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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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    Er ging als freischaffender Magier keiner geregelten Arbeit nach; schlief weit bis in den Tag hinein und erst in den Abendstunden stellte er seinen Wahrsagetisch in der übel beleumundeten Schänke »Zum Kalten Frosch« auf. Wer von den Gästen ein Glas Wein vor ihn hinstellte, dem sagte er aus dem Wein die Zukunft voraus. Danach trank Churasis dann den Wein aus, um wieder zu Kräften zu kommen, wie er sich aufzudrücken pflegte.
    Oft wurde er auch zu den reichen Kaufleuten geholt, um ihnen Horoskope zu erstellen, oder von eingebildeten Kranken, die sich von ihm eine Wundermedizin erhofften und meist mit Hustensaft kuriert wurden. Aber wenn Churasis auf diese Art mal Geld verdiente, hatte er garantiert so hohe Schulden, dass er nach der Bezahlung sofort wieder pleite war.
    Oft genug halfen ihm Sina und Ferrol aus seinen Nöten. Sina, genannt die Katze, war die beste Diebin von Salassar. In ihrer Jugend von Pholymates, dem Oberherrn der Stadt, gefangen und entehrt, führte sie nun einen Rachefeldzug gegen die reiche Kaufmannsgilde der Stadt.
    Da sie jedoch von ihren erfolgreichen Diebeszügen nur das behielt, was sie zum Leben brauchte, konnte man sich auch nie darauf verlassen, dass sie am Tage eines Schuldverfalls um die nötige Barschaft angepumpt werden konnte.
    Ähnlich erging es Ferrol, ihrem Freund. Ein Abenteurer, der eigentlich der legitime .Kronprinz von Mohairedsch war. Ferrol war heimlich aus dem Palast von Ugraphur geschlichen, weil er es den langen hochgeistig-philosophischen Vorträgen seiner Lehrer vorzog, als freier Mann das Leben zu studieren.
    Als unbekannter, fahrender Söldner hatte er einige Zeit im Dienst des Basileus von Decumania gestanden, in den Gladiatoren-Schulen von Villavortas die beste Kampfausbildung erhalten und nach einer Affäre mit der Lieblingsfrau des Kyrios das Weite suchen müssen.
    In Salassar war Prinze Ferrol hängen geblieben. Salassar, die Stadt am südlichen Ende des Binnenmeeres, die zwar offiziell dem Reich Mohairedsch angehörte, sich jedoch eher als selbständige Kaufmannsrepublik verstand und nur widerwillig die fälligen Abgaben an den Hof des Hohen Sarans in Ugraphur ablieferte.
    Hier führte ihn ein wildes Abenteuer mit Sina, der Diebin, zusammen. Und obwohl die beiden nicht vor dem Altar Dhasors die Hände ineinandergelegt hatten, war ihre Gefährtenschaft doch so fest, als hätte ein Priester den Segen des Welten-Vaters darüber gesprochen.
    Sina und Ferrol liebten beide ihr ungezwungenes, abenteuerliches Leben, das ständig neue Überraschungen bereithielt. Und beide waren nie abgeneigt, eine waghalsige Herausforderung anzunehmen.
    Haran Esh Chandor, der Hohe Saran, beneidete insgeheim seinen Sohn um dieses freie Leben. Der alte Mann auf dem Thron seiner Väter wusste nur zu gut, dass Ferrol sich seinen Pflichten stellen würde, wenn es zum Krieg kam und das Reich Mohairedsch in Bedrängnis geriet.
    Der Kronprinz des Reiches würde auch zur Stelle sein, wenn er, der Saran des Reiches, eines Tages dem unbeugsamen Schatten folgen musste. Deshalb ließ Haran Esh Chandor Ferrol zwar hochoffiziell von seiner Geheimpolizei und seinen Spitzeln suchen, sandte seinem Sohn jedoch gleichzeitig heimlich in jedem Mondumlauf einen Aureus, damit er davon standesgemäß leben konnte.
    Für ein solches Goldstück konnte man fast drei vorzügliche Pferde bekommen. Ferrol zerrann das Geld jedoch regelmäßig zwischen den Fingern. Mal verschenkte er es an Bedürftige, dann kaufte er Sklaven von hartherzigen Herren frei, um ihnen die Freiheit wiederzugeben, oder er setzte den ganzen Betrag auf einen Wurf am Spieltisch und lachte, wenn die Würfel gegen ihn fielen.
    Sina und er besaßen keine feste Unterkunft. Churasis hatte ihnen ein kleines Zimmer von einer Größe eingeräumt, wo man nur ein weiches Lager aus Fellen ausbreiten konnte. Doch mehr brauchten die beiden jungen Menschen auch nicht.
    Ferrol war eine Handbreit größer als Churasis. Das lange, braune Haar umrahmte ein edles Antlitz, das durch einen dünnen Oberlippenbart ein verwegenes Aussehen bekam.
    Der Prinz der Abenteuer trug meist einfache, derbe Kleidung aus braunem Leder und festem Leinen, dazu einen leichten Umhang, der ihm bis zur Hüfte ging. In einer schmucklosen Scheide steckte ein Rapier, das in den Werkstätten der Riesen geschmiedet wurde.
    Es war leicht und doch aus fast unzerbrechlichem Stahl. Den fein gearbeiteten und mit kostbaren Steinen geschmückten Griff, ein Beispiel kunstvoller

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