekommen. Elfen sind zu feinfühlig, als dass sie es übers Herz bringen, Tiere zu schlachten, um ihren Hunger zu stillen. Sie ernähren sich nur vegetarisch und machen auch bei Gästen keine Ausnahme.
    »Bedient euch, ihr Riesen und Zwerge!« lud Vilvalas noch einmal ein. »Ihr werdet kaum eure Lieblingsspeise vermissen. Unsere Köche verstehen manche Dinge so zu bereiten, dass es wie Fleisch schmeckt!«
    Und der Elfenkommandant sagte die Wahrheit. Schon bei den ersten Bissen verzogen Pyctus und Silas, Entamos und Thumolas genießerisch die Gesichter. Als dann noch dunkelroter Wein aus Caldaro in ihre Becher gegossen wurde, waren sie mehr als zufrieden.
    Die Elfen tranken jedoch nur Wasser. Sie mussten ständig kampfbereit sein - denn niemand konnte wissen, ob und wann die Trolle angriffen.
    Die Schildkröten zogen mit ihrer köstlichen Last auf dem Rücken ihre Runde im Kreis zwischen Elfen, Riesen und Zwergen. Wer mochte, langte zu und nahm sich vom jeweiligen Gericht. Die Schlange der Schildkröten schien kein Ende nehmen zu wollen. Doch zum Schluss griffen nur die Riesen noch zu.
    Die Zwerge schmatzten zufrieden und ernteten von den Elfen ein nachsichtiges Lächeln. Am Hof König Augerichs ging es eben etwas rustikaler zu als in Valderians Halle, wo eine gewisse, feine Hofetikette eingehalten wurde. Und auch die Riesen wirkten, obwohl sie gewaltig zulangten, in ihren Tischmanieren ungleich vornehmer als die Zwerge.
    In der Mitte des Kreises stand, von allen immer wieder bewundernd angesehen, Mawalania, die Kristallrose.
    Niemand bemerkte die beiden brennenden Augen aus dem Unterholz, die zur Kristallrose hinübersahen ...
     
    Die Höhle der Traum-Weberinnen
    In den Augen des Diebesgottes blitzte Begehrlichkeit, als er die unvergleichliche Kostbarkeit erblickte. Fast wäre er selbstvergessen in den Kreis getreten, um die Kristallrose an sich zu nehmen. Der Macht eines Gottes hatten Elfen, Riesen und Zwerge bestimmt nichts entgegenzusetzen.
    Im letzten Augenblick besann sich der Gott der Diebe. Erstens würde es im Jhardischtan sofort bekannt, wenn er die Kristallrose hier in aller Offenheit raubte. Zweitens hatte er noch niemals ausprobiert, wie weit seine Göttlichkeit ging, wenn er die Gestalt eines Menschen angenommen hatte.
    Und drittens war Mano der Schutzherr aller Diebe. Und seine Verehrer waren dafür bekannt, das sie zwar heimlich etwas weg nahmen, aber sich Dinge nicht mit Gewalt aneigneten.
    Mano versuchte stets, Streit aus dem Wege zu gehen - wie sich ja auch ein Dieb ungern mit den Leuten anlegt, die er beklaut. Der Dieb ist kein Räuber, der Gewalt anwendet. Er lässt mit List, Tücke und Geschicklichkeit Dinge verschwinden, die ihm gefallen. So tat es auch Mano - und so wollte er es auch in diesem Fall halten. Zudem ließ der Gott der Diebe jedem, auch seinen ärgsten Feinden, eine reelle Chance.
    In seinem Gehirn hatte er schon einen schlauen Plan entwickelt, die Kristallrose mitten aus dem Kreis von Elfen, Zwergen und Riesen zu entwenden.
    Er wandte sich ab und überließ die feiernden Zwerge, Riesen und Elfen vorerst sich selbst. Leise wie ein Schatten glitt er durch das Unterholz des Wunderwaldes. Immer achtete er darauf, mit dem Gestrüpp und dem Gewirr der Äste so zu verschmelzen, dass nicht einmal die Dryaden der Bäume oder die Faune und Satyrn, die überall umher schweiften, auf ihn aufmerksam wurden.
    Erst als er mehr als zehn Pfeilschüsse von der Quelle des Seins entfernt war, gab er seine Tarnung auf. Nun war er ein harmloser Wanderer, den niemand aufhielt. Hier im Wald fragte man nicht nach dem Woher und

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