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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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um Entscheidungen in aller Ruhe zu überdenken und reifen zu lassen. Im Palast wird man durch viele Dinge abgelenkt.«
     
    Keine Götterbilder waren zu sehen, nur ein Altar mit einer goldenen Sonnenscheibe auf einem wolkenartigen, schwarzen Untergrund. Die Zeichen für Dhasor und Thuolla. Auf dem Altar lagen ein Spiegel als Symbol der Liebesgöttin Alessandra und der Speer für Mamertus, den Herrn des Krieges.
    »Hierher kam Amahl gelegentlich. Und während wir die Kleidung tauschten, erzählte er mir die Dinge, die entschieden werden mussten!« Der Saran schmunzelte. »Ich ging dann hinaus und entschied die Angelegenheit nach meinem Willen. Niemand hat jemals dieses Doppelspiel durchschaut. Selbst für meine engsten Vertrauten gab es stets nur einen Saran!«
     
    »Und der ist jetzt tot!« sagte Ferrol.
    »Ich werde jetzt in die Gemächer Marucs gehen und meinen Großwesir über alles informieren!« sagte Haran Esh Chandor. »Bleib hier und ruh dich aus. Maruc war in seiner Jugend ein Heilkundiger. Ich werde ihm, dem Getreuen, unser Geheimnis verraten, und er wird kommen und sich um deine Wunden kümmern. Wir werden ...!«
     
    Doch Ferrol hatte sich schon ausgestreckt und war in tiefen Schlaf versunken ...
           * * *
     
    Kaum hatten Sina und Cromos die Halle der Schmiede verlassen, als sich eine sonderbare Melodie ins Hämmern und Klirren mischte. Es war die Stimme des Entamos, der ein Lied anstimmte, wie man es überall in den Bergen zwischen den zerklüfteten Felsen zum Ruhme des Riesengeschlechts singt.
    »Schmiedet das Eisen, glühet die Glut!« erklang immer wieder der Gesang der Riesen, in den die Zwerge einstimmten. Die Zyklopen glotzten die Schmiedemeister erstaunt an. Doch sie begriffen nicht, dass Entamos seinen Leidensgefährten mit diesem Lied verkündete, dass Sina gekommen war, um sie zu befreien. Dann aber begann Thumolas seinen Gesang. Und seine Stimme kündete von Scymor und dem verräterischen Plan des Regenten. Wütender schlugen die Hämmer der Riesen auf das Eisen, dass die Glut in Myriaden von Funken hoch aufspritzte.
     
    Sina brauchte sich nur auf ihren Gehörsinn zu verlassen, um die Schmiede wiederzufinden. Das mächtige Tor war nicht verschlossen. Mit kräftigem Schwung stieß die Diebin die Torflügel auf und drang in die Werkstatt ein. Sofort ruhten die Hämmer. Nur das Schnaufen und Knurren der Zyklopen war zu hören, die immer neue Kohlen heranschleppten. Und das Zischen der Blasebälge, die weiterhin von den Zyklopen getreten wurden.
    »Das ist Sina, unsere Befreierin!« rief Thumolas. Die Zyklopen glotzten sie aus ihrem einen Auge blöde an. Aber mit einem kurzen, herrischen Wort durchbrach einer der Riesen die Stille.
     
    »Du siehst unsere Ketten, Mädchen!« sagte der Riese. »Wenn du sie brechen kannst, ohne uns zu verletzen dann befreie uns. Kannst du es jedoch nicht - dann verschwinde, bevor dein kühner Plan erkannt wird. Ghoroc will nicht, dass man sich nutzlos in Gefahr begibt!«
    Das also war der König der Riesen. Sein massiger Körper steckte bis zu den Hüften in Marmor. Nur in den blauen Augen sprühte ungebrochene Willenskraft.
     
    »Die Worte unseres Königlichen Bruders sind auch meine Worte!« lang es von einem anderen, kleineren Amboß. »Augerich, der Alte, hat gesprochen!«
    Der Herrscher der Zwerge hatte die Größe eines ungefähr fünfjährigen Knaben. Das eisfarbene Haupthaar war im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden. In seinen Augen schienen goldrote Punkte zu glühen. Wie Ghoroc sprach auch er wie ein geborener Herrscher.
     
    »In dieser Flasche ist Wasser, durchtränkt mit Vitanas Lebenshauch!« rief Sina. »Es bringt euch das Leben zurück. Hier ist ein Ysop-Büschel, mit dem das Wasser auf den Marmor gestrichen werden muss!«
    »Und wenn wir frei sind, was machen wir dann?« wollte einer der Zwerge wissen.
    »Das werden wir dann entscheiden, wenn wir frei sind!« brummte Angerich. »Versuch es, Mädchen. Benetze den Marmor mit dem Wasser ...!«
     
    Geschickt öffnete Sina die Flasche. Wie Tränen floss das Lebenswasser über den grünen Büschel und versickerte im Ysop. Dann strich Sina über den Marmorblock, der König Angerichs Unterleib umgab.
    Der Herr der Zwerge stieß einen krächzenden Laut aus, als er erkannte, dass der Stein zerschmolz.
     
    »Wie es Vitana sagte«, flüsterte Sina. »Jetzt ist Leben im Stein. Aber welche Art von Leben?«
    Niemand gab ihr eine Antwort. Mit jedem Spritzer Wasser, der sich auf dem Marmor

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