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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Ferrol nicht mehr. Mit gezogenem Rapier rannte er auf den Troll zu, der Satyrn, Empusen und Katzenmädchen jagte wie ein Wolf die Lämmer ...
       * * *
    Zögernd betrat Sina das Purpurgemach.
    Sie wusste, dass sie nicht zurückkonnte. Assassinas unheimliche Kräfte sperrten den Rückweg.
    Jede Sehne und jeder Muskel ihres schlanken Körpers war gespannt. Das Herz der Diebin wummerte laut wie eine große Trommel. Würgende Angst saß in ihrer Kehle, als Sina erkannte, dass sie in einer grausam bizarren Kammer der Qual, abartiger Lüste  und des Todes eingeschlossen war.
    Assassinas Purpurgemach hatte die Größe einer Audienzhalle und der Prunk der Einrichtung hätte einen Radscha von Mohairedsch beschämt.
    Die Wände waren mit kostbarsten Samtstoffen behängt, die in weiten, bauschigen Falten bis zum Boden herabfielen. Alles war in tiefster Purpurfarbe gehalten und mit Stickereien aus dunklen Goldfäden verziert.
    In den Bodenplatten aus rötlichem Marmor mit weißen Adern spiegelte sich ein gigantischer Kronleuchter mit mehr als hundert Kerzen, die ihr mildes Licht spendeten. Doch gelang es auch diesen Kerzen nicht, die drückende Schwüle dieser unheimlichen Pracht zu erhellen.
    Der Leuchter bestand aus rotem Gold und war so kunstfertig geschmiedet, wie es Sina vorher niemals gesehen hatte. Als sie genau hinsah, entdeckte sie, dass alle Figuren daran menschliche Körper darstellten, die in sich verschlungen waren. In ihren im Metall erstarrten Gesichter war das Grauen des Todes hineingearbeitet.
    Allein Assassina, die grässliche Göttin, der nur der Tod in jeder Art und Form Vergnügen bereitete, konnte Freude an so einem entsetzlichen Gegenstand haben.
    Sina erkannte in der Mitte des Raumes ein breites, mit kostbaren Decken bezogenes Bettgestell. Die Pfosten waren mit herrlichen Schnitzereien verziert und schienen bis zur Decke aufzustreben. Doch Sina erkannte, dass die Pfosten die Körper von Menschen darstellten, die man auf Pfähle gespießt hatte. Die fingerdicken Bänder aus gedrehtem Golddraht ließen Sina keinen Zweifel, wozu dieses Bett verwendet wurde.
    In einem Kamin in der Ecke loderte ein Feuer. Eisenstangen und Zangen waren davor ausgebreitet und warteten, in die Glut geschoben zu werden. Die Umrisse des Kamins hatten die Form eines menschlichen Gesichtes, dessen Mund unnennbare Qualen heraus brüllte.
    Misstrauisch besah sich Sina die Zangen und Eisen. Sie kannte diese Dinge aus den Folterkammern des Oberherrn von Salassar. Doch dort waren sie aus schwarzem Eisen und ohne besondere Verzierung.
    Hier aber das Metall der Geräte reines Gold, die Zange hatte einen kunstvoll geschwungenen Griff und die Spitze des Brenneisens war eine wundervolle Arabeske. Die Gesichtsmaske, die man im Feuer glühen ließ, bevor man sie dem Delinquenten aufsetzte, hatte die Form des Antlitzes einer schönen, jungen Frau.
    Sina erblickte noch andere Foltergeräte, die ihr unbekannt waren. Über ihren Körper ging ein Frösteln, als sie sich vorstellte, was sie hier erwartete. Und obwohl sie noch niemanden sah, erkannte sie doch, dass sie nicht alleine im Raum war.
    Geisterwesen schienen sie zu umschweben. Körperlose Kreaturen der Assassina, die sie umlauerten und auf der Befehl ihrer grausamen Herrin warteten.
    »Willkommen, tapferes Mädchen!« hörte Sina von irgendwoher die Stimme der bösartigen Göttin. »Sei willkommen in meinem Lieblingsgemach. Ich hoffe, dass es dir bei mir gefällt!«
    »Ja, danke!« presste Sina hervor. »Es ist ganz nett hier. Vielleicht ein bisschen zu düster eingerichtet. Aber sonst nicht schlecht!«
    »Es freut mich, dass es dir gefällt!« säuselte Assassinas Stimme. »Ist es nicht ein herrlicher Ort, um zu sterben?«
    »Jedenfalls angenehmer als der Diebesgalgen!« gab Sina bissig zurück. »Ich vertrage nämlich die Höhe nicht. Da bleibt mir immer die Luft weg ...!«
    »Ich höre mit Vergnügen, dass du noch zu Scherzen aufgelegt bist!« Das dunkle Lachen der Assassina klang wie Sandpapier. »Dein Mut hat dich also noch nicht verlassen. Das ist gut. Ich mag Menschen nicht, die aus Angst vor dem Tod wimmern und um Gnade flehen!«
    »Würdest du mir denn Gnade gewähren, wenn ich vor dir jammere?« fragte Sina gespannt. Die Antwort kannte sie bereits.
    »Nein!« klirrte die Stimme der Göttin.
    »Dann halte ich es für unnötig, mich zu erniedrigen!« fauchte Sina. »Los, schick deine Henkersknechte, dass sie endlich anfangen!«
    »Wie viel erträgst du, Mädchen?« kam es

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