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Drei Seiten für ein Exposé

Drei Seiten für ein Exposé

Titel: Drei Seiten für ein Exposé Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Peter Roentgen
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Anfänger sollten Sie aber Agenten und Verlage nur kontaktieren, wenn Sie ein fertiges Manuskript haben.
    Warum? Der Agent kennt Sie noch nicht. Sie sind einer der zahlreichen Autoren da draußen. Davon gibt es Hunderttausende, vielleicht sogar Millionen in Deutschland. Die meisten Manuskripte sind nicht reif zur Veröffentlichung. Bevor ein Agent einen Autor unter Vertrag nimmt, will er aber wissen, was er kann. Das sieht er nur am fertigen Werk. Halbfertige Werke sehen eben so aus: halbfertig. Unfertig.
    Also werden Sie abgelehnt. Schade. Denn jetzt ist Ihr Manuskript verbrannt.
    Gehen Sie erst auf Agenten-, auf Verlagssuche, wenn Sieganz sicher sind. Wenn Ihr Werk wirklich so gut ist, dass Sie es nicht besser können.
Formalia
    Welche Formalia müssen Sie beachten, wenn Sie Literaturagenten und Verlage anschreiben?
    Eigentlich nur zwei:
    • Fassen Sie sich kurz, stellen Sie das Besondere heraus.
    • Schreiben Sie Normseiten, pro Zeile maximal 60 Anschläge, 30 Zeilen pro Seite, Zeilenabstand 1,5, Schrifttype Courier.
    Und glauben Sie nicht, dass Formalia über den Erfolg oder Misserfolg Ihrer Bewerbung entscheiden. Immer wieder wird nach Regeln gesucht, die Autoren beachten müssen, die ihnen den Erfolg garantieren. Aber wir sind nicht in der Schule, verlegt wird nicht der, der keine Fehler macht und alle Vorschriften des Lehrers befolgt. Verlegt wird, wer die drei wichtigsten Dinge für einen Verlagsvertrag vorweisen kann:
    • eine gute Geschichte
    • eine gute Geschichte
    • eine gute Geschichte
    Deshalb sollten Sie alle formalen Spielereien vermeiden. Buntes Papier, einen Vorschlag fürs Titelblatt, eine Grafik als Hintergrund, auf all das verzichten Sie besser. Die Versuchung ist groß, dem eigenen Text mehr Pepp durch Grafiken, durch exotische Schrifttypen zu verleihen. Vielleicht die Überschrift wellenförmig in Blau dem Text unterlegen? Ein eigenes Cover entwerfen? Den Text im Format der üblichen Bücher eines Verlags setzen statt in Normseiten?
    Davon kann ich nur abraten. Lektoren sind Textmenschen. Wenn der Text nicht packt, nützt auch die beste Grafik nichts. Und schnell entsteht der Verdacht, da habe ein Autordie mangelnde Textqualität durch grafische Spielereien zu überdecken versucht.
    Also lassen Sie bei Einsendungen an Verlage lieber die Grafikspielereien sein. Sie schaden sich damit. Ihr Text sollte in normaler Courier-Schrift, Größe 10 Punkt, ohne jede weiteren Einstellungen eingesandt werden. Wenn der Text den Lektor nicht anspricht, werden ihn zusätzliche Spielereien auch nicht überzeugen.
    Noch ein Rat zum Schluss: Immer wieder erhalte ich Exposés, bei denen die Absätze in der ersten Zeile eingerückt sind. Gute Idee!
    Aber bitte, bitte: Rücken Sie die erste Zeile eines Absatzes nicht durch Tabulator (TAB-Taste) ein und erst recht nicht dadurch, dass Sie Leerzeichen einfügen. Das wirkt nicht nur unprofessionell, sondern bereitet dem Setzer später auch Probleme.
    Absätze rückt man in der ersten Zeile ein, indem man das im Schreibprogramm so einstellt. Diese Einstellung muss man nur ein Mal machen, danach passiert das Einrücken automatisch. Wer Absätze mit dem Tabulator oder mit Leerzeichen einrückt, macht sich nur unnötige Arbeit und wirkt unprofessionell.
    Im WinWord stellen Sie das so ein:
    Klicken Sie FORMAT → ABSATZ an. Dort finden Sie in der zweiten Zeile die Überschrift EINZUG und darunter rechts EXTRA. Dort klicken Sie ERSTE ZEILE an. Im Feld daneben können Sie millimetergenau angeben, wie viel eingerückt werden soll. Gerne wird mit einem Einzug von 0.3 gearbeitet.
Der Titel
    Grafische Spielereien helfen Ihnen nicht bei der Verlags- und Agentensuche – ein guter Titel kann aber durchaus Aufmerksamkeit erregen. Auch wenn der endgültige Titel vom Verlag festgelegt wird, lohnt es sich, Gehirnschmalz für die Titelsuche aufzuwenden.
    Welches Manuskript würden Sie wählen, wenn Ihnen einsmit dem Titel „Die Nackten und die Toten“ auf den Tisch flattert und eins mit „Ein schrecklicher Mord“? Wäre der Bestseller „Die Nackten und die Toten“ so erfolgreich gewesen, wenn er den Titel getragen hätte: „Die Unbekleideten und die Verstorbenen“? Sicher nicht.
    Ein guter Titel ist ein kleiner Pitch. Er verrät etwas über den Inhalt und macht neugierig. Lassen Sie Ihre Phantasie spielen. Gibt es in Ihrem Roman etwas, das sich verwenden ließe? „Ein König für Deutschland“ heißt ein Thriller von Andreas Eschbach, in dem Hacker eine

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