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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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gegen einen Felsen geschmettert wurde.
     
    Als Cromos Sina durch das Verlies hindurch führte, unterbrachen weder Riesen noch die Zwerge ihre Arbeit  und sahen auch nicht auf von den Werkstücken, an denen sie gerade arbeiteten. Bis auf eine Ausnahme.
    Zwei schweißüberströmte Gesichter hoben sich kurz vom harten Werk. In ihren Augen blitzte ein Funke des Erkennens. Doch Sinas warnender Blick brachte ihn zum Erlöschen, noch bevor Cromos misstrauisch wurde. Entamos und Thumolas waren dem Befehl Scymors gefolgt und in den Jhardischtan gegangen.
     
    »Wie lange halten sie das durch?« schrie Sina zu Cromos herüber.
    »Wenn es draußen Nacht ist, dann ruht auch hier die Arbeit, und sie können schlafen!« erklärte Cromos. »Auch die Zyklopen brauchen Ruhe. Denn diese riesigen Kerle sind aus den Gräten der Pudmelas, der Riesenwale, geschaffen, die uns Oceana aus den Tiefen ihres Reiches herauf brachte. Das Fleisch dieser wild aussehenden Gesellen ist ist aus Fischen und Algen geformt, die auf den Grund der Meere sanken. Ihre wirren Haare sind getrockneter Seetang!«
     
    »Werden die Zwerge und Riesen eigentlich in der Nacht bewacht?« fragte Sina listig. Cromos lachte laut.
    »Warum denn?« fragte er. »Wie sollen sie denn entkommen?«
     
    Obwohl Sina die Marmorblöcke schon einmal gesehen hatte, durchfuhr sie wieder ein Schauer. Die Götter des Jhardischtan hatten ihre Gefangenen in Fesseln gelegt, die stärker als jede Kette waren. Bis zu den Hüften waren ihre Körper aus Fleisch und Blut. Doch daran schloss sich ein ungefügiger, roh behauener Marmorblock aus grünem Stein an, den weiße Adern in wilder Maserung durchzogen.
    »Wer, außer unsere göttlichen Brüder und Schwestern aus der Lichtwelt des Jhinnischtan, würde unseren Zauber brechen können?« fragte Cromos mit bösem Lächeln. »Die Macht eines Khoralias bannte ihre Körperteile, die für die Arbeit nicht benötigt werden, in den Stein. Wer den Marmor zerschlägt, der zerstört auch den darin eingeschlossenen Körper!«
     
    »Ich sehe eure Stärke und eure Bedachtsamkeit!« nickte Sina. »Ich bin froh, dass ich eure Seite gewählt habe!«
    »Es ist die Seite der Sieger!« erwiderte Cromos überheblich.
    »Ich werde in Cabachas von eurer Macht berichten!« sagte Sina schnell. »Aber der Groß-König wird die Waffen sehen wollen ...!«
     
    »Ich werde sie dir zeigen!« brummte Cromos. »Wenn du König Gamander davon erzählst, dann wird er sie vor seinem geistigen Auge sehen!«
    »Und welchen Preis soll er zahlen?« wollte Sina wissen. »Ich habe vernommen, dass er nur wenig Gold und edle Steine in seiner Schatzkammer hortet!«
     
    »Er soll mit seiner letzten Eroberung zahlen!« flüsterte Cromos. »Er bekommt die Waffen umsonst - wenn er seine Heere gegen den Jhinnischtan führt, nachdem sein Fuß den Nacken des Kyrios von Decumania mitsamt seinem Hierophanten in den Staub getreten hat!«
    Als Sina die Unmengen von Waffen sah, die hier im Jhardischtan lagerten, um Gamander für seine Eroberungen zur Verfügung gestellt zu werden, da wusste sie genau, dass der Krieg nun unvermeidbar war.
    »Sieh es dir gut an, Katze von Salassar!« vernahm Sina die Stimme des Cromos. »Denn so, wie du es jetzt siehst, so wird es auch Gamander sehen, wenn er dir in die Augen blickt. Und wenn er den Pakt, den ich dir auf Pergament geschrieben mitgeben werde, unterzeichnet - dann mag er Tragtiere senden, mit denen die Waffen in seine Heerlager gebracht werden sollen ...!«
     
    Über das Gesicht des Gottes glitt ein gnadenloses Lächeln ...
           * * *
    Es dauerte lange, bis sich Ferrol aus der Umarmung seines Vaters lösen konnte. »Die Zeit, da du von unserem Palast fern warst, hat aus dir einen vorzüglichen Kämpfer gemacht, mein Sohn!« sagte der Saran schließlich. "Ich habe von den reisenden Kaufleuten viel von den Taten eines Abenteurers namens Ferrol gehört und ahnte, dass du es warst. Doch dass du ein solcher Fechter und Kämpfer bist, das hätte ich nicht erwartet. Cronnach, der Sänger, ist bereits dabei, ein Helden-Epos über deine Taten zu dichten.
     
    »Wer war dieser Mann?« fragte der Prinz anstelle einer Antwort und wies auf den Toten, der dem Saran aufs Haar glich.
    »Es war Amahl!« sagte Maipos leise. »Amahl, mein Spiegel!«
     
    Ferrol sah den Vater mit großen Augen an. Der Herrscher  ging neben dem Toten in die Knie und drückte dem Toten die Augen zu.
    "Diese Ehre hat Amahl verdient!" sagte Haran Es Chandor mit leiser Stimme.

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