Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Sie verstehen auch zu reden. Doch ist ihre Intelligenz nicht viel größer als die eines Raubtieres.
Man könnte die Dämonensklaven am besten als Wesen aus Sand bezeichnen. Sie sind verwundbar und können auch wie Menschen getötet werden - nur dass ein Schwert durch ihren Körper nicht so leicht wie durch Haut und Fleisch fährt, sondern in der gepressten Basalt-Substanz stecken bleiben kann.
Die Dämonensklaven haben keine inneren Regungen und Gefühle und kennen nur ihre Befehle. Sie denken nicht und handeln nur in dem Rahmen, den man ihnen anweist. So wissen die Wächtersklaven, dass sie niemanden festhalten können, dessen Göttlichkeit sie verspüren. Sie hätten Stulta nicht halten können, wenn die Göttin wirklich nach draußen gewollt hätte.
»Da! Das ist die Gelegenheit!« hörte Sina Wulo flüstern. »Jetzt habe ich eine Idee, wie wir unbemerkt in die Höhlenwelt rein kommen ...!«
* * *
»Seid ihr verrückt? Was wollt ihr hier auf meinem Spielberg!« hörte Wokat eine Stimme quietschen.
Es dauerte eine Weile, bis er das seltsame Wesen im schützenden Unterholz ausfindig gemacht hatte. Gilgas Körpertarnung war perfekt, wo immer er sich befand.
Die Trolle hinter Wokat grollten und zückten ihre Waffen. Doch der Gott des Verrats gebot mit scharfer Stimme Schweigen.
Was immer das für ein seltsames Wesen war - man musste erst feststellen, ob es ihm nicht nützlich sein konnte; bevor er die Trolle darüber herfallen ließ. Die borstigen Gesellen hinter ihm erschnüffelten bereits, dass hier vor kurzem Zentauren und Schweinemenschen gewesen waren.
»Wer bist du, und wie hast du diesen Hügel genannt?« fragte Wokat vorsichtig.
»Ich bin Gilga, genannt der Flitzer!« rief das Raupenwesen laut. »Der schönste, beste und klügste aller Wabberflutscher!«
»Sonderbar! Von einem solchen Volk habe ich noch nie gehört!« brummte Wokat. »Wo lebt denn dieses Volk?«
»Es steht vor dir!« erklärte Gilga mit Würde. »Und wenn du ganz nett drum bittest, dann darfst du mit deinen Freunden auch hier auf meinem Spielberg mit mir rum toben!«
»Wie die anderen Zentauren und Schweinemenschen, die schon vorher hier waren!« machte Wokat einen Vorstoß.
»Die habe ich vertrieben!« erklärte Gilga stolz. »Ich habe... ach, ihr hättet mal sehen sollen, wie die gelaufen sind!«
»Was haben sie dir denn getan?« fragte Wokat scheinheilig.
»Weiß ich nicht mehr!« erklärte Gilga kleinlaut. »Aber jedenfalls haben sie mich nicht lieb gehabt und mir keine Küsschen gegeben. Sonst hätte ich sie vielleicht nicht nur auf meinen Spielberg gelassen, sondern ihnen auch geholfen!«
»Und wie ist es mit uns? Willst du uns helfen?« fragte Wokat. Ein Verbündeter, der vorher Schweinemenschen und Zentauren in die Flucht geschlagen hatte, kam ihm jetzt gerade recht. Dazu kam, dass sich der Wabberflutscher offensichtlich im Wunderwald auskannte.
»Sicher helfe ich euch!« nickte Gilga. »Wenn ihr mich alle lieb habt!«
»Und du bringst uns auf dem schnellsten Weg zur Quelle des Seins?<. fragte Wokat listig.
»Wenn ihr mir alle ein Küsschen gebt, dann mache ich das!« Gilga war erfreut.
»Nun gut!« nickte Wokat. »Aber du musst uns auf dem schnellsten Weg zur Quelle führen. Kannst du das?«
»Ich habe schon viele Reisende durch den Wald geführt!“ beteuerte Gilga. »Ich kenne den Wald ganz genau ...!«
* * *
Vom Wipfel eines hohen Baumes sah Ferrol, wie Wokat und die Trolle nacheinander das dreieckige Mäulchen des Wabberflutschers küssten.
»Es klappt!« rief er Sabor zu, als er wieder unten war. »Jetzt werden sie mit Gilga einen Spaziergang machen, bei dem er ihnen den ganzen Wald kreuz und quer zeigt.
Nun müssen wir dafür sorgen, dass die Fallen klug aufgebaut werden. Es muss uns gelingen, die Trolle so lange wie möglich von der Quelle fernzuhalten. Erst wenn es Sina gelungen ist, die Kristallrose herzubringen, können wir kompromisslos gegen die Eindringlinge vorgehen ...!«
* * *
»Ja, das ist aber ein niedliches Kätzchen!« rief Stulta erfreut aus, als sich ein schlanker, geschmeidiger Katzenkörper mit glänzend schwarzem Fell durch die Steine schob. »Ja, komm doch her, mein Kleines! Komm zur lieben Stulta!« Die Göttin der Einfalt ging in die Hocke und streckte vorsichtig die Hand nach der Katze aus.
»Komm! Komm! Miez - miez - miez!« rief sie freundlich. Und die Katze kam. Sie war keineswegs ängstlich, sondern ließ sich sofort streicheln und begann zu
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